"The Danish Girl", (2015), 02/10
Oh je... Oft ist der Film mir begegnet, aber erst jetzt habe ich
ihn mir angesehen - oder besser
angetan. Ein Film mit
einer wichtigen Thematik, allerdings unsauber ausgearbeitet. So
wurde aus dem Thema Intersexualität das Thema Transgender. Zwei
Stunden das breite Grinsen von Eddie Redmayne zu ertragen (selbst
beim Weinen), war schon zu viel Overacting, dass vor allem in
der ersten Filmhälfte eine Sexszene an die nächste gereiht wird,
war dagegen viel furchtbarer. Unbegreiflich: der Film spielt in den
1930ern. Ich glaube nicht, dass die Menschen damals ohne BH
herumgelaufen sind und sich ständig geliebt haben. Kleiner
Spoiler:
SPOILER! Inhalt
einblenden
- Das ganze (wichtige) Thema wurde
versexualisiert. So zog der Hauptdarsteller Frauenkleidung an, um
darin mit seiner Frau zu schlafen und sich erotisch zu fühlen.
-
Bitte was? Wenn die Intersexualität schon mit der Transgender -
Thematik vertauscht wird, sollten die Filmschaffenden wenigstens
wissen, dass es dabei nicht um sexuelle Gründe geht... Die FSK
hatte bei den vielen deutlichen Nackt - und Sexszenen
(Bordellbesuch vor neunzig Jahren... Po, Brüste und sogar die
Schambehaarung des Hauptdarstellers) wohl Gurken auf den Augen. Der
Film liefert auch gesellschaftliche Ungenauigkeiten (mit Sixpack
vor dem Spiegel) Mit FSK 6 ist der Film deutlich zu niedrig
bewertet (wie so viele in den letzten Jahren) und sollte erst ab
FSK 12 angeschaut werden. Selbst dann sollten Erwachsene Kindern
die nötigen Erklärungen liefern, die "The Danish Girl" Zusehenden
schuldig bleibt. Und dass ein Film keine toten und aufgespiesten
Fische in die Kamera halten muss, um dem Publikum zu erklären, dass
er in Dänemark spielt, müssen die Verantwortlichen auch noch
lernen. Fazit: Der Film hat verschiedenen Geschlechtsidentitäten
einen Bärendienst erwiesen. Keine Empfehlung, vor allem nicht für
Menschen, die sich über die Thematik informieren wollen, denn
dadurch erhalten sie viele Falschinformationen.