The Carman Family Deaths 6/10 (Netflix)
Nathan Carman wird nach einem Angelausflug mit seiner Mutter lebend
geborgen, während sie verschwunden bleibt, was den Verdacht um den
früheren Mord an seinem Grossvater neu entfacht. Die Dokumentation
beleuchtet Carmans Leben zwischen Schuld, Geheimnissen und
psychischer Fragilität. Durch exklusiven Zugang zu seinem Umfeld
entsteht ein vielschichtiges Bild eines Falls, in dem die Grenze
zwischen Opfer und Täter verschwimmt.
Die Netflix Dokumentation The Carman Family Deaths präsentiert sich
als klassisch aufgebaute True-Crime-Produktion, die solides
Handwerk bietet, aber selten echte Spannung erzeugt. Zwar bringt
der Aspekt, dass der mutmassliche Täter Autismus hat, eine
zusätzliche Ebene in die Betrachtung, doch die Doku schafft es
nicht wirklich, diese sensible Thematik differenziert zu vertiefen.
Trotz einiger interessanter Wendungen bleibt der dramaturgische
Aufbau vorhersehbar und entwickelt nur gelegentlich echten Sog. Für
Fans des Genres ist die Dokumentation sicherlich einen Blick wert,
da sie einen ungewöhnlichen Fall mit komplexem familiären
Hintergrund beleuchtet. Wer jedoch nach besonders
nervenaufreibender Spannung oder neuen erzählerischen Impulsen
sucht, wird hier eher enttäuscht sein. Insgesamt ist The Carman
Family Deaths solide, aber kein zwingend sehenswertes Highlight im
True-Crime-Bereich.

LG, Raffi
Letterboxd: VincentVega84