Die Comicverfilmungen, sie scheinen momentan aus allen Ecken zu sprießen, sei es X-Men: Apocalypse, Batman v Superman: Dawn of Justice, The First Avenger: Civil War oder Doctor Strange wie auch Serien wie Preacher, Marvels Daredevil, iZombie oder Marvels Luke Cage. Die TV- und Leinwandadaptionen erfreuen sich überall eines großen Erfolges. Üblicherweise gibt es dabei meistens einen Helden im Mittelpunkt, doch hin und wieder sind es gerade die Antihelden, die es schaffen, beim Zuschauer Sympathie zu wecken, wie auch in der DC Comic Verfilmung zu Suicide Squad, zu dem Warner Home Video nun die Blu-ray auf den Markt wirft.
Story
Um einen scheinbar unbesiegbaren Feind zu schlagen, braucht es manchmal mehr als nur Helden. Für Amanda Waller (V. Davis), Leiterin einer US Geheimbehörde namens A.R.G.U.S., sollen es die Schurken richten. Jahrelang hat sie gebraucht, um Verbrecher wie Deadshot (W. Smith), Harley Quinn (M. Robbie), Captain Boomerang (J. Courtney) oder El Diablo (J. Hernandez) einzusperren. Und nun bietet sie ihnen und einigen anderen einen Deal an: Wenn die bunte Schurkentruppe in Black Ops Missionen für die Regierung Einsätze bewältigt, reduziert man ihnen ihre Haftstrafen. Die unkonventionellen Methoden haben Erfolg, doch als die Truppe einem mächtigen Feind gegenübersteht, realisieren sie, dass sie nur die Sündenböcke sind. Scheitern sie, ist die Regierung das Problem los, siegen sie, auch. Und weil nicht alle Marionetten der Regierung sein wollen, stellt sich schnell die Frage, wer hier noch wem trauen kann. Denn nicht nur die labile Harley Quinn steht nach wie vor unter dem Einfluss des Jokers (J. Leto), sondern auch die anderen Mitglieder haben ihre Päckchen zu tragen und machen aus der Truppe sprichwörtlich ein Selbstmordkommando - die Suicide Squad ist geboren ...
Bereits die ersten Charakterbilder zum Film haben mich sehr neugierig werden lassen. Bereits vor einiger Zeit gab es mal ein Gruppenbild der Suicide Squad. Damals dachte ich noch: Was ist denn das für ein Haufen? Jared Leto als Joker? Aha,… Ach guck an, das ist ja der Herr Schmidt. Will Smith ist ja schon so ne coole Socke (egal was für Gerüchte sich um ihn ragen), aber in der Figur als Deadshot, dem Schützen der nie daneben trifft, übertrifft er sich selbst in Punkto Coolness. Wenn man dann endlich mal den Film gesehen hat – denn egal wie mein erster Gedanke war: eine Comicverfilmung ist selten schlecht – schaut alles ganz anders aus. Auf gewisse Art und Weise hat mich der Film an Deadpool erinnert, so von wegen Antiheld. Eigentlich unsympathische Figuren, die man irgendwie doch wieder gerne haben muss. Sei es Harley Quinn (Margot Robbie erneut mega hot!), der Joker (anders als Heath Ledger, aber dennoch stark: Jared Leto) oder El Diablo (gespielt von Jay Hernandez), jede Figur ist einzigartig und stark in Szene gesetzt.
Ohnehin wurde der Film mit Will Smith, Jared Leto, Margot Robbie, Joel Kinnaman, Viola Davis, Jai Courtney, Jay Hernandez, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Scott Eastwood, Cara Delevingne, David Harbour, Ike Barinholtz und Common sowie in kleinen Nebenrollen Ezra Miller als The Flash und Ben Affleck als Batman außerordentlich prominent besetzt. Doch es benötigt nicht wirklich deren Prominenz um den Film sehenswert zu machen. Das gelingt Regisseur und Drehbuchautor David Ayer auch alleine mit seiner Umsetzung der Handlung, der ja mit Filmen wie Street Kings, Sabotage oder End of Watch mehr als deutlich bewiesen hat, dass er ein sehr gutes Händchen für Filme in einem dreckigen und rohes Milieu hat.
Anmerkung: auch hier heißt es, nicht gleich abzuschalten sobald der Abspann einsetzt, da noch eine interessante Midcredit Szene zu sehen ist.
Bildqualität
Das Bild ist wirklich sehr gut ausgefallen. Trotz der zahlreichen dunklen Szenerien macht sich insgesamt eine sehr gute Schärfe bemerkbar. Nur wenige Abschnitte sind da etwas weicher ausgefallen. Die Farben sind eher kalt gehalten, was aber sehr gut zur Handlung und zum DC Comic Setting passt. Der Kontrast ist überwiegend sehr ausgewogen. Nur in wenigen Momenten erscheint das Bild etwas flacher, was sich allerdings hauptsächlich in dunklen Szenen bemerkbar macht. Das hat auch Auswirkungen auf den Schwarzwert, der somit nicht durchweg satt aber dennoch im Großen und Ganzen mehr als zufriedenstellend ausgefallen ist. Hier wird es interessant zu sehen sein, wie das bei der 4K UHD Fassung ausschauen wird.
Bild 3D
Der Film wurde nur nachträglich konvertiert und nicht nativ in 3D gedreht, was sich zwar hier und da bemerkbar macht. Allerdings macht sich dennoch eine wirklich gute optische Räumlichkeit bemerkbar, die 3D Fans sicherlich gefallen dürfte. Zwar beschränkt sich das hauptsächlich auf die Tiefenwirkung, da außergewöhnliche Pop out Effekte nicht vorhanden sind, aber dennoch macht der Film auch in der 3D Fassung wirklich Laune und lohnt sich eines Blickes, auch wenn es hier ein paar Momente gibt, in der das Bild eher etwas flach erscheint und da an Räumlichkeit missen lässt.
Tonqualität
Extended Cut / Full HD Disc:
Das ist doch wirklich ein schlechter Witz, oder? Auf der Full HD Disc mit dem beigefügten Extended Cut liegt der deutsche Ton lediglich in Dolby Digital 5.1 vor. Zwar macht sich auch mit diesem Codec eine sehr gute Surroundkulisse bemerkbar, aber spätestens wenn es kracht und rummst und man eine umfangreiche Dynamik sowie einen fulminanten Einsatz des Subwoofers erwartet macht sich die Ernüchterung breit: Pustekuchen! Dass das auch anders geht zeigt die englische Dolby Atmos Abmischung sowie der deutsche Dolby Atmos Mix bei der 3D Disc, wo es absolut nichts zu beanstanden gibt.
Kinofassung / 3D Disc:
Wer bei diesem Film umfangreichen Heimkinosound in Deutsch genießen will, muss zwangsweise die Kino Fassung (in dem Fall auch die 3D Fassung) anschauen, denn da wird das geboten, was man auch gerne beim Extended Cut gehabt hätte, nämlich nicht nur ein hochwertiger Dolby Atmos Codec sondern einen Klang, der mühelos die Höchstwertung erreicht!
Ausstattung
- Tast Force X: Ein Team, eine Mission – Die Legenden rund um DCs berühmteste Bösewichte
- Stärke und Schnelligkeit des Teams – Wir erfahren, wie sich die Squad in Form gebracht hat
- Joker und Harley: Das It-Pärchen der Unterwelt – Ein höllisches Traumpaar
- Faktencheck – Autor / Regisseur David Ayer erklärt, wie man eine surreale und doch authentische Welt schafft.
- Verpatzte Szenen
- Die epischen Kämpfe in Suicide Squad
- Bis an die Zähne bewaffnet
- Feuerprobe für die Taskforce
Fazit
Es hätte so schön sein können: Das Bild bietet tolle Werte, was sich vor allem durch die Schärfe und die stimmigen Farben ergibt, wobei auch das 3D Bild einen Blick wert ist. Der Ton bereitet nur teilweise Freude, da lediglich die 3D Kinofassung eine Dolby Atmos Abmischung enthält und man beim Extended Cut in 2D mit einem Dolby Digital Codec vorlieb nehmen muss. Wenigstens das Bonusmaterial ist zahlreich und informativ ausgefallen, so dass sich die Anschaffung unterm Strich doch noch lohnt.
Auch wenn die technische Umsetzung nicht wirklich perfekt ausgefallen ist, der Film ist über jeden Zweifel erhaben und bietet für Fans von Comicverfilmungen aber auch Anhängern des modernen Action Kinos wirklich sehr gute Unterhaltung. Da muss man nicht einmal unbedingt Fan der zahlreichen prominenten Schauspieler zu sein, um Gefallen an Suicide Squad zu finden.
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX 55CWX704
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1