Blow - Der Stoff aus dem die Träume sind erschien bereits vor einigen Jahren über Kinowelt (jetzt StudioCanal) auf Blu-ray, da diese die Heimkinoveröffentlichung von New Line Cinema lizenziert hatten. Nun liegen die Rechte bei Warner Home Video, so dass diese den Markt mit einer Neuauflage beglücken. Ob es Unterschiede gibt oder sich gar ein Upgrade lohnt, soll dabei dieses Review klären.
Story
Um schnell das große Geld zu machen, verlässt George Jung (J. Depp) sein Bostoner Elternhaus und zieht nach Kalifornien, um dort seinen Traum zu verwirklichen. Dort schafft er sich, mit seiner Freundin Barbara (F. Potente), schnell einen Namen als Marihuana-Händler. Als Georg geschnappt wird lernt er im Knast den Drogendealer Diego (J. Molla) kennen und wird sein Partner. Diego macht ihn nun mit dem Kartellboss Pablo Escobar (C. Curtis) bekannt und gemeinsam erledigen sie nun für ihn die Drogenimporte. Bei einem ihrer Aufträge in Kolumbien, lernt Georg die hübsche Mirtha (P. Cruz) kennen und verliebt sich in sie. In ihm kommen Zweifel an seiner Arbeit auf und als er auch noch von seinem Partner Diego hintergangen wird, steht für ihn fest, dass er damit Schluss machen muss. Doch dies ist leichter gesagt als getan, seine weit reichenden Verbindungen ihm Drogenmilieu lassen ihn nicht so einfach ziehen...
Bei Blow - Der Stoff aus dem die Träume sind handelt es sich um ein Biopic von George Jung der in den 1970er und 1980er Jahren der wohl größte Kokaindealer der USA überhaupt war. Als Vorlage diente dazu die Biographie “Blow: How a Small Town Boy Made $100 Million with the Medellín Cocaine Cartel and Lost It All” von Bruce Porter.
Der Film lebt von den schauspielerischen Leistungen sowie den unglaublichen Ereignissen, die sich im Leben von George Jung so abgespielt haben. Im Mittelpunkt steht dabei zweifelsohne Johnny Depp (Fluch der Karibik Filmreihe, Mortecai), der den ehemals größten Kokaindealer der USA wie gewohnt sehr charismatisch darstellt und somit die Handlung dominiert. Da läuft Regisseur Ted Demme fast schon Gefahr, die kriminellen Handlungen zu verharmlosen oder sogar zu glorifizieren, denn eindrucksvolle Kritik dazu gibt es nur nebenbei in Form von Jungs Ehefrau Mirtha und das auch nicht sonderlich prägend. Denn Penélope Cruz (The Counselor, Vanilla Sky), welche deren Rolle übernommen hat, neigt dabei dazu, die Figur zu überzeichnen, was aber nur wenig stört.
Abgesehen davon ist der Unterhaltungswert hoch, denn Demme schafft es nicht nur im stimmigen Setting, die einzelnen Stationen aus George Jungs leben eindrucksvoll in Szenen zu setzen, sondern auch mit manchem Wortwitz die Handlung gut aufzulockern.
In weiteren Rollen sind übrigens u.a. auch Franka Potente (Lola rennt, Die Bourne Verschwörung), Ray Liotta (GoodFellas, Cop Land), Ethan Suplee (American History X, The Wolf of Wall Street), Rachel Griffiths (Saving Mr. Banks), Paul Reubens (Pee-Wee’s irre Abenteuer), Jordi Mollà (Colombiana), Cliff Curtis (Fear the Walking Dead) und Emma Roberts (American Horror Story) zu sehen, die allesamt eine sehr gute und überzeugende Leistung abliefern.
Bildqualität
Am Bild hat sich rein gar nichts geändert. Warner hat sich nicht einmal die Mühe gemacht die Mastervorlage neu zu codieren und hat offensichtlich die VC-1 Fassung von Kinowelt 1:1 übernommen. Das soll aber nicht weiter stören, da das Bild zum Großteil wirklich sehr gut ausgefallen ist und gerade in Midshots und Nahaufnahmen sehr viele Details preisgibt. Wären da nicht einzelne Beeinträchtigungen wie etwa Rauschen (wie etwa zu Beginn der Szene in Miami), vereinzelte Unschärfen oder doch winzige Schmutzfusel von der Mastervorlage hätte der Transfer dank der sehr guten Schärfe, den stimmigen und kräftigen Farben (inklusive Farbfilter als Stilmittel zur Darstellung der einzelnen Jahrzehnte) und dem ausgewogenen Kontrast auch gerne 9 Punkte verdient, kommt aber so immerhin auf sehr gute 8 Punkte.
Tonqualität
Der Nachteil zeigt sich beim Ton: Während die Kinowelt (heute StudioCanal) Fassung damals noch eine deutsche DTS-HD HR 5.1 Spur geboten hatte, muss man bei der Warner Home Video Neuauflage mit einer Dolby Digital 5.1 Spur vorlieb nehmen. Wenn man aber ehrlich ist, sind die Unterschiede eher marginal, da der Film ohnehin sehr dialoglastig ausgefallen ist. Allerdings gibt es schon einige Momente, in der ein leichter Unterschied zu erkennen ist, da die Dynamik sich ein wenig reduziert zeigt. Abgesehen davon ist die Balance aber gut ausgewogen (wobei die Dialoge gerne etwas lauter sein könnten). Die Surroundeffekte machen sich eher selten bemerkbar, sorgen aber hin und wieder für etwas Räumlichkeit. Lediglich der Subwoofer bekommt selten was zu tun, was aber handlungsbedingt so gut wie nicht negativ auffällt.
Ausstattung
- Interviews
- Geschnittene Szenen
- Outtakes
- Produktionstagebuch
- Audiokommentar
- Dokumentationen
- Interaktive Filmversion (PIP)
- Fact-Track: Untertitel mit Fakten aus der wahren Geschichte
- Musikvideo
- Trailer & Teaser
Fazit
Ganz ehrlich: Da die Kinowelt Blu-ray zu Blow - Der Stoff aus dem die Träume sind noch erhältlich ist, sollte man aus zwei Gründen diese der Neuauflage von Warner vorziehen: Erstens bietet die Erstveröffentlichung eine DTS HD High Resolution Codierung bei der deutschen Spur und zweitens gibt es noch ein Wendecover oben drauf, was ebenfalls in der Neufassung fehlt. Technisch gibt es allerdings nicht viel zu beklagen, denn das Bild ist toll und der Ton absolut zweckdienlich, zumal auch das komplette Bonusmaterial mitgeliefert wird.
Blow - Der Stoff aus dem die Träume sind ist ein stark gespieltes und kurzweiliges Biopic über den größten Kokaindealer der USA in den 1970er und 1980er Jahren. Dem Film kann man bestenfalls mangelnde Kritik in Bezug auf die kriminellen Taten vorwerfen, doch abgesehen davon ist der Film alleine schon wegen der tollen Darstellung von Johnny Depp mehr als nur sehenswert. Geheimtipp!
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-55 CXW704
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
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