Dwayne Johnson alias The Rock ist ein viel beschäftigter Mann: Nach seiner Wrestlingkarriere ist Mr. Johnson einer der wenigen Ringer, der erfolgreich den Sprung in die Schauspielerei bewältigt hat. Dabei hat der Muskelprotz durchaus darstellerisch einiges auf dem Kasten, wie er etwa mit viel Selbstironie in Pain and Gain beweisen durfte. In der HBO-Serie Ballers mimt Johnson nun zur Abwechslung nicht den Dummbratz, sondern zählt eher zu den besonnenen Figuren. Die Sportler-Komödie erscheint in Deutschland am 23. Juni 2016 mit allen 10 Episoden auf Blu-ray.
Story
Spencer Strasmore (D. Johnson) ist ein ehemaliger Football-Star, der sich mittlerweile als Manager verdingt. Dabei handelt er aber weniger Verträge und Marketing-Deals für seine Schützlinge aus, sondern hält deren Privatleben auf Kurs und hilft ganz allgemein bei den Miseren aus der Patsche, in die seine Kunden und Kumpels geraten. Denn auf dem Spielfeld mögen die Footballer knallhart taktierende Profis sein, im Alltag treten sie von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Kleine Warnung vorneweg: Auch wenn es um Football-Spieler geht, so spielt die Sportart selbst in Ballers eigentlich nur am Rande eine Rolle. Ballers lebt in erster Linie vom unglaublichen Charisma des Hauptdarstellers Dwayne „The Rock“ Johnson. Dem Zahnpastagrinsen des sympathischen Muskelprotzes kann sich weder der Zuschauer entziehen noch die anderen Charaktere der Serie. Abseits von Johnsons Spencer Strasmore fällt es Ballers allerdings schwer, für andere Figuren sympathische Handlungsstränge aufzubauen. So ist ein John David Washington als Ricky Jarret, der im Wesentlichen durch Öffentlichkeitsarbeit zum Saubermann werden möchte, seine Playboy-Allüren aber dennoch beibehalten will, teilweise zum Schreien anstrengend. Rob Corddry als Joe wirkt ebenfalls etwas überdreht, entwickelt allerdings noch am ehesten neben Johnson sympathische Züge. Dagegen dreht sich Ballers sonst oft etwas zu sehr im Kreis – ein Problem, das man eben auch von Entourage kennt, einer Serie mit vielen Ähnlichkeiten in der Ausrichtung.
Am Ende geht es in Ballers um prominente Sportler mit zu viel Geld und zu wenig Reife, die auf dem Spielfeld überzeugen, aber im privaten Alltag zum Kopfschütteln animieren. Die Komödie unterhält sehr kurzweilig, lässt aber die herzerwärmenden Charaktere und Elemente vermissen, die z. B. bei HBO ein Bored to Death oder das aktuelle Silicon Valley auszeichnen. Trotzdem lohnt sich das Reinschauen für Fans hochwertig inszenierter Comedy-Serien ohne den Sitcom-Laugh-Track. Das Potential für weitere, gute Staffeln ist mehr als vorhanden, wenn man den Charakteren noch ein paar mehr Konturen verpasst.
Bildqualität
- 1.78:1; 1080p
Tonqualität
- Deutsch, Französisch DTS 5.1, Spanisch DTS 2.0; Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Untertitel: Deutsch, Dänisch. Finnisch, Spanisch, Norwegisch, Schwedisch Englisch
Ausstattung
- Hinter den Episoden (HD, ca. 20 Min.)
Fazit
Ballers setzt in HD bildtechnisch keine neuen Maßstäbe, bietet aber visuell einen ganz typischen Blick auf Florida bzw. Miami: Steile Kontraste, warme Farben und hohe Schärfe erinnern an Serien wie Dexter und Burn Notice bzw. Filme wie Pain and Gain. Die deutsche Tonspur untermalt das dialoglastige Geschehen passend, fegt aber sicherlich keinen Zuschauer vom Stuhl. Leider ist das Bonusmaterial für eine HBO-Serie überraschend knapp bemessen und liefert lediglich einige, kurze Einblicke hinter die Kulissen der einzelnen Episoden.
Oft wurde Ballers mit Entourage verglichen: Abermals geht es um reiche Prominente, die in den USA ihren Weg machen bzw. gemacht haben und im Zentrum des Medieninteresses stehen. Man tausche Hollywood bzw. L. A. gegen Miami und lege den Fokus auf Sportler statt Schauspieler: Schon haben wir Ballers. Ähnlich wie schon bei Entourage sind die Charaktere manchmal allerdings etwas zu naiv und unreif, so dass man ihnen nicht all ihre Eigenheiten verzeihen kann. Doch Dwayne Johnson als charismatischer Lead rettet so manche Durststrecke,so dass Ballers als leichte Unterhaltung mit einigen Schauwerten und reichlich Budget gut funktioniert. Fans des Ex-Wrestlers dürfen also sehr gerne in die erste Staffel reinschauen.
(André Westphal)
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