„Coulrophobie“ nennt man die krankhafte Angst vor Clowns, unter der, einer englischen Studie zufolge, nahezu jedes Kind und auch zahlreiche Erwachsene leiden. Kein Wunder also, dass die eigentlich lustigen Gesellen immer wieder den Horrorfilm heimsuchen und zu einem beliebten Subgenre geworden sind. Das neueste Werk mit dem schlichten Titel Clown stammt von Regisseur Jon Watts und wurde unter anderem von Eli Roth produziert, der uns auch groß auf dem Titel präsentiert wird.
Story
Da der Geburtstagsclown seines Sohnes Jack (C. Distefano) kurzfristig abgesagt hat streift sich Vater Kent (Andy Powers) kurzerhand selbst ein Clownskostüm über, ohne zu wissen, dass es sich dabei in Wahrheit um die verfluchte Haut eines Clown-Dämons handelt, der auch sofort Besitz von ihm ergreift. Es ist Kent nicht nur unmöglich das Kostüm wieder abzustreifen, zu allem Überfluss entwickelt der brave Familienmensch einen plötzlichen Appetit auf Kinderfleisch.
Mit dem Namen „Eli Roth“ auf dem Cover werden bestimmte Erwartungen geweckt, die der Film leider nur bedingt erfüllen kann. Zwar gibt es ein paar wirklich gelungene Splatter- und Ekelszenen, aber diese halten sich leider sehr in Grenzen. Die Story ist an und für sich gut, vor allem die Herkunft des Kostüms und die damit verbundene Legende über den Clown birgt einiges an Potential, welches leider nicht zur Gänze ausgeschöpft wird. Richtiger Grusel kommt leider ebenfalls nicht auf, und Clown eher ein Familiendrama als ein Horrorfilm, auch wenn sich eine gewisse Horrornote nicht verleugnen lässt. Auch der typisch schwarze Eli-Roth-Humor blitzt an zahlreichen Stellen hervor, was dem Film einen gewissen Touch verleiht. Nach der vollständigen Transformation mag der bösartige Clown durchaus für schlaflose Nächte sorgen, und auch Indoor-Spielplatz-Krabbelröhren wird man nun mit ganz anderen Augen betrachten. Glücklicherweise dürfte der Durchschnittszuschauer für diese Art der Freizeitgestaltung zu alt sein.
Darstellerisch bewegt der Film sich auf einem anständigen Niveau, was für einen Low-Budget-Horrorfilm schon mehr ist als man erwarten darf. Vor allem der zehnjährige Christian Distefano kann in seiner Rolle überzeugen, während man Andy Powers den verzweifelten Familienvater nur bedingt abkauft. Das Highlight ist allerdings Peter Stormare, der als „Mann, der Bescheid weiß“ eine etwas übertriebene, aber durchaus passende Performance zum Besten gibt.
Horrorfans kommen zwar nur bedingt auf ihre Kosten, aber ein totaler Ausfall ist Clown keinesfalls. Auch handelt es sich hierbei nicht, wie so häufig beim Thema Clowns, um einen Trash-Titel, sondern um ein Familien-Horror-Drama, das durchaus einen gewissen Tiefgang aufweisen kann – zumindest peripher. Wer sich darauf einlässt, wer grundsätzlich Angst vor Clowns hat und Fans von Eli Roth können also ruhig einen Blick riskieren und werden vermutlich nicht enttäuscht sein. Sollte allerdings keine der Kriterien zutreffen handelt es sich um einen eher entbehrlichen Titel.
Bildqualität
- Bildformat 2.40:1
Tonqualität
- Deutsch und Englisch DTS-HD Master 5.1
Ausstattung
- Trailer
- Trailershow
Fazit
Bild und Ton können zwar nicht ganz das geringe Budget verbergen, lassen aber andererseits nicht viel Anlass zur Kritik. Das Bild ist anständig scharf, glasklar und fehlerfrei, allerdings könnten die Farben ein wenig kräftiger sein. Der Ton überrascht mit tollem Surroundsound und lässt einige Highlights ertönen, die man eigentlich nicht erwartet hätte. An Extras wurde leider gespart.
Der Film bietet durchschnittliche Horrorkost mit wenigen, dafür aber gut gemachten Ekeleffekten. Etwas mehr Spannung hätte dem Streifen sicher gutgetan. Zumindest Genrefans und Freunde des typischen „Eli-Roth-Humors“ werden ihren Spaß haben. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L47ETW60
BDP-System: Sony BDV-N9200WB 5.1 3D Blu-ray Heimkinosystem
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