Story
Horrorfans wissen es längst: Ein leerstehendes Haus zu beziehen, das nur deshalb so preiswert ist, weil dort vor einiger Zeit diverse Menschen ums Leben gekommen sind, ist eine dumme Idee. Das Ehepaar Anne (B. Crampton) und Paul Sacchietti (A. Sensenig) schreckt die Tatsache, dass das abseits stehende Gemäuer schon mehr Tote als Lebende gesehen hat, jedoch recht wenig, zumal die beiden auch noch immer den Unfalltod ihres Sohnes zu verdauen haben. Wie zu erwarten machen sich binnen kürzester Zeit erste übernatürliche Phänomene bemerkbar, die schon recht bald in blutige Gräueltaten umschlagen. Zum Glück ist ein befreundetes Ehepaar medial begabt, doch die geisterhaften Mitbewohner sind nicht das einzige Problem.
Die Handlung wurde sowohl von den Werken H.P.Lovecrafts, als auch von dem Lucio Fulci Klassiker Das Haus an der Friedhofsmauer inspiriert. Das Endergebnis ist ein Geisterhausfilm, bei dem die Bedrohung nicht nur von den unheimlichen Wesen im Keller, sondern auch von der Dorfbevölkerung ausgeht, die ein düsteres Geheimnis hütet. Regisseur und Drehbuchautor Ted Geoghegan spielt hier mit langem Kamerafahrten und unheilschwangeren Tönen, wodurch eine von Anfang an bedrohliche Atmosphäre geschaffen wird, die den Zuschauer sofort in ihren Bann schlägt. Ein paar wohldosierte Schockeffekte sorgen zusätzlich für Herzrasen. Darüber hinausgehen die Antagonisten des Streifens auch nicht gerade zimperlich zu Werk, was für einige gelungene Splatter-Effekte sorgt, die allerdings nicht ganz so drastisch ausfallen, als das sie die zartbesaiteten Zuschauer vergraulen würden.
Darstellerisch gibt es ebenfalls nicht viel auszusetzen, auch wenn hie und da ein wenig Theatralik nicht von der Hand zu weisen ist. Mit Barbara Crampton ist auch ein bekanntes Gesicht, das schon in den beiden „großen“ Lovecraft-Verfilmungen Stuart Gordons mit von der Partie war, vertreten. Leider schaffen die Darsteller es nicht ganz den Funken überspringen zu lassen, wodurch der Zuschauer nicht wirklich mit den Protagonisten leidet, sondern deren Schicksal mit relativer Gleichgültigkeit abstraft.
Unterm Strich lässt sich sagen, dass We are still here das Genre zwar nicht neu erfindet, es aber durchaus bereichert. Handwerklich ist das Schauerstück gut gemacht, die Darsteller sind okay und die Spezialeffekte, die mit dem Jury Award des „Fantaspoa International Fantastic Film Festivals“ ausgezeichnet wurden, sind ebenfalls ganz ansehnlich. Grusel und Gore, von beidem nicht zu viel, vereinen sich hier zu einem akkuraten Genrestück, das Fans desselben mit Sicherheit zufriedenstellt.
Bildqualität
- Bildformat: 2.35:1
Bild 3D
Wie so oft ist der angekündigte 3D-Effekt nicht viel mehr als eine Mogelpackung.
Zwar entsteht eine gewisse Tiefenwirkung und Plastizität, aber den gleichen Effekt schaft jeder 3D-Fernseher auch ohne entsprechendes Material. Zudem ist das ohnehin schon dunkle Bild in der 3D-Version noch ein wenig dunkler und einige Details verschwinden im Nichts. Dazu gibe es hin und wieder Ghosting und Nachzieheffekte, dafür aber keinerlei Pop-Outs oder sonstige Highlights. Kurzum: Eine weitere, völlig überflüssige Konvertierung welche die Mehrkosten der 3D-Version nicht wert ist.
Tonqualität
- Tonformat: Deutsch und Englisch DTS-HD Master 5.1
- Untertitel: Deutsch
Ausstattung
- Audiokommentar
Fazit
Bildtechnisch erreicht die Scheibe aus dem Hause Tiberius solide Durchschnittswerte und der Ton schöpft die Möglichkeiten des Genres gut aus. Kein wirkliches Highlight, aber durchaus zufriedenstellend. Das Bonusmaterial hält allerhand Informationen in Form eines Audiokommentars bereit, allerdings nur für die, die der englischen Sprache mächtig sind.
Der Film bietet soliden Spukhaushorror mit einer tollen Atmosphäre und einigen wirklich guten Effekten. Die Story ist zwar nicht sonderlich überraschend, aber dafür gut in Szene gesetzt und überwiegend anständig gespielt. Für Genrefans definitiv ein kleiner Geheimtipp. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP-System: Sony BDV-N9200WB 5.1 3D Blu-ray Heimkinosystem