Fack ju Göhte 2 Blu-ray

Um noch vor dem Schiller-Gymnasium zum Aushängeschild des Bundesbildungsministeriums zu werden, entwickelt Direktorin Gerster (K. Riemann) den verwegenen Plan, dass eine Klasse der Goethe Schule nach Thailand fährt, um vor Ort deren Partnerschule abzuwerben. Und wer wäre für diesen Job besser geeignet, als Herr Müller (E. M’Barek) und Frau Schnabelstedt (K. Herfurth), die ihre pädagogischen Fähigkeiten bei den Problemkindern der Schule bereits mehr als eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben? Doch nicht genug, dass Danger (M. von der Groeben), Chantal (J. Haase) und die anderen Chaoten der Schule im fernen Asien erst richtig die Sau raus lassen, zu allem Überfluss steckt Zeki, zwischen Beziehungsproblemchen und dem Leistungsdruck seines neuen Jobs, mitten in einer Sinnkrise. Für die versnobten Schüler der Konkurrenzschule unter Führung des Vorzeigepädagogen Wölki (V. Bruch) scheint gerade jetzt die Gelegenheit günstig, um Zeki und Lisi und ihre gesamte Klasse zu diskreditieren… In Bezug auf das Einspielergebnis war Fortsetzung sogar noch erfolgreicher: 7,6 Millionen Zuschauer wollten sich das Sequel in den Kinos anschauen. Doch sagt das etwas darüber aus, ob der zweite Teil damit auch besser ist? Nein, definitiv nicht, auch wenn Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin (Türkisch für Anfänger) gewiss keinen schlechten Film abgeliefert hat. Denn statt die 10b der Goethe Gesamtschule erneut auf die Zuschauer loszulassen und entsprechende Gags aus dem Alltag einer doch gewöhnlichen Schule zu zeigen, schickt er die Truppe bzw. einen Teil davon nach Thailand auf Klassenfahrt. Das hat zwar einen minimalen Exotenbonus, doch die damit verknüpfte Handlung erscheint dann noch eine Spur aufgesetzter. Denn Dagtekin geht häufig doch etwas zu sehr auf Nummer sicher und präsentiert nur wenige neue Ideen. Damit bedient er jedoch geschickt die Fans des ersten Teils, die darin dennoch gute Unterhaltung finden. Schließlich präsentiert man sich doch noch ein wenig emotionaler als beim Vorgänger und greift dabei die Tsunami Vergangenheit auf, die dem Zuschauer noch einmal die grausigen Bilder vor das innere Auge holt, die sich vor mittlerweile nun über zehn Jahren in den Meeren Südostasiens zugetragen haben. Dieser Nebenplot bindet sich dann doch ganz gut in die Handlung mit ein und sorgt dann dank entsprechender, wenn auch vorhersehbarer Entwicklung für ein nettes Feel good Gefühl. Elyas M'Barek (What a Man) macht sich als Ex-Knacki Ziki Müller erneut nicht schlecht, muss aber ein paar Sympathiepunkte einbüßen, da die Coolness und Schlagfertigkeit aus dem ersten Teil nicht mehr so ganz erreicht wird. Von Karoline Herfurth (Vincent will Meer), als idealistische Lehrerin Elisabeth Schnabelstedt bekommmt man hier leider nur wenig zu sehen, während Katja Riemann (Rosenstraße), Uschi Glas (Immer Ärger mit den Paukern) oder Jana Pallaske (Männerherzen … und die ganz ganz große Liebe) nur in kleinen Rollen zu sehen sind. Dafür steht die Chaotentruppe um Chantal und Danger, erneut toll gespielt von Jella Haase (Kriegerin) und Max von der Groeben (Doktorspiele), mehr im Mittelpunkt, die für eine Menge Lacher sorgen. Toll gelungen ist auch die Bibi & Tina Anspielung am Strand.

Wie auch beim ersten Teil, schaut das Bild auf der Blu-ray erneut sehr gut und mehr als nur zufriedenstellend aus. Nun ja, auch in diesem Fall machen sich die prallen Farben sowie der erhöhte Kontrast als eingesetzte Stilmittel bemerkbar, was aber noch im Toleranzbereich bleibt und nicht zu übertrieben ausschaut. Dank einem zwar erhöhten aber dennoch ausgewogenen Kontrastverhältnis wird dazu noch ein Großteils schön plastisches Bild erzeugt. Denn auch bei der Schärfe sind nur wenige Beeinträchtigungen festzustellen, zumal eine sehr gute Kantenschärfe vorliegt und somit viele Details akkurat wiedergegeben werden. Der Schwarzwert ist gut, könnte aber mitunter gerne noch ein wenig satter sein. Dafür sind keinen nennenswerten Kompressionsspuren störend aufgefallen.

Der Ton wurde in Deutsch DTS HD Master Audio 5.1 auf die Blu-ray gepackt, wobei zusätzlich lobenswerterweise eine Audiodeskription für Blinde in Dolby Digital 2.0 sowie Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte berücksichtigt wurden. Die Abmischung präsentiert sich dabei doch recht frontlastig, wobei auch trotz zahlreicher Außenszenen nicht viel Räumlichkeit aufkommen will. Immerhin gibt es hier und da dann doch noch ein paar räumliche Effekte, wobei auch der über sämtliche Kanäle verteilte Score dann doch etwas Surround Feeling aufkommen lässt. In entsprechenden Szenen gibt es auch einige solide Bässe, die aber gerne noch satter sein können. Dessen ungeachtet klingt die Abmischung bei einer umfangreichen Dynamik sehr natürlich, so dass der Zweck voll erfüllt ist. Dabei sind die Dialoge jederzeit erfreulicherweise klar und deutlich zu verstehen.

• Audiokommentar mit Bora Dagtekin und Elyas M'Barek
• Audiokommentar mit Jella Haase, Gizem Emre und Lena Schömann
• Making-of (HD; 14:58 min.)
• Special-Clips:
• Super Mega Diebstahl Haul (HD; 2:13 min.)
• Youtube Anleitung (HD; 3:57 min.)
• Chantals Klassiker:
• Das Parfüm (1:41 min.)
• Bahnhof Zoh (HD; 2:05 min.)
• Robinson Kruso (HD; 2:07 min.)
• Dschurässik Park (HD; 2:23 min.)
• 14 Extended Scenes (HD; ca. 13 min.)
• 3 Deleted Scenes (HD; ca. 3 min.)
• Outtakes (HD; 8:00 min.)
• Premierenclip (HD; 2:38 min.)
• Titelsong Lena “Wild & Free” (HD; 3:33 min.)
• 12 Interviews (HD; ca. 28 min.)
• Fack ju Göhte 2 Szenenbild Teaser & Trailer:
• Handy Aus – Spot 1 (HD; 1:18 min.)
• Handy Aus – Spot 2 (HD; 1:06 min.)
• Pre-Teaser (HD; 1:51 min.)
• Teaser 1 (HD; 0:47 min.)
• Teaser 2 (HD; 1:45 min.)
• Trailer (HD; 2:49 min.)

Wie auch bereits beim letzten Mal mangelt es ebenso bei dieser Veröffentlichung keineswegs an Bonusmaterial. Neben 2 Audiokommentaren gibt es noch ein 15-minütiges Making of, einige spezielle Clips, erweiterte und entfernte Szenen, OUttakes, einen Musik Videoclip zu Lenas „Wild and free“ sowie noch insgesamt 12 Interviews mit Cast & Crew. Diverse Teaser und Trailer dürfen da auch nicht fehlen. Ein Wendecover ist vorhanden.

Bei der technischen Umsetzung werden sowohl Licht als auch Schatten geboten. Das Bild lässt sich dabei kaum etwas zu Schulden kommen und bietet eine im Großen und Ganzen sehr gute Schärfe sowie satte Farben. Der Ton ist allerdings doch etwas zu frontlastig ausgefallen und lässt dabei bei den vielen Außenszenen an Räumlichkeit missen. Dafür gibt es zahlreiche Extras beim Bonusmaterial als kleine Entschädigung oben drauf. Trotz der Tatsache, dass bei Fack ju Göhte 2 mehr Zuschauer im Kino waren, als bei seinem Vorgänger, kann Filmemacher Bora Dagtekin nicht mehr ganz an den herausragenden Unterhaltungswert anknüpfen. Fans dürfen sich dennoch auf zahlreiche gelungene Gags und eine abwechslungsreiche und kurzweilige Handlung um ihren Lieblingslehrer Herr Müller und seiner Chaotenklasse 10b freuen. (Sascha Hennenberger) (weitere Reviews anzeigen)

TV: Panasonic TX 55CWX704 Player: Sony BDP-S790 AV-Receiver: Denon AVR-1312 Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1