Der Name Marcus Nispel war lange Zeit nur in der Musik-Vlideoclips-Szene bekannt, arbeitete der gebürtige Deutsche schließlich mit solchen namhaften Künstlern wie George Michael, Cher, Janet Jackson, Faith No More, Simply Red oder No Doubt zusammen. Mit Remakes zu solchen Horror Film Klassikern wie Texas Chainsaw Massacre (2003) und Freitag der 13te (2009) sollte er sich auch in der Horror Szene schnell etablieren. Mit ExitUs – Play it Backwards gibt es einen weiteren Genrebeitrag,… diesmal aber kein Remake.
Story
Eine ehemalige Klinik für Geistesgestörte soll unter der Aufsicht von Father Conway (S. Lang) renoviert werden. Patrick (K. Blatz) soll ihm dabei helfen. Als aber dessen Freunde am Abend nichts anderes im Sinn haben, als eine Party dort zu feiern, sieht er ernsthafte Probleme auf sich zukommen. Die verschlimmern sich noch, als dessen Bruder Rory (M. Ormsby) nach einer satanischen Messe von einem Dämonen besessen wird und sich die Unglücke häufen.
Wie Regisseur Marcus Nispel im Making of später erläutert, wollte man mit ihm unbedingt wieder einen Horrorfilm drehen. Bei der Story ließ man ihm freie Hand. Bei den typischen Besessenheitsfilmen störte ihn dabei immer die Tatsache, dass die Opfer meist Erwachsene oder mitunter auch nur gut Betuchte waren, aber nie das Zielpublikum: Teenager. Also entwickelte er eine eigene Story, die letztendlich von Kirsten Elms in einem Drehbuch zusammengefasst wurde. Das Resultat nennt sich ExitUs – Play it Backwards, das zwar einige gute Schockmomente liefert, aber unterm Strich keine großartigen Innovationen bietet. Tatsächlich bleiben dann doch noch einige Fragen offen, was den Film zusätzliche Punkte kostet, da manche Darstellung doch konstruiert erscheint. Stark ist hingegen die häufig schön düstere Atmosphäre. Nun ja, Michael Hormsby wirkt stellenweise als Besessener wenig böse, wenn er da in Boots, Unterhose und Metal Shirt durch die Gegend schwebt, aber grundsätzlich merkt man schon, dass Nispel eine Menge Erfahrung hat, denn die ein oder andere nicht vorhersehbare Überraschung hat er dann doch in petto.
Stephen Lang, bekannt aus Avatar – Aufbruch nach Pandora ist das einzige bekannte Gesicht im Film, spielt dabei allerdings nur eine Nebenrolle. Die Hauptakteure sind die eher Unbekannten Kelly Blatz (Prom Night), Brittany Curran (Chicago Fire), Brett Dier (Gregs Tagebuch - Von Idioten umzingelt!) oder Gage Golightly (Teen Wolf), die einen soliden Job erledigen, auch wenn ihre Figuren allesamt sehr klischee-beladen dargestellt werden, was aber zu diesem Genre auch schon wieder mit dazu gehört.
Bildqualität
Bei einem Horror-Film ist ein düsteres Bild mit wichtig, damit die schaurige Atmosphäre noch unterstützt wird. Das ist bei ExitUs – Play it Backwards wirklich gut gelungen, da alleine schon die kühlen Farben, die mitunter fast schon monochrom erscheinen, dass okkulte Thema sehr gut unterstreichen. Die Schärfe bewegt sich zumeist, gerade bei guten Lichtverhältnissen auf einem sehr guten Niveau, wobei in dunkleren Szenen dennoch gerne Details verschwinden. Der Kontrast ist stets ausgewogen, ohne dabei sonderlich negativ aufzufallen. In eins, zwei Szenen sind bei nachträglichen, digitalen Abdunklungen leichte Beeinträchtigungen bei den Farbübergängen zu erkennen. Der Schwarzwert ist solide, könnte aber noch satter sein. Kompressionsspuren sind nicht aufgefallen.
Tonqualität
Der Ton liegt zwar in Deutsch und Englisch verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio 5.1 vor, was aber keine Aussagekraft auf die Surroundeffekte hat. Ok, einige direktionale Effekte sind auch hier und da aus den Rears zu hören, aber dennoch wäre hier sicherlich mehr drin gewesen. Dafür machen sich häufig satte Bässe bemerkbar, die gerne noch tiefer sein könnten. Dennoch liefert der Subwoofer ein solides Tieftonfundament. Die Dynamik ist ok, beim englischen Original aber wesentlich umfangreicher. Die Balance ist aber ausgewogen, so dass auch die Dialoge stets klar verständlich bleiben.
Ausstattung
- Making-of "Behind the Blood" (OmU)
Fazit
Die vorliegende Blu-ray bietet sowohl bei Bild als auch bei Ton eine im Großen und Ganzen anständige Qualität, wobei nur wenige Beeinträchtigungen zu vernehmen sind. Das Bonusmaterial ist aber recht mau ausgefallen und hätte gerne umfangreicher sein können. Unter dem Titel „Backmask“ gestartet wird der Film nun mit dem Namen „Exeter“ bzw. im deutsch-sprachigen Raum ExitUs – Play it Backwards auf den Markt gebracht. Viel Innovation sollte man nicht erwarten, wobei Marcus Nispel für Genrefans wenigstens anständige Unterhaltung bietet. (sah)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX 55CWX704
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1