Auch wenn auf der Verpackung zu Taxi Brooklyn noch von Staffel 1 die Rede ist, handelt es sich hier im Grunde um die komplette Serie: Denn der produzierende US-Sender NBC zog nach nur einer Staffel den Stecker. Da nützte es auch nichts, dass es sich um eine französische Ko-Produktion mit TF1 gehandelt hat. Ob es sich trotzdem lohnt, sich auf den Genuss der vorliegenden zwölf Episoden einzulassen, beantworten wir in unserem Review.
Story
Die Polizistin Caitlyn Sullivan (C. Leigh) macht New Yorks Straßen eher unsicherer als sicherer: Nachdem sie bei einer Verfolgungsjagd erneut ein Auto schrottet, soll ihr fortan der ehemalige Taxifahrer und unschuldig festgenommene, französische Einwanderer Leo Romba (J. Ido) zur Seite stehen. Eigentlich soll Leo Caitlyn ja nur von einem Ort zum anderen bringen, doch seine Hinweise zu den Fällen erweisen, sich als unerwartete Hilfe. Vielleicht kann das Duo auch hinter das Geheimnis des Mordes an Caitlyns Vater kommen. Hier schickt ein Unbekannter der Polizistin regelmäßig kryptische SMS, welche eventuell zum Ziel führen könnten.
Auch wenn die Story-Beschreibung sich größtenteils nach einem Krimi anhört, handelt es sich bei Taxi Brooklyn in erster Linie eher um eine Buddy-Komödie. Allerdings ist die Stimmung in den enthaltenen zwölf Episoden in der Tat recht unausgewogen, was die Serie schwer kategorisierbar macht. Auf witzige Dialoge zwischen Caitlyn und Leo folgt dann wieder die dramatische Suche nach dem Mörder ihres Vaters. Diese Unentschlossenheit wirkt sich leider auf das Gros der Episoden negativ aus, denn man weiß nie recht, ob man Taxi Brooklyn nun ernst nehmen oder belächeln soll. Selbst als leichte Unterhaltung funktioniert das Format nur zum Teil, denn es fällt schwer, sich in die leeren Charaktere einzufühlen. Chyler Leigh bekommt vom Drehbuch wenige gute Vorlagen, aus denen sich noch weniger macht. So bleibt sie eine austauschbare, toughe Polizistin, hinter deren harter Schale (wie überraschend) ein weicher Kern steckt. Da kommt Jacky Idos smarter Leo etwas besser weg. Doch seine Hinweise zu den Lösungen der Fälle sind teilweise an den Haaren herbeigezogen, so dass die Chemie zwischen den beiden Charakteren oft aufgesetzt wirkt.
Am Ende ist Taxi Brooklyn eine eher durchschnittliche Mischung aus Krimi, Drama, ein bisschen TV-Action und Komödie, die in Staffel 1 nie so recht ihren Weg findet. Dass NBC nach zwölf Episoden genug von diesem Brimborium hatte, überrascht also nicht. Denn dass hier Luc Bessons Film Taxi aus dem Jahr 1998 als grobe Vorlage dient, merkt man der Ko-Produktion mit dem frz. Sender TF1 leider so gut wie gar nicht an.
Bildqualität
- 1.78:1, 1080i
Tonqualität
- Audio: Deutsch, Enlisch DTS-HD Master Audio 2.0 und 5.1
- Untertitel: Deutsch, Englisch
Ausstattung
Statt Massenkarambolage herrscht hier gähnende Leere auf den Straßen: „Nichts zu sehen – bitte Weiterfahren!“, lautet das Motto. Denn beim Bonusmaterial herrscht nur gähnende Leere.
Fazit
Taxi Brooklyn gibt sich optisch knallig: Steile Kontraste, quietschbunte Farben, tiefes Schwarz und hoher Detailgrad. Lediglich die Umwandlung in Halbbilder führt zu leichter Treppchenbildung und Kantenflimmern. Bei den Tonspuren ist Vielfalt angesagt und sowohl deutsche als auch englische Abmischungen sind gleichermaßen in 2.0 als auch 5.1 enthalten. Die Qualität stimmt und es gibt sowohl den nötigen Wumms als auch Differenziertheit. Na ja, irgendwo muss wohl ein Makel liegen und so verzichtet der Vertrieb Universum komplett auf Bonusmaterial. Einerseits ist es schön zu beobachten, dass aktuell viele TV-Serien exklusiv in Deutschland auf Blu-ray erscheinen. Andererseits könnte man auf Taxi Brooklyn wohl verzichten. Die Serie ist zwar hochwertig produziert, krankt aber an langweiligen Charakteren, kruden Handlungssträngen und unentschlossener Atmosphäre. Mit dem großen Vorbild, Luc Bessons Film aus dem Jahr 1998, hat die Serie leider wenig gemeinsam. Wer dennoch an der Serie Interesse hat, sollte erstmal in ein bis zwei Folgen reinschauen, bevor er sich zum Kauf des Blu-ray-Sets entschließt. Immerhin spricht aber aus technischer Sicht nichts dagegen.(anw)
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