Game of Thrones schafft es ins fünfte Jahr, und erzählt uns weiterhin eine Geschichte von Drachen, Armeen der Toten und königlichen Intrigen. In den zehn neuen Episoden entwickelt sich die Serie zunehmend vom Buch weg, denn Staffel 6 wird die Vorlage des Autors George R. R. Martin nun überholen. Doch seien wir nicht zu vorschnell und schauen zunächst, wohin uns die Reise in Staffel 5 führt. Denn “Reisen” ist hier das Motto, zumindest für die erste Staffelhälfte.
Story
Tyrion (P. Dinklage) schippert über die nahe See, um Daenerys Targaryen (E. Clarke) zu erreichen, während Sansa Stark (S. Turner) mit Petyr Baelish (A. Gillen) mit einem mulmigen Gefühl in den Norden zurückkehrt. Arya (M. Williams) will unterdessen in Braavos zur Dienerin des vielgesichtigen Gottes werden. Jon Schnee hat dagegen unter anderem in der Schwarzen Festung Schwierigkeiten damit die Nachtwache und seine neuen Sympathien für die Wildlinge unter einen Hut zu bringen.
Game of Thrones kommt in Staffel 5 zunächst nur sehr gemächlich in Fahrt. Die Spannung hält sich in den ersten vier Folgen in Grenzen und es werden zwar viele Handlungsstränge etabliert, etwa Tyrions langsames Wiederfinden eines Lebenszieles, doch es gibt kaum einen Payoff. Erst ab der zweiten Hälfte spitzen sich die Ereignisse zu und die Stories kommen in Fahrt. Für Kontroversen sorgte speziell die Geschichte von Sansa Stark, die in Staffel 5 recht drastisch vom Buch abweicht. Und tatsächlich hat man als Zuschauer das Gefühl, dass dieser Charakter doch etwas zu sehr durch die Mangel gedreht wird. Doch das gehört eben auch zu Game of Thrones und auch in dieser Staffel muss man sich übrigens von einigen Gesichtern verabschieden.
Nach wie vor spielt das Produktionsniveau auf sehr hohem Niveau und man meint oftmals keine TV-Serie, sondern einen Kinofilm zu genießen. Lediglich man überraschend mittelmäßiger CGI-Effekt legt dann wieder die Ursprünge der Serie offen. Schade ist ein wenig, dass sich der Charakter der Daenerys in der ersten Staffelhälfte leicht zu einer Nervensäge entwickelt, die durch ihre Unentschlossenheit alles andere denn als fähige Anführerin erscheint. Doch ein Highlight bleibt Peter Dinklage als Tyrion, der hoffentlich in Staffel 6 wieder etwas mehr Präsenz zeigen darf. Auf jene Staffel sollten sich auch diejenigen freuen, die an Bran Stark hängen: Der übernatürlich begabte Stark-Junge bleibt Staffel 5 nämlich fern.
Bildqualität
- 1.78:1; 1080p
Tonqualität
- Deutsch; Französisch; Spanisch Dolby Digital 5.1; Englisch Dolby Atmos; Polnisch, Tscheschisch Dolby Digital 2.0
- Untertitel: Deutsch, Dänisch, Englisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch
Ausstattung
- Der Tanz der Drachen (HD, ca. 20 Min.)
- Anatomie einer Episode: Die Gnade der Mutter (HD, ca. 30 Min.)
- Die wahre Geschichte hinter Game of Thrones (HD, ca. 40 Min.)
- Ein Tag im Leben (HD, ca. 26 Min.)
- Neue Charaktere und neue Orte (HD, ca. 8 Min.)
- Episodenführer
- Legenden und Überlieferungen
- Vier nicht verwendete Szenen
- Zwölf Audiokommentare
Fazit
Technisch ist die fünfte Staffel von Game of Thrones nicht ganz auf dem schwindelerregend hohen Niveau der Vorgängerstaffeln – aber nahe dran. Die Zunahme an Greenscreen- und CGI-Effekten sorgt für manch weichen Shot und die vielen Nachtaufnahmen und dunklen Szenarien fordern ebenfalls ihren Tribut. Trotzdem ist die Bildqualität immer noch exzellent. Beim Ton hat die Serie im Verlaufe der Staffeln ein Downgrade von DTS-HD Master Audio zu DTS und nun zu Dolby Digital erfahren. Der Höreindruck ist bei der deutschen Tonspur aber immer noch sehr gut. Das Extramaterial ist mal wieder über jeden Zweifel erhaben und macht der HBO-Serie alle Ehre.
Die erste Staffelhälfte von Game of Thrones liefert viele der bisher schwächsten Episoden der Serie. So fehlt es an Spannung und gefühlt scheinen sich alle Charaktere nur gerade auf dem Weg von A nach B zu befinden. Zum Glück kommt es ab der Staffelmitte zur Kehrtwende, und speziell der Handlungsstrang um Tyrion strotzt mal wieder vor Wortwitz und schwarzem Humor. Düsterer sieht es beispielsweise für Sansa Stark aus, die vom Regen in die Traufe kommt. Viel Raum nimmt abermals die Entwicklung um Arya ein, während Jon Snow und die Nachtwache uns eine der besten Actionszenen der Serie bescheren. So ist Game of Thrones nicht nur für Fantasy-Fans weiterhin ein Must-See im TV, wenn auch nicht mehr ganz der Wow-Effekt der ersten beiden Jahre erzielt wird.
(André Westphal)
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