Der Superhelden-Boom will und will nicht abreißen. Nachdem Captain America, Thor und Co. nun bereits ihr zweites Abenteuer bestritten haben, und demnächst zum dritten Mal in die Schlacht ziehen, gesellt sich ein neuer Star zu der Heldentruppe aus dem Marvel-Universum hinzu: Der Ant-Man. Wie die anderen Helden auch muss sich dieser freilich zuerst in einem Solo-Abenteuer beweisen, bevor er mit seinen „großen“ Brüdern spielen darf. Und dieses Abenteuer erscheint nun auch für den deutschen Heimkinomarkt – sowohl in herkömmlichen 2D, als auch wahlweise in 3D. Da man uns lediglich die Standardausführung des Films zur Verfügung gestellt hat, werfen wir nun einen Blick auf diese, und natürlich auf den Film selbst.
Story
Regisseur Peyton Reed, der bisher vor allem mit Liebeskomödien wie Trennung mit Hindernissen und Down with Love sein Geld verdiente, führt mit Ant-Man einen hierzulande relativ unbekannten Superhelden in die dritte Welle des Marvel-Cineatic-Universe ein. Dabei ist Ant-Man alles andere als eine neue Figur, schließlich war der ursprüngliche Ant-Man, Dr. Hank Pym, nicht nur ein Gründungsmittglied der ursprünglichen Avengers, sondern maßgeblich an der Erschaffung des Bösewichts Ultron beteiligt. Der Film widmet sich hingegen dem zweiten Ant-Man Scott Lang, wobei Dr. Pym mitnichten unter den Tisch gekehrt wird, sondern als Erfinder und Mentor in Erscheinung tritt.
Ant-Man ist keine typische Marvel-Superheldengeschichte, wie sie in der jüngeren Vergangenheit nur allzu oft über die Leinwand flimmerte, sondern eine frische und vor allem erfrischende Geschichte. Der ehemalige Halunke Scott Lang (P. Rudd) sieht sich gezwungen zum Wohle seiner Tochter ein letztes Ding zu drehen. Dabei kommt er in den Besitz eines Anzugs der es ihm ermöglicht sich auf Ameisengröße zu schrumpfen. Ganz zufällig passiert dies allerdings nicht, denn Dr. Pym (M.Douglas), der Besitzer und Erfinder des Anzugs, suchte gezielt nach einem Mann wie Scott, mit dessen Hilfe er in sein ehemaliges Labor einbrechen möchte, um etwas Bedeutendes zu stehlen, bevor es in die falschen Hände gerät. Und somit ist Ant-Man auch weniger ein Superhelden-Film, als vielmehr eine klassische Heist-Story mit einem Superhelden in Spe, wobei der Begriff Anti-Held wohl zutreffender wäre. Schließlich geht es hier nicht primär um die Rettung der Welt, sondern um einen generalstabsmäßig geplanten und technisch anspruchsvollen Einbruch in einen Hochsicherheitstrakt. Der Bösewicht taucht erst zum Schluss des Films auf, was allerdings keineswegs bedeutet, dass der Film bis dorthin langweilig wäre oder das man ewig lange auf die Action warten müsste.
Die Highlights des Films sind ganz klar die Szenen in der Mikrowelt, in welchen der auf Ameisengröße geschrumpfte Held mit einer Armee aus, nun ja, Ameisen kooperiert und sich gegen die Tücken der „Normalen“ Welt behaupten muss. Klar hat man solche Szenen bereits in den 1950er Jahren gesehen, aber noch nie in solch technischer Perfektion, welche keinen Zweifel an der Authentizität der gezeigten Bilder aufkommen lassen. CGI macht‘s Möglich! Da kann sogar der inzwischen 70 jährige Michael Douglas wieder jung und knackig aussehen. Neben Altstar Michael Douglas ist vor allem Komödiendarsteller Paul Rudd eine absolute Idealbesetzung, denn als Normalo und Held-wider-Willen fungiert der sympathische Sonnyboy aus New Jersey als perfekte Identifikationsfigur und ist sogar noch sympathischer als Chris „Starlord“ Pratt. Ihm zur Seite steht Hank Pyms Tochter Hope, gespielt von der entzückenden Evangeline Lilly, die offenbar in die Fußstapfen ihrer Mutter tritt und in Zukunft an der Seite des Ameisen-Manns als „The Wasp“ in Erscheinung treten wird. Einen Hinweis darauf gibt die Mavel-typische Post-Credit-Sequenz – eine von zweien, wohlgemerkt – mit denen Marvel-Fans bis zum Ende des Abspanns im Kino gehalten werden.
Ant-Man ist also ein Marvel-Abenteuer, das nicht nur Fans gefallen dürfte, und dank seines Humors, den wir dem Drehbuchautorenteam um Edgar Wright und Joe Cornish (Hot Fuzz) zu verdanken haben, und der fantastischen Bilder so richtig Lust auf die kommenden Abenteuer des kleinen Helden machen.
Bildqualität
- Bildformat 1.85:1
- perfekte Schärfe mit enormer Detailsichtbarkeit
- verblüffende Tiefenwirkung und Plastizität
- makelloser Schwarzwert mit hervorragender Durchzeichnung
- starke, saubere Farben die jederzeit natürlich wirken
- keinerlei Beeinträchtigungen
Tonqualität
- Deutsch, Französisch DTS-HD 5.1; Englisch DTS-HD 7.1; Türkisch DD 5.1
- Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
- Permanente Surroundbeschallung
- Hervorragende Direktionalität mit perfekter Signalortung
- Bombastische Subwoofereinsätze
- Dialoge jederzeit verständlich, aber im Verhältnis etwas zu leise
Ausstattung
- Audiokommentar mit Peyton Reed und Paul Rudd (optional deutsch untertitelt)
- Making Of: Ein Held in Ameisengröße (14:34 Minuten)
- Makro Dreharbeiten (8:06 Minuten)
- WHIH Nachrichten (9:12 Minuten)
- 8 Zusätzliche und erweiterte Szenen (8:39 Minuten)
- Gags vom Dreh (3:25 Minuten)
- Trailershow
Fazit
Audiovisuell liefert Disney mit der Veröffentlichung des neuesten Marvel-Abenteuers einen echten Leckerbissen ab. Das Bild ist absolut Referenzwürdig und punktet mit einer makellosen Schärfe und einer enormen Plastizität. Auch der Ton kann fast vollends überzeugen und beschert ein Effektgewitter das sich gewaschen hat. Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen und punktet vor allem mit einem informativen (und deutsch untertitelten!) Audiokommentar. Zur 3D-Version lässt sich leider nichts sagen, da man uns zu Testzwecken lediglich die 2D-Version zugesandt hat.
Auch inhaltlich ist Ant-Man ein echter Gewinn. Der Marvel-typische Humor kommt hier ebenso zum Einsatz wie die Spannung und die Action. Nach diesem Einstand freuen wir uns schon richtig auf die kommenden Abenteuer des „kleinen Mannes“ an der Seite seiner großen Kollegen. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP-System: Sony BDV-N9200WB 5.1 3D Blu-ray Heimkinosystem