Batman-Fans reiben sich die Augen: Nach endlosen Querelen erscheint die TV-Serie mit Adam West und Burt Ward fast 50 Jahre nach der Ur-Ausstrahlung 1966 in der allerersten Heimkino-Fassung. Weder VHS noch DVD wurden mit den Abenteuern des dynamischen Duos beehrt, da 20th Century Fox und Warner Bros. daran verzweifelten, zueinanderzufinden. Zum Wohle der Fans hat man sich aber in Hollywood ähnlich Batman und Robin die Hände gereicht, so dass die legendäre Serie ihren Weg in die Wohnzimmer der Welt findet - restauriert in HD.
Story
Batman (A. West) und Robin (B. Ward) beschützen Gotham City vor Schurken wie dem Clownprinz des Verbrechens, dem Joker (C. Romero), Catwoman (J. Newmar) oder dem Pinguin (B. Meredith). Um Recht und Ordnung zu erhalten, müssen sie selbst eine Vorbildfunktion einnehmen. Das bedeutet für Robin, brav seine Hausaufgaben zu erledigen und für Batman, alkoholischen Getränken fernzubleiben.
Batman aus dem Jahr 1966 zeigt Batman und Robin, wie sie im Tageslicht durch Gotham City stratzen und freundlich grüßen, bevor sie an roten Ampeln warten. Voll von überzogen-absurdem Humor ist Batman keine Parodie, sondern eine augenzwinkernde Hommage an die Comics der damaligen Zeit. Mit Adam West und Burt Ward hat man ein Hauptdarsteller-Duo gefunden, das selbst die abwegigsten Dialoge todernst vermittelt. Dabei sind auch die Schurken prominent besetzt – unvergesslich Cesar Romero als überkandidelter Joker oder Burgess Meredith als schräger Pinguin. Auch die surrealen Fallen, in welche die Schurken Batman und Robin stecken, bleiben im Gedächtnis. So gibt es in den ersten beiden Staffeln jeweils nach einer 25-minütigen Folge einen Cliffhanger und man muss direkt die nächste Episode anknipsen, um die Auflösung zu erfahren.
Meistens zaubern Batman und Robin die abstraktesten Bat-Gadgets aus ihren Gürteln, um sich zu befreien. Zu erwähnen ist, dass Staffel 3 mit den letzten 26 von 120 Episoden abfällt: Nicht nur, dass das reduzierte Budget für spartanische Sets sorgte, zudem versuchten die Produzenten die sinkenden Quoten dadurch aufzufangen, dass man Elemente der 1960er-Popkultur aufgriff. Das wirkt heute gnadenlos veraltet. Dennoch ist der Einfluss der Serie auf den Mythos des maskierten Rächers, kaum zu überschätzen. Und dank des überraschend intelligenten Humors und der Mischung aus Abenteuerlust und Kreativität macht, die Serie Jung und Alt immer noch Spaß.
Anmerkung:
Leider gibt es in der Erstauflage einen Patzer: In der zweiten Folge der zweiten Staffel fehlt eine einminütige Szene, welche den Abschluss der Episode bildet. Eine Stellungnahme des Vertriebs fehlt noch.
Bildqualität
- kräftige Farben unterstreichen den poppigen Look
- in Nahaufnahmen beeindruckender Detailgrad
- Archivaufnahmen stechen heraus
- immer wieder weichere Shots und leichte Bildbeschädigungen
Tonqualität
- verlustbehaftete Mono-Abmischung in sowohl Deutsch als auch Englisch
- korrekte Tonhöhe und Geschwindigkeit bei der deutschen Synchronisation
- klare Dialogwiedergabe
- Umgebungsgeräusche gehen stark unter
Ausstattung
Warner hat sich bei der Ausstattung merklich Mühe gegeben, dem Legenden-Status der Serie gerecht zu werden. So sind neue Dokumentationen und Interviews in HD enthalten. Die "Batman Vision" erlaubt Hauptdarsteller Adam West, mittlerweile 86 Jahre alt, einen Blick zurückzuwerfen. West spricht auch kritische Punkte an – wie die Festlegung auf die Rolle des maskierten Helden und die damit einhergehende Schädigung seiner Karriere. Erfrischend ist „Heilige Fanartikel von Batman“ (HD, ca. 30 Min.), in der man sich auf zwei Fan-Sammlungen konzentriert – eine speziell auf die Serie aus den 1960ern-bezogen und die weltgrößte Sammlung überhaupt. „Batman zum Leben erweckt! Das Design von Batmans Welt“ (HD, ca. 30 Min.) ist ein exzellenter Beitrag, in dem neben Ward und West beispielsweise Bruce Timm („Batman: The Animated Series) seine Perspektive auf die Serie offenlegt. „Fledermäuse der Tafelrunde“ (HD, ca. 45 Min.) ist eine Diskussionsrunde mit Adam West, Kevin Smith, Jim Lee und anderen, welche in entspannter Atmosphäre die Facetten der Serie beleuchtet. Ebenfalls in HD (ca. 12 Min.) erlaubt „Na, na, na Batman!“ Darstellern wie Kevin Bacon (The Following), Stephen Amell (Arrow), Misha Collins (Supernatural) und anderen sich an ihre Begegnungen mit der Serie zu erinnern. Zu den restlichen Beiträgen zählen der nicht weitergeführte Batgirl-Pilot, die ersten Probeaufnahmen sowie Retro-Beiträge aus dem Archiv.
Fazit
Batman gehört in HD zu den Referenz-Serien aus den 1960er-Jahren und kommt fast an Nummer 6 heran. Zwar fallen Archivaufnahmen und wenige weichere Szenen ab, das schmälert den Genuss jedoch kaum. Freilich liegt der deutsche Ton nur in mono vor, ist dafür aber klar und sogar in korrekter Tonhöhe und Geschwindigkeit enthalten. Das Bonusmaterial bietet über drei Stunden neue Beiträge in HD plus Archivmaterial. Genauso sollte die Veröffentlichung einer legendären TV-Serie aussehen. Jeder, der sich mit Batman bzw. mit Comics beschäftigt, stößt früher oder später auf die TV-Serie aus den 1960ern und ihren Einfluss auf die Industrie. Seien es Serien wie „Family Guy“ und „Die Simpsons“ oder neuere Cartoons wie Batman: The Brave and The Bold - der Einfluss der fast 50 Jahre alten Fernsehserie wirkt weiterhin nach. Keine Frage also, dass man als Fan maskierter Superhelden auf keinen Fall auf diesen Meilenstein der TV-Geschichte verzichten sollte. Heilige Bat-Kreditkarte, Batman – hier lohnt sich der Kauf der Blu-rays! (anw)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-P65VT50E
BDP:Panasonic DMP-BDT310EG
AVR: Onkyo TX SR 606
Boxen:Heco Victa 5.1 Komplett-Set