Als gegen Ende der 60er bzw. Anfang der 70er Jahre das Duo Bud Spencer und Terence Hill einen Kinohit nach dem anderen landete, waren beide gefragte Stars und die Nachfrage nach entsprechenden weiteren Filmen sehr groß. Dennoch waren beide als Einzelkünstler in regelmäßigen Abständen zu sehen, wobei ihnen immer Sidekicks zur Seite gestellt wurden, um zumindest die Lücke des fehlenden Partners zu füllen. Mit Auch die Engel essen Bohnen folgte im Jahr 1973 eine weitere Hau-drauf-Komödie, die nun nach etlichen verschiedenen DVD-Fassungen endlich auf Blu-ray neu veröffentlicht wird – selbstverständlich uncut.
Story
Charlie (B. Spencer), von allen aber nur der Dicke genannt, hat sich als Catcher einen Namen gemacht und verdient sich dadurch seinen Lebensunterhalt. Da er stets als Sieger aus den Kämpfen hervorgeht, zieht er damit die Aufmerksamkeit der hiesigen Mafia auf sich, die künftig entscheiden will, wie die Kämpfe ausgehen. Da er beim nächsten Match gegen deren Willen handelt und gewinnt, muss er übereilt aus der Halle fliehen, wobei ihm der Kleinganove Sonny (G. Gemma) hilft. Zusammen schmieden sie einen Plan, wie sie es der Mafia heimzahlen können. Zusammen wollen sie fortan selbst in das Schutzgeldgeschäft einsteigen und eine Konkurrenz für die Ganoven darstellen, was aber auch der Polizei auffällt. Sich aus dem Schlamassel wieder herauszuwinden, sollte für das Duo aber kein Problem sein, auch wenn das einigen Grips erfordert.
Nach dem großen Erfolg von Vier Fäuste für ein Halleluja und Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle im Jahr 1972 wollte man im Folgejahr das Duo gleich wieder in ein gemeinsames Abenteuer schicken. Doch da Hill verhindert war, musste dafür Giuliano Gemma (To Rome With Love) in die Bresche springen. Dieser war übrigens auch in der Fortsetzung mit dem Titel Auch die Engel mögen’s heiß, zwar ohne Spencer aber mit dem optisch ähnlichen Ricky Bruch zu sehen, der jedoch floppte.
Auch die Engel essen Bohnen, der auch unter dem Titel Der Dicke in Amerika in Deutschland vermarktet wurde, reicht dabei qualitativ nicht ganz an die großen Klassiker des italienischen Schauspielers heran. Da hilft es auch nicht, dass für die Regie Enzo Barboni (Vier Fäuste für ein Halleluja) verantwortlich war, der unter seinem Pseudonym E.B. Clutcher drehte und für viele Filme mit dem bekannten Duo auf dem Regiestuhl Platz nahm. Das liegt mitunter auch daran, dass manche Szenen arg an den Haaren herbeigezogen erscheinen, wie etwa die Samurai Szene mit Sonny zu Beginn des Films, die nicht wirklich Sinn macht. Darüber hinaus gibt es leider einige Gags, die nicht zünden wollen und außer einem müden Lächeln für keine Reaktion beim Zuschauer sorgen. Dennoch gibt es auch zahlreiche Kalauer, die vor allem durch den Slapstick sowie originelle Anspielungen für Unterhaltung sorgen. Darüber hinaus darf auch Riccardo Pizzuti nicht in einer Nebenrolle fehlen, der in über 20 Filmen mit Terence Hill und Bud Spencer zu sehen war.
Bildqualität
- Ansichtsverhältnis 1,85:1
- deutliche Verbesserung zur DVD
- sauberer Transfer; befreit von nahezu allen Schmutzspuren
- annehmbare Gesamtschärfe, bei unklarer Kantenschärfe
- klare und natürliche Farben bei ausgewogenem Kontrast
- satter Schwarzwert
- häufiges Rauschen
- Kompressionsspuren nicht erkennbar
Tonqualität
- Deutsch und Italienisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)
- erweiterte Szenen liegen nur in Italienisch mit deutschem Untertitel vor
- keinerlei Räumlichkeit
- Bass nicht vorhanden
- kaum Rauschen
- klare und deutliche Wiedergabe der Dialoge
Ausstattung
- Intro mit Bud Spencer (ca. 1 Min.)
- Teil 1 der Super 8 Fassung (ca. 21 Min.)
- Geschnittene Szenen (ca. 5 Min.)
- Deutscher Trailer 1: "Auch die Engel essen Bohnen" (ca. 3 Min.)
- Deutscher Trailer 2: "Der Dicke in Amerika" (ca. 3 Min.)
- Alternative Vorspänne: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch
- Erweiterte Aushangbilder- und Artworkgalerie
- Bildvergleich SD / HD-Fassung
- Werbetafel mit allen bisher erhältlichen 3L Spencer-Hill BDs
Fazit
Wer bereits die bisherigen 3L Blu-ray Neuveröffentlichungen zu den bis dato erhältlichen Spencer/Hill Titeln gesehen hat, weiß, dass manche Titel in technischer Hinsicht nicht das Gelbe vom Ei darstellen. So ist das auch bei diesem Film der Fall, wobei zumindest vor allem in Bezug auf das Bild ein Schritt nach vorne gemacht wurde. Zudem wurde einiges an Bonusmaterial zusammengetragen, was ein Upgrade rechtfertigt. Auch wenn Auch die Engel essen Bohnen nicht an die großen Bud Spencer Klassiker heranreicht, ist der Film eine durchaus unterhaltsame Hau-Drauf-Komödie geworden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nur von seinen Fans eine entsprechende Würdigung erfahren wird. Wer nur sporadisch Filme des Italieners anschaut, oder sich erst seine Bud Spencer Sammlung aufbauen will, sollte besser mit einem anderen Titel anfangen. (sah)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
BDP: Sony BDP-S790
AVR: Denon AVR-1312
Boxen: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1