Während im deutschen Pay-TV derzeit die fünfte Staffel läuft und in den USA momentan die finale siebte Staffel angelaufen ist, erscheint hierzulande die vierte Staffel der Biker-Serie Sons of Anarchy auf Blu-ray. Wie bereits bei den drei vorherigen Staffeln veröffentlicht Twentieth Century Fox auch die vierte Season in einem stabilen Pappschuber, welcher die diesmal 14 Episoden auf drei Discs verteilt. Werfen wir nun einen genauen Blick auf diese Veröffentlichung.
Story
ACHTUNG: Der Text enthält Spoiler zu den vorherigen Staffeln
Die vierte Staffel setzt vierzehn Monate nach den Ereignissen der dritten Staffel ein. Clay (R. Pearlman), Jax (C. Hunnam), Bobby (M. Boone Junior), Jice (T.Rossi), Tig (K. Coates) und Happy (D. Labrava) kommen aus dem Gefängnis und erkennen ihr geliebtes Charming nicht mehr wieder. Nicht nur, dass sich das Machtgefüge innerhalb des Clubs verschoben hat – es ist auch noch ein neuer Sheriff in der Stadt. Und Eli Roosevelt (R. Dunbar) stellt gleich klar, was er von den Sons hält. Jax‘ Verlobte Tara (M. Siff) ist derweil in den Besitz von Briefen gelangt, die von Jax Vater John stammen und Geheimnisse enthalten, die den Club zerstören könnten. Zu allem Überfluss wird der Club mehr oder weniger genötigt, für ein Drogenkartell Kokain zu schmuggeln, was ebenfalls zu einigen Unruhen innerhalb der Gemeinschaft führt. Die Zeichen stehen auf Sturm, und nichts wird bleiben, wie es war.
Diesmal bekommen die Sons es nicht mit verfeindeten Motorrad-Clubs zu tun, sondern einerseits mit dem Arm des Gesetzes und andererseits mit einem Drogenkartell, welches genauso wenig Spaß versteht, wie seinerzeit die Mayans. Doch nicht nur von außerhalb droht Gefahr. Die Briefe von John Teller geben genügend Zündstoff ab, um den Club in seinen Grundfesten zu erschüttern oder gar zu zerstören. Sowohl Clay als auch Gemma sind bereit, über Leichen zu gehen, um in den Besitz des belastenden Materials zu kommen. Während der Haft hat sich auch Jax Einstellung zum Club maßgeblich geändert. Er will aussteigen, ahnt aber bereits, dass sein Stiefvater, der Clubpräsident Clay, und vor allem seine Mutter, ihn nicht gehen lassen werden. So schließt er mit seinem Stiefvater einen sehr brüchigen, wie auch gefährlichen Vertrag, der zum Inhalt hat, dass Jax die Drogengeschäfte des Clubs, wider besseres Wissen, unterstützt. Neben dem gewohnt starken Stammcast um Charlie Hunnam (Pacific Rim), Ron Perlman (Hellboy), Katey Sagal (Eine schrecklich nette Familie), Kim Coates, Ryan Hurst und Mark Boone Junior wartet auch die vierte Staffel wieder mit zahlreichen neuen Gesichtern und einigen Gaststars auf. Neu mit von der Partie sind der aus Prison Break bekannte Rockmond Dunbar als Deputy Chief Eli Roosevelt, welcher den Sons ganz offen entgegentritt und zum Erreichen seiner Ziele auch durchaus gewillt ist, das Gesetz zu dehnen und notfalls zu brechen. Ihm zur Seite, beziehungsweise vorgesetzt, steht der Oscarpreisträger Ray McKinnon als schmieriger Staatsanwalt Lincoln Potter. Knight-Rider-Superstar David Hasselhoff (Der Mann, der die Mauer zu Fall sang!) gibt ein kurzes Stelldichein als Pornoregisseur und auch Sonny Barger, der Gründer des Oakland Chapters der Hells Angels, ist wieder in seiner aus Staffel drei bekannten Rolle als Lenny der Pimp zu sehen.
Besonders hervorgehoben wird an dieser Stelle allerdings der wohl bekannteste Mexikaner der Filmgeschichte: Danny Trejo. Der viel beschäftige Machete-Darsteller, der auch schon mit Gastrollen in den Erfolgsserien Breaking Bad und Modern Family brillierte, spielt den Waffenhändler Romero „Romeo“ Parade. Und das macht er mit der ihm angeborenen Souveränität für derartige Rollen. Einfach fabelhaft. Die vierte Staffel fährt voll auf der Erfolgsspur weiter und überholt seine Vorgängerstaffel ganz locker. Spannung, Action, aber auch Romantik und Drama vermischen sich hier zu einem Serienerlebnis der Extraklasse. Wer auch nur das Geringste für anspruchsvolle und gut gemachte Serien empfindet, sollte sich diese hier auf keinen Fall entgehen lassen. Lediglich für Quereinsteiger ist diese Staffel, wie auch schon die beiden vorherigen, nur bedingt geeignet, da die fortlaufende Handlung allerhand Hintergrundwissen voraussetzt.
Bildqualität
- hervorragende Schärfe in allen Einstellungen
- Nahaufnahmen in absolut perfekter Qualität mit hoher Detailsichtbarkeit
- natürliche, fehlerfreie Farben
- guter Kontrast mit sehr gutem Schwarzwert, der nur selten Details verschluckt
- keinerlei Fehler oder Verunreinigungen sichtbar
Tonqualität
- deutscher Ton sehr kraftvoll und überzeugend
- zahlreiche Surroundeffekte mit guter Direktionalität
- Musikeinlagen besonders gelungen
- guter, aber zu spärlich eingesetzte Subwoofer
- Dialoge jederzeit klar verständlich
- englischer Ton etwas dynamischer und kräftiger
Ausstattung
- Audiokommentare zu den Episoden 1, 10, 13 und 14
- Entfallene Szenen
- Spaß am Set (2:44 Minuten)
- Pineys Abschied (7:10 Minuten)
- Fans of Anarchy (4:47 Minuten)
- Konzert im House of Blues (10:20 Minuten)
Fazit
Bild und Ton entsprechen den hohen Erwartungen, die man heutzutage an eine aktuelle Serienveröffentlichung stellt. Hervorragendes Bild mit natürlichen Farben und sehr guter Schärfe, ein satter Ton, der nur noch von der englischen Tonspur übertrumpft wird – so muss HD aussehen. Die Extras sind akzeptabel und bieten eine schöne Mischung aus Information und Spaß. Leider wurden die Audiokommentare nicht deutsch untertitelt. Die Serie selbst ist ein Fall für sich. Fans werden wohl ohne zu zögern zugreifen und fiebern mit den SONS mit, wie es sich gehört. Für Quereinsteiger ist die vierte Staffel nur bedingt geeignet, da zu viel Vorwissen vorausgesetzt wird. Aber – der Einstieg bei Staffel 1 lohnt, denn Sons of Anarchy gehört zweifellos zu den besseren Serien, die derzeit zu sehen sind. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP-System: Samsung HT-E4500, 5.1 3D-Dolby Surround System