Die Exzesse des Schmuddelautoren Hank Moody gehen in die sechste und vorletzte Runde. David Duchovny schlüpft erneut in die Rolle seines Lebens. Mit viel Sex, Alkohol, Sex, Drogen und Rock’N Roll (und Sex!) geht es da weiter, wo die fünfte Staffel endete. Auf drei Discs erleben wir 12 Folgen lang, wie Hank und seine Freunde, Familie und auch seine Feinde und Neider an seiner Karriere basteln oder diese zerstören. Doch so wie es zuletzt aussah, benötigt Hank dafür keine fremde Hilfe.
Story
Nach den Ereignissen der fünften Staffel befindet sich Hank Moody (D. Duchovny) in einem Tief. Er versucht seine Schuldgefühle im Alkohol zu ertränken und befindet sich seit Wochen im Dauerrausch. Letztendlich wird er von seinen Freunden in eine Entziehungskur geschickt, wo er die junge Faith kennenlernt. Faith ist eine bekannte Muse für Künstler und hilft Hank, wieder auf die Beine zu kommen. Sein Agent zieht derweil einen Auftrag für eine Rockoper an Land, für die Hank seinen Roman umschreiben soll. Hanks Tochter Rebecca (M. Martin) versucht sich derweil selbst als Schriftstellerin und hofft so, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, was Hank allerdings alles andere als gutheißen kann, schlägt sie doch in sehr viel mehr Punkten nach ihrem Erzeuger als nur in puncto Berufswahl.
Die sechste Staffel knüpft nahtlos an die vorherige an und setzt in ihrer Erzählweise nur kurz nach dem Finale der fünften ein. Die Erzählstruktur wird konsequent fortgeführt, was auch auf alle anderen Belange der Serie zutrifft. Der Humor ist noch immer beißend und trefflich, wartet mit allerhand lockeren Sprüchen zu Alkohol- und Drogenkonsum, Sexualität und all den anderen Dingen, die das Leben lebenswert machen auf, und sorgt mit ihrer freizügigen Ausdrucksweise erneut für eine gerechtfertigte FSK 18 Einstufung. In puncto Frauenverschleiß lässt Hank es diesmal etwas ruhiger angehen. Sein Hauptaugenmerk richtet der sympathische Skandalschriftsteller diesmal auf die musenhafte Faith, die in ihrer Rolle als Groupie und Muse eine sexuelle Spannung verströmt, der sich kaum ein Mann entziehen kann. Hank natürlich erst recht nicht. Hanks selbstzerstörerische Art, die zu Anfang der Staffel besonders hervorgehoben wird, schwindet so nach und nach, je mehr er wieder in der Arbeit versinkt. Hier ist auch ein winziger Kritikpunkt anzumerken, denn Hanks anfangs stark fokussierte Alkoholabhängigkeit wird im späteren Verlauf der Staffel nur wenig bis überhaupt nicht mehr aufgegriffen, was angesichts der Härte der Erkrankung zu Beginn der Staffel eigentlich ein Unding ist. Allerdings waren Hanks Exzesse bereits in den Vorgängerstaffeln lediglich vorübergehender Natur und unterstützten die Handlung nur dann, wenn es wirklich notwendig war. Ein weiterer interessanter Punkt der Handlung ist die Entwicklung von Hanks Tochter. Diese tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und beginnt nun selbst damit, einen Roman zu schreiben. Dass sie sich dabei eher Rat bei Hanks Rivalen (und ehemaligem Lebensgefährten von Hanks Beinahe-Ex-Frau) holt, versetzt ihm zusätzlich einen Schwinger. Darüber hinaus trachtet Becca nach den Erfahrungen ihres Vaters und ergibt sich in Drogenkonsum und sexuellen Ausschweifungen. Da Becca allerdings sowohl minderjährig als auch eine Frau ist (ein altbewährtes No-Go, denn schließlich sind nur sexuell freizügige Männer echte Helden, während gleichgepolte Frauen leicht den Stempel „Schlampe“ aufgedrückt bekommen), versucht Hank sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Die dabei an den Tag gelegte Doppelmoral darf an dieser Stelle durchaus erwähnt werden.
Hanks Agent Charly Runkle (Evan Handler) ist selbstredend ebenfalls wieder mit von der Partie. Diesmal versucht er einen lohnenden Klienten an Land zu ziehen, der allerdings auf der Suche nach einem schwulen Agenten ist – eine Anforderung, die Runkle natürlich zu erfüllen versucht, was dazu führt, dass er sich wieder einmal in einem Lügengerüst verstrickt, welches über ihm zusammenzubrechen droht. Darüber hinaus ist er auch immer noch verliebt in seine Ex-Frau Marcy (Pamela Adlon), mit der er einen gemeinsamen Sohn hat. Diese wiederum befindet sich unter dem geistigen Einfluss einer Feministin, die ihr einredet, keinen Mann zu benötigen. Um sie vom Gegenteil zu überzeugen, tun sich Runkle und sein Rivale beim Kampf um Marcy zusammen. Auch hier sind Chaos und Katastrophen bereits vorprogrammiert. Zu den gewohnt starken Darstellern gesellen sich in dieser Staffel noch Maggie Grace als die Muse Faith und der Skandal-Rocker Marilyn Manson hinzu, der sich kurzerhand selbst spielt. Maggie Grace verkörpert Hanks neue Liebschaft mit einer Mischung aus Zurückhaltung und Verlockung, wodurch sie der Rolle als Muse durchaus gerecht wird. Manson hingegen spielt sich selbst, und diesbezüglich kann man ihm in keinerlei Hinsicht vorwerfen nicht authentisch zu sein. Etwas wirklich Neues oder einfallsreiches präsentiert uns die sechste Staffel dabei allerdings nicht. Hank ist Hank, wie er leibt und lebt. Eine großartige Charakterentwicklung ist hier nicht abzusehen, und überhaupt scheint die Serie ein wenig auf der Stelle zu treten. Einzig Hanks Tochter Becca, die nun mehr denn je den Weg ihres Vaters einschlägt, entwickelt sich im Rahmen der Handlung ein wenig weiter, nur ist auch hier nichts wirklich Innovatives zu erkennen. Nichtsdestotrotz macht die Serie nach wie vor Spaß und bietet den gleichen Unterhaltungswert wie auch die vorherigen Staffeln. Alles in allem macht auch diese Staffel wieder enorm viel Spaß, bietet die gewohnte Mischung aus Drama und Comedy, und wird somit alle Fans durch und durch zufriedenstellen. Ein Quereinstieg ist zwar möglich aber nicht ratsam, da einiges an Vorwissen vorausgesetzt wird, um die Handlung in ihrer gesamten Tragweite zu erfassen.
Bildqualität
- allgemein sehr gute Schärfe mit hohem Detailgrad
- saubere, warme Farben
- minimales Bildrauschen feststellbar, das aber keinen echten Störfaktor darstellt
Tonqualität
- Dialoge stets klar und deutlich verständlich
- zahlreiche Nebengeräusche aus den Rears zur Unterstützung des Raumklangs
- Musikeinlagen dynamisch und schön rockig
Ausstattung
- Audiokommentare zu den Folgen 6 und 9 (mit Tim Minchin und Steve Jones)
- Audiokommentar zu 3 Szenen aus Episode 3 (mit Alanna Ubach)
Fazit
Allgemein scharfe, teilweise schon plastische Bilder, warme Farben und ein stellenweise grandioser Ton – so muss eine aktuelle Fernsehserie auf Blu-ray aussehen. Im Endeffekt fehlt hier nur wenig zur Höchstnote. Das Bonusmaterial ist allerdings leider sehr rar gesät, zumal auf der Rückseite der 3-Disc-Box der Anschein erweckt wird, es gäbe etwas mehr. Schade. Die sechste Staffel bietet die gewohnte Mixtur aus Drama, Comedy und Sex – eben genau das, was Fans von Hank Moody erwarten. Die Geschichte erfindet sich zwar nicht neu, aber langweilig wird es dennoch nicht. Für Fans der Serie definitiv eine klare Kaufempfehlung. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP: Samsung BD-P 1580
Boxen: Samsung HT-E4500, 5.1 3D-Dolby Surround System