Nachdem die legendären Hammer Studios bereits in Die Rache der Pharaonen und Die Rache des Pharaos das Thema der untot umherwandelnden Mumie aufgegriffen haben, widmete man sich im Jahr 1967 unter der Regie von John Gilling in Der Fluch der Mumie erneut diesem Thema.
Story
Der Abenteuer-Horrorfilm kann sich dabei nicht ganz mit den herausragenden Klassikern wie Dracula, Frankensteins Fluch oder Der Hund von Baskerville des britischen Kult-Produktionsunternehmens messen. Dennoch wird eine angenehm düstere Atmosphäre geboten. Trotz des hohen Alters schafft es der Film wohlig schaurigen Grusel zu erzeugen, auch wenn manche Kulissen gerade gegen Anfang des Films recht ärmlich wirken. Die damals brutalen Szenen dürften Slasher-Fans der heutigen Zeit zwar lediglich ein müdes Lächeln abringen, sind aber dennoch recht originell ausgefallen. Ohnehin lässt sich ergänzend dazu in Zusammenhang mit Eddie Powells Darstellung als die Mumie eine gewisse Ähnlichkeit zu den weitaus später folgenden Freitag der 13te Filmen herstellen. Zwar sind auch einige Logikfehler nicht von der Hand zu weisen, aber der Nostalgiebonus macht da einiges wieder wett. Die Darsteller, wie etwa John Phillips („Das Dorf der Verdammten“), Andre Morell (Nächte des Grauens), David Buck, Elisabeth Sellars oder Maggie Kimberly spielen zwar allesamt etwas überzeichnet und nicht sonderlich glaubwürdig, was aber zur damaligen Zeit nicht außergewöhnlich war und somit auch nicht weiter stört. Auf gewisse Art und Weise gehört dies zu dieser Art Filme einfach mit dazu. Hin und wieder mangelt es zwar an Spannung und auch der eine oder andere Dialog führt zu etwas Langeweile, aber unterm Strich ist Der Fluch der Mumie dennoch ein anschaulicher Gruselfilm geworden, der gerade für Hammer Studio Fans empfehlenswert ist.
Bildqualität
Der 47-jährige Film schaut wirklich großartig aus. Dr. Rolf Giesen, der die Restauration übernahm, hat erstklassige Arbeit geleistet. Schmutzspuren müssen mit der Lupe gesucht werden. Qualitätsminderungen sind lediglich erwartungsgemäß bei Szenenwechseln hinzunehmen. Die Schärfe erreicht zwar nie Referenzwerte, aber es ist dennoch anzunehmen, dass das Beste aus dem Ausgangsmaterial herausgeholt wurde. Die Farben sind herrlich frisch und stets natürlich. Der Kontrast ist sehr gut eingestellt. Leichte Überstrahlungen bleiben in der Minderheit. Recht häufig macht sich eine gute Plastizität bemerkbar. Der Schwarzwert ist satt und kräftig. Kompressionsspuren sind nicht aufgefallen.
Tonqualität
Der Ton liegt in Deutsch und Englisch in DTS-HD MA 2.0 Mono vor und ist demzufolge recht limitiert in seiner Klangqualität. Erfreulicherweise ist nur minimales Rauschen zu hören. Verzerrungen, Tonhöhenschwankungen oder Knackser sind nicht vorhanden. Bässe gibt es nicht. Die Höhen sind nicht präzise. Insgesamt klingt die Abmischung aber für das Alter recht natürlich bei guter Dynamik. Die Dialoge sind bei sehr ausgewogener Balance stets klar verständlich. Der erwähnenswerte und stimmungsvolle Score ist wirklich herausragend.
Ausstattung
Bonusmaterial wird reichlich geboten. Neben einem Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Volker Kronz, gibt es noch ein ausführliches Making Of, ein Interview mit Eddie Powell (dem Darsteller der Mumie) aus dem Jahr 1998, eine Featurette sowie zahlreiche Galerien (u.a. auch das Comic aus dem Jahr 1977) und Trailer. Ein Wendecover ist vorhanden.
Fazit
Der Fluch der Mumie ist ein schöner Hammer Studio Gruselfilm, der zwar qualitativ nicht an die herausragenden Meisterwerke dieser Zeit heranreicht, aber dennoch für Genrefans der alten Schule sehr interessant ist. Die Restauration hat wahre Wunder bewirkt und lässt den Film in neuem Licht erstrahlen. Einen Kaufgrund stellen auch die zahlreich beigefügten Extras dar, die eine Menge Zusatzinformationen zum Film bieten. (sah)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
BDP: Sony BDP-S790
AVR: Denon AVR-1312
Boxen: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1