Die Erfolgsstory des zeitreisenden Doktors vom Planeten Gallifrey erreichte im Jahr 2013 ihren vorläufigen Höhepunkt. Da die Serie im Dezember des Jahres 2013 mit Der Tag des Doktors ihr fünfzigjähriges Bestehen feierte, wurde auch die siebte 2013er Staffel ganz auf dieses Event zugeschnitten. Polyband legt nun ebenfalls besagte siebte Staffel auf Blu-ray auf und ließ die Fans glücklicherweise nicht allzu lange auf die Abenteuer des Doktors warten. In der fünf Discs umfassenden Blu-ray Box sind nicht nur alle 13 Episoden der siebten Staffel, sondern auch noch gleich zwei Weihnachtsspecials und über vier Stunden Bonusmaterial enthalten.
Story
Die siebte Staffel wurde in zwei Blocks geteilt ausgestrahlt. Die ersten fünf Episoden führen den Doktor (M. Smith) und seine beiden Begleiter Amy (K. Gillian) und Rory (A. Darvill) in das Herz eines Dalek-Gefängnis-Planeten, wo sie eine ungewöhnliche Aufgabe zu erledigen haben. Kurz darauf treffen sie in einer Westernstadt auf einen revolverschwingenden Cyborg, bevor sich in Manhattan, welches von den weinenden Engeln bedroht wird, die Wege der Ponds und des Doktors (für immer?) trennen. Der zweite Block wird mit der Weihnachtsepisode „Die Schneemänner“ eingeläutet, in der wir einen desillusionierten und frustrierten Doktor erleben, der sich aus den Belangen des Universums heraushält. Zumindest so lange, bis er auf die Gouvernante Clara Osborne (J. Coleman) trifft. Diese kennt er bereits, ohne es zu wissen.
Auch die siebte Staffel bietet den genialen Mix aus Science Fiction, Action, Humor, Grusel und allerlei Skurrilität, welcher die Serie so beliebt macht. Showrunner Steven Moffat konfrontiert den Doktor diesmal nicht nur mit seinen bekannten Erzfeinden, sondern rekrutiert nebenbei noch Gegner aus der klassischen Serie und stellt dem Doktor mit „Die Großen Intelligenz“ einen neuen, gefährlichen Feind entgegen. Der erste Block mit den ersten fünf Episoden geht als reiner Fanjob durch. Im Sinne der für andere Serien typischen „Monster-Of-The-Week“-Episoden bekommen der Doktor und die Ponds es mit alten Feinden zu tun, treffen auf die Tochter des legendären Brigadiers Lefthbridge-Steward (ein langjähriger Begleiter früherer Inkarnationen) und führt die Geschichte der Gemeinschaft des Doktors und des Ehepaars Pond zu einem Abschluss. Ab der Weihnachtsepisode „Die Schneemänner“, in welcher bereits der neue Supergegner in Erscheinung tritt, fährt die Serie wieder die gewohnte Schiene aus ineinander verworrenen Handlungssträngen, die sich letztendlich zu einem großen Ganzen zusammenfügen.
Neben der Hauptstory, deren Drehbücher von Moffat selbst stammten, holte er sich auch für diese Staffel wieder prominente Gastautoren mit an Bord. Neben Neil Gaiman, der bereits vorher als Autor für die Serie agierte, war diesmal auch „Luther“-Autor Neil Cross mit an Bord, der mit der Episode „Die Ringe von Arkhaten“ eine der atemberaubendsten Episoden der Staffel schrieb. Mit der siebten Staffel endete die Ära des elften Doktors, gespielt von Matt Smith. Lediglich für das Jubiläumsspecial und ein Weihnachtsspecial legte der jüngste Doktordarsteller erneut die Fliege an. Neben Matt Smith, der den Doktor mit einer Souveränität und Leichtigkeit verkörpert, die ihn zu einem der beliebtesten Darsteller in dieser Rolle macht, sind auch wieder die Stars der vorherigen beiden Staffeln mit an Bord. Zu Karen Gillan und Arthur Darvill als Ehepaar Pond (oder Williams?) gesellt sich noch die inzwischen nicht mehr ganz so mysteriöse Alex Kingston als River Song, die …. Psst! Spoiler!
Für den zweiten Teil der Staffel stellte Drehbuchautor und Showrunner Steven Moffat mit Jenna-Louise Coleman einen neuen Companion für den Doktor ein. Als Clara „Oswin“ Oswald, die sie alle mit einem augenzwinkernden Charme und einer entwaffnenden Fröhlichkeit verkörpert, passt sie neben der ebenfalls leicht übergeschnappten und kindischen Art Smiths perfekt in das Bild des Begleiters. Mit Rupert Graves, David Warner, Mark Williams, Richard E. Grant und David Bradley, welcher in dem Doctor-Who-Doku-Drama An Adventure in Space and Time die Rolle des ersten Doktor-Darstellers William Hartnell verkörperte, sind auch wieder zahlreiche Gaststars vertreten, welche die Staffel zusätzlich aufwerten. Ein wenig tragisch ist jedoch, dass nicht auch noch das Weihnachtsspecial „Zeit des Doktors“ von 2013 in der Box enthalten ist. Dieses gehört zwar tatsächlich bereits zu der im Herbst anlaufenden achten Staffel, wäre aber als krönender Abschluss der Matt-Smith-Ära eine nette Dreingabe gewesen. Erst recht wenn man bedenkt, dass besagtes Special bereits im deutschen Pay-TV ausgestrahlt wurde und als Bestandteil der noch abzudrehenden Staffel wohl noch länger auf eine Heimkinoauswertung warten muss. Es sei denn, Polyband entscheidet sich hier für eine Einzelveröffentlichung der Sonderfolge, wie sie auch bereits als UK-Import (mit den restlichen Weihnachtsspecials des elften Doktors) erhältlich ist.
Bildqualität
- Schärfe, insbesondere bei Nahaufnahmen, auf absolutem Top-Niveau
- satte und strahlende Farben, tiefer Schwarzwert, hervorragender Kontrast
- bei den ersten Episoden stellenweise leichte Kompressionsartefakte sichtbar
- fast durchgängiges, aber sehr dezentes Bildrauschen
Tonqualität
- Dialoge zwar gut verständlich, aber bei den ersten Episoden leicht verzerrt
- zahlreiche Umgebungsgeräusche mit perfekter Signalortung und hervorragender Direktionalität
- dynamischer Soundtrack gliedert sich perfekt in das Geschehen ein
- gezielter Subwoofer-Einsatz
Ausstattung
- Pappschuber mit abziehbarem FSK-Logo
- 8 Seitiges Booklet mit Episodenguide und Interviews
- Prequel Weihnachtsspecial „The Doctor, The Widow and the Wardrobe (1:32 Minuten)
- Prequel
- Weihnachtsspecial: The Great Detective (3:17 Minuten)
- Prequel Weihnachtsspecial: Vastra Investigates (2:28 Minuten)
- Prequel Weihnachtsspecial: The Battle Of Demons Run – Two Days Later (2:51 Minuten)
- Prequel Episode 1 „Asylum of the Daleks“ (2:34 Minuten)
- Prequel Episode 3: Making of the Gunslinger (1:45 Minuten)
- Prequel Episode 7: The Bells Of Saint John (2:36 Minuten)
- Prequel Episode 14: Clarence and the Whispermen (2:10 Minuten)
- Behind the Scenes zu jeder Folge (insgesamt 48:13 Minuten)
- The Last Days Of The Ponds (11:48 Minuten)
- Mini-Serie „Pond Life“ (6:11 Minuten)
- Doctor Who auf der Comic Con (11:09 Minuten)
- Doctor Who in the U.S. (43:06 Minuten)
- Creating Clara (9:39 Minuten)
- The Science of Doctor Who (43:38 Minuten)
- The Companions (43:36 Minuten)
- Exklusiv: The Inforarium (1:54 Minuten)
- Exklusiv: Clara and the Tardis (2:06 Minuten)
- Exklusiv: Rain Gods (1:38 Minuten)
- Exklusiv: She Said, He Said (3:31 Minuten)
Fazit
Technisch machen sich leider während der ersten Episoden einige kleinere Mängel bemerkbar, die im direkten Vergleich zu Staffel 6 einen kleinen Rückschritt bedeuten. Nach der Weihnachtsepisode „Die Schneemänner“ erfährt die Staffel allerdings einen Qualitätsschub und lässt Bild und Ton hochkarätig erscheinen. Auch die umfangreichen Extras bieten einen echten Mehrwert, obwohl die UK-Version hier noch einiges mehr zu bieten hat. Die Serie bietet das typische Doctor-Who-Programm. Die ersten fünf Folgen stehen noch relativ für sich, doch ab dem zweiten Weihnachtsspecial gewinnt wieder eine gewohnt verworrene Storyline Vorderhand, wie sie für die Rekordserie üblich ist. Dazu gibt es jede Menge Spaß, Action, Außerirdische und … psst! Spoiler! Alles in allem ein gelungenes Rundum-Paket, dass ohne zu zögern in die Heimkinos der deutschen Whovians wandern darf. Diese Staffel eignet sich nun auch wieder für Neueinsteiger, da mit der Einführung eines neuen Begleiters auch alles Wichtige kurz erläutert wird. Mehr Spaß macht die Serie allerdings, wenn man über das Vorwissen der vorherigen Staffeln verfügt. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP: Samsung HT-E4500
Boxen: Samsung HT-E4500, 5.1 3D-Dolby Surround System