Nikita – Die komplette erste Staffel ist im Ausland bereits 2011 erschienen und kommt nun mit zwei Jahren Verspätung in Deutschland an. Die Serie um die abtrünnige Agentin Nikita lebt in erster Linie von ihrer athletischen Hauptdarstellerin Maggie Q (Mission Impossible 3) und orientiert sich lose an der Grundidee zu Luc Bessons Film aus dem Jahr 1990.
Story
Nikita (M. Q) ist eine ehemalige Agentin und Auftragskillerin einer Organisation, die man nur als Division kennt. Die Division rekrutiert ehemalige Kriminelle und bildet sie für ihre Zwecke aus. Wer der Division den Rücken kehren will, steht auf der Abschussliste. Genau dieses Schicksal widerfährt Nikita, welche jetzt versucht die Geheimorganisation der Regierung zu zerschlagen. Hilfe erhält sie unter anderem von Alex (L. Fonseca), einer jungen Frau, deren Eltern von der Division ermordet wurden. Sie soll Nikita als vermeintliche Rekrutin helfen die Organisation von Innen zu zerschlagen. Doch dabei setzen die beiden Frauen ihr Leben aufs Spiel.
Die Serie Nikita des US-Senders The CW ist mittlerweile die vierte Auflage der Grundidee, welche auf Luc Bessons Film aus dem Jahr 1990 zurückgeht. Bessons Film folgte bereits ein amerikanisches Remake (Codename: Nina) sowie eine kanadische TV-Serie namens La Femme Nikita. In gewisser Weise fungiert die US-Serie mit der charismatischen Halb-Vietnamesin Maggie Q als eine Art freies Sequel, da es um Nikitas Ausscheiden und Vorgehen gegen die Geheimorganisation Division geht, für die sie früher selbst gearbeitet hat. Da die Hauptfigur sehr im Fokus ist, steht und fällt die Serie auch mit Maggie Qs Schauspiel. Zum Glück beweist sich die athletische Schönheit hier nicht nur als begabte Kampfsportlerin, sondern auch als tolle Darstellerin. Gespaltener muss man die zwar hübsch anzusehende, aber teilweise recht hölzerne Lyndsy Fonseca beurteilen, der man speziell die “toughen” Szenen schwerlich abnehmen mag. Ausgeglichen wird das allerdings beispielsweise durch andere Darsteller, wie die routinierte Melinda Clarke (Return of the Living Dead 3) als Division-Psychologin Helen Collins, die eine bedrohliche Präsenz ausstrahlt.
Bei der Handlung der ersten Staffel überwiegen die positiven Elemente: Action, Intrigen und Twists fliegen dem Zuschauer nur so um die Ohren. Leider fällt es bei der vollgepackten Handlung manchmal schwer Schritt zu halten, speziell da einige Überraschungen bei genauerem Nachdenken bestenfalls teilweise Sinn machen. Nikitas Rachepläne, die sich rasch als komplexer entpuppen als angenommen, machen trotzdem Spaß und mit zunehmender Folgenanzahl findet die Serie ihren eigenen Weg. Die ersten Episoden fühlen sich nämlich noch etwas unentschlossen an, da die Wechsel zwischen Action, Humor und Thriller oft Brüche erzeugen. Ab der Mitte der Staffel fügt sich jedoch alles zusammen und man verfolgt rasch fasziniert das Duell zwischen der abtrünnigen Nikita und der Division.
Bildqualität
- Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080p
- sehr hoher Detailgrad und perfekte Schärfe
- kleine Schwächen bei den Schwarzwerten
- in Nachtszenen tritt leichtes Rauschen hervor
- einwandfreie Kompression
Tonqualität
- Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
- Stimmen wie bei Warner-TV-Serien üblich etwas zu tief
- klare Dialoge und gute Platzierung des Soundtracks im Klangbild
- Umgebungsgeräusche könnten etwas präsenter sein, was der Vergleich mit dem O-Ton zeigt
- englische Tonspur ist spürbar voluminöser und im Bassbereich kräftiger
Ausstattung
Warner hat für die deutsche Blu-ray glücklicherweise das komplette Material der US-Fassung übernommen. Herzstück der Boni ist die Doku Inside Division (HD, ca. 53 Min.). Hier gibt es reichliche Hintergrundinformationen zur Produktion der Serie. In zusätzlichen 28 Minuten (HD) gibt es in den Division-Profilen Einblick in die Charaktere Nikita, Alex, Percy und Michael. Auch zwei Audiokommentare sowie die üblichen nicht verwendeten Szenen (HD, ca. 19 Min.) sind an Bord. Das interaktive Feature Division Tracker gibt es exklusiv auf Blu-ray. Leider ist die Bedienung recht umständlich und die Informationen zu dem Werdegang der Division sind nicht so spannend, dass man sich hier lange herumquälen mag. Trotzdem ist das Extrapaket insgesamt mehr als rund.
Fazit
Technisch ist Nikita – Die komplette erste Staffel auch zwei Jahre nach der Veröffentlichung im Ausland noch eine runde Sache. Das Bild offenbart nur wenige Schwächen und die deutsche Tonspur weiß sich ebenfalls mit solider Räumlichkeit und klarer Wiedergabe zu behaupten. Das Extramaterial fällt informativ und nicht zu knapp aus, was tiefere Einblicke in das Treiben der Division erlaubt. Nikita ist eine relativ typische Serie für das Sender-Netzwerk The CW, die ihr kleines Budget aber effizient zu nutzen weiß. Nein, Action auf dem Niveau von großen Brüdern wie Person of Interest bekommt man hier nicht geboten, doch der Agenten-Thriller in Serie überzeugt vor allem durch die charismatische Hauptdarstellerin Maggie Q. Mit ihrer Mischung aus Athletik und Sexappeal begeistert sie weibliche und männliche Zuschauer. Leider krankt die Handlung der ersten Staffel an etwas zu vielen Wendungen, die nicht immer wirklich logisch wirken. Zudem machen viele Folgen einen etwas unentschlossenen Eindruck, denn die Mischung aus Action, Humor und Coolness vergreift sich ab und zu etwas im Tonfall. Bei jedem Blindgänger eilt Maggie Q aber zu Hilfe und rettet die Stimmung letzten Endes doch noch. Dranbleiben lohnt sich also, denn im Verlauf der ersten Staffel steigt die Qualität der Folgen deutlich an. Für Agenten-Fans lohnt sich der Kauf von Nikita – Die komplette erste Staffel demnach. (anw)
(weitere Reviews anzeigen)
Kaufempfehlung
Testgeräte
Panasonic TX-P65VT50E
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Panasonic DMP-BDT310EG