Der Psycho Thriller House at the End of the Street hat in Übersee eine Menge an vernichtenden Kritiken einstecken müssen und auch etliche Berichte zu der bisherigen Kinoauswertung im deutschsprachigen Raum waren alles andere als wohl gesonnen, wobei immerhin einige positive Resonanzen auf beiden Seiten des Ozeans durchschimmerten. Klar, dass somit etliche potentielle Käufer verschreckt sind und einer Anschaffung mit Zweifel entgegensehen.
Story
Die frisch geschiedene Sarah (E. Shue) zieht mit ihrer Tochter Elissa (J. Lawrence) in die Vorstadt, um dort einen Neuanfang zu wagen. Diese Hoffnung wird aber jäh zunichte gemacht, als sie erfahren, dass vor einigen Jahren ein grauenhafter Mord im Nachbarhaus verübt wurde. Offensichtlich hat das geistig verwirrte Mädchen Carrie Ann ihre Eltern erstochen. Deren älterer Bruder Ryan (M. Thieriot) kümmert sich nach wie vor um das Haus. Elissa freundet sich nach einiger Zeit mit Ryan an, doch muss sie schnell herausfinden, dass seine Vergangenheit nun negative Folgen für ihre Familie haben wird.
Zur Entwarnung House at the End of the Street ist beileibe nicht schlecht, wobei die zahlreichen negativen Kritiken zumindest nachzuvollziehen sind. Regisseur Mark Tonderai (Hush) geht zwar gleich zu Beginn in die Vollen und zeigt mit schnellen Schnitten den Mord an den Eltern von Carrie Ann und Ryan, bevor die Handlung in die heutige Zeit wechselt. Ab diesem Zeitpunkt lässt er sich mit der Charakterentwicklung der beiden Protagonisten Elissa und Ryan sehr viel Zeit. Dazu streut er einige gut akzentuierte mysteriöse Elemente mit ein, welche die Spannungsschraube weiter nach oben drehen. Leider begeht er aber den Fehler und inszeniert nicht durchgängig so professionell; etwa die Stilmittel bei der Party im ersten Drittel des Filmes, die wie Fremdkörper erscheinen und mitunter den Zuschauer nur unnötig verwirren. Obendrein ist nicht klar ersichtlich, ob Tonderai bewusst die Grenze zum Drama hin und wieder überschreitet, denn die angespannte Mutter Tochter Beziehung hat nur wenig mit einem Psychothriller zu tun und fügt sich auch nicht sonderlich geschickt in das Gesamtgeflecht ein. Dafür hätten ein paar Ecken und Kanten nicht geschadet, denn trotz einer soliden Spannung bietet House at the End of the Street nicht sonderlich viele neue Ideen.
Das ist wirklich schade, denn gerade die schauspielerischen Leistungen von Elisabeth Shue (Leaving Las Vegas, Piranha 3D) und Jennifer Lawrence (Die Tribute von Panem – The Hunger Games, Silver Linings, Winters Bone) sind wirklich hervorragend. Da haben es die übrigen Darsteller, wie etwa Max Thieriot (My Soul to Take), Gil Bellows (Die Verurteilten) oder Nolan Gerard Funk (Bereavement) schwer, bei dem hohen Niveau mitzuhalten. Eine Sache noch zum Schluss: Wer aufgrund des Titels House at the End of the Street bezüglich der Namensähnlichkeit zu dem Horror-Schocker The Last House on the Left außerordentliche Brutalität erwartet, wird derbe enttäuscht.
Bildqualität
- Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,40:1
- Original Kinoformat
- sehr gute Schärfe bei hohem aber nicht optimalem Detailgrad
- nur wenige weichere Abschnitte
- natürliche und kräftige Farbgebung bei gut eingestelltem Kontrast
- leichter Einsatz von Farbfiltern
- kräftiger Schwarzwert mit solider Durchzeichnung
- keine Kompressionsspuren sichtbar
Tonqualität
- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- verlustfreier HD Ton in Deutsch
- natürliche und klare Abmischung bei ausgezeichneter Dynamik
- zahlreiche herausragende Surroundeffekte
- stets einwandfreie Direktionalität
- solides Bassfundament
- unspektakulärer Score
- jederzeit klar verständliche Dialoge
Ausstattung
- Making of (HD, 21:55 min.)
- Musikvideo: Jennifer Lawrence "Fall in Love" (HD; 1:02 min.)
- Featurette "Journey into Terror" (HD, 9:54 min.)
- Featurette "House at the End of the Street" (HD; 1:50 min.)
- Cast Featurettes (HD; 5:01 min.)
- Original Kinotrailer Deutsch & Englisch (HD; 4:31 min.)
- BD-Live
- Trailershow (HD)
- Wendecover
Fazit
In technischer Hinsicht wird solides gutes Niveau geboten. Das Bild präsentiert sich bis auf wenige Ausnahmen mit guter Schärfe und natürlichen Farben, während der verlustfreie Ton eine ausgewogene Abmischung sowie einige tolle Surroundeffekte bietet. Das Bonusmaterial ist bis auf zwei Ausnahmen lediglich Augenwischerei, liefert aber einige gute Zusatzinformationen zum Film. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und herausragende Schauspieler bedeuten nicht unbedingt, dass der Film unterhaltsam ist. Das trifft ebenso auf House at the End of the Street, einem uninspirierten Thriller, der mitunter nicht zwischen Fisch oder Fleisch entscheiden kann. Zwar sind einige spannende Momente enthalten, doch gerade der Schluss lässt zu viele Fragen offen. Von einem Blindkauf ist abzuraten. (sah)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
BDP: Sony BDP-S790
AVR: Denon AVR-1312
Boxen: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1