Bücher werden gerne verfilmt, da deren Anhängerschaft bekannt ist und somit von den Hollywood-Studios in etwa abgeschätzt werden kann, mit welchem Erfolg zu rechnen ist. Das geht bei der Bibel los, die bereits etliche Adaptionen erhielt, bis hin zu solchen Blockbuster Garanten wie Harry Potter oder die Robert Langdon Reihe (u.a. The DaVinci Code – Sakrileg) von Dan Brown. Hin und wieder gesellt sich auch mal eine unbekanntere Romanvorlage in das Beuteschema der Filmemacher. So zum Beispiel die Figur der Kopfgeldjägerin Stephanie Plum von der Autorin Janet Evanovich. Einmal ist keinmal ist dabei die Verfilmung des gleichnamigen ersten Romanes aus der Reihe.
Story
Stephanie Plum (K. Heigl) ist mal wieder pleite. Vor vier Monaten hat sie erst ihren Job bei Macy‘s verloren und mittlerweile wird bereits ihr ganzes Hab und Gut gepfändet. Ihr letzter Ausweg ist es, ihren Cousin Vinnie (P. Fischler) um einen Job zu bitten. Damit sie schnell an Geld kommt, nimmt sie eine Stelle als Kopfgeldjägerin an und angelt sich zugleich mit dem entflohenen Ex-Cop Joe Morelli (J. O’Mara) den Schwierigsten aller Fälle. Mit der Zeit stellt sich aber heraus, dass sie sich selbst überschätzt hat, zumal sie es zudem mit einigen sehr zwielichten Gestalten zu tun bekommt.
In den Vereinigten Staaten ist die Stephanie Plum Buchreihe ein großer Erfolg. In Europa und insbesondere dem deutschsprachigen Raum hat sich die weibliche Kopfgeldjägerin zwar auch eine solide Fanbasis geschaffen, diese reicht aber bei Weitem nicht an die Zahl der Anhänger aus Übersee heran. Kein Wunder also, dass die Kinoauswertung weniger erfolgreich war, sowohl in Deutschland als auch weltweit blieb Einmal ist keinmal hinter seinen Erwartungen zurück und spielte nicht einmal das Budget von 40 Millionen US-Doller wieder ein.
Wie auch im Buch liegt das Hauptaugenmerk dieses Films auf den prägnant skurrilen Charakteren. Insbesondere die Hauptfigur Stephanie Plum wird sehr gut von Katherine Heigl (Happy New Year, So spielt das Leben - die den Film auch mitproduzierte) verkörpert. Doch auch die weiteren Darsteller in Form von Jason O’Mara (Resident Evil: Extinction, Terra Nova), John Leguizamo (Land of the Dead, Kurzer Prozess – Righteous Kill), Daniel Sunjata (The Dark Knight Rises, Der Teufel trägt Prada), Sherri Shepherd (Precious – Das Leben ist kostbar) oder Debbie Reynolds (In & Out, Bodyguard - wunderbar als Grandma Mazur) erledigen ihre Aufgaben ausgezeichnet und spielen ihre Charaktere durchaus überzeugend.
Das einzige Problem bei Einmal ist keinmal ist die einzigartige Kombination aus leichter Romantik, Feminismus, Action und Komödie. Der Film spricht dabei eher die Sex and the City und Desperate Housewives Fraktion, als die Lethal Weapon und Beverly Hills Cop Anhänger an. Fans der Janet Evanovich Buchreihe dürften voll auf ihre Kosten kommen, während manch ein Zuschauer aufgrund anderer Erwartungshaltung sichtlich enttäuscht sein wird.
Bildqualität
- Codec: VC-1, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1
- Original CinemaScope Format
- hervorragende Schärfe, mit sehr guter Durchzeichnung
- nur selten sind weichere Abschnitte zu erkennen
- gelegentliches Bildrauschen
- sehr kräftige und natürliche Farben mit tadellos eingestelltem Kontrast
- tadelloser und satter Schwarzwert, mit guter Durchzeichnung
- nur schwache Kompressionsspuren
Tonqualität
- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- deutscher HD-Sound mit einer Bitrate von 1,8 Mbps
- klare, natürliche und kräftige Abmischung
- einige sehr gute Surroundeffekte mit einwandfreier Direktionalität
- konsequent ausgezeichnete Dialogverständlichkeit
- gute und kräftige Bässe
- passender wenn auch unauffälliger Score
Ausstattung
- Making of (HD; 11:01 min.)
- Featurette: "Kopfgeldjägerinnen: Diese Damen jagen „böse Jungs" (HD; 10:28 min.)
- entfernte und verpatzte Szenen (HD; 3:12 min.)
- Trailer (Deutsch & Original, HD; 4:48 min.)
- Programmtipps (HD)
- Wendecover
Fazit
In technischer Hinsicht liefert diese Blu-ray kaum nennenswerte Mankos. Das Bild bietet eine wunderbare Schärfe und kräftige, natürliche Farben, die dem Full-HD Medium voll würdig sind. Die verlustfreie Abmischung sorgt für eine natürliche und dynamische Klangkulisse, die Surroundanlagenbesitzer glücklich macht. Lediglich die Extras können mit dem hohen Niveau nicht mithalten, offerieren aber zumindest einige interessante Zusatzinformationen komplett in HD. Schade, dass Einmal ist keinmal floppte, denn das Potential dieser Geschichte ist in diesem Film deutlich erkennbar. Somit dürfte wohl mit keiner Fortsetzung zu rechnen sein, womit die weiteren 13 Titel, die Autorin Janet Evanovich über die Figur Stephanie Plum geschrieben hat, wohl nicht für weitere Filmadaptionen herhalten werden. Doch wie heißt es so schön: Sag niemals nie. Solange können sich die Fans mit diesem Film begnügen, der mehr als nur ordentliche Unterhaltung bietet. (sah)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
BDP: Sony BDP-S790
AVR: Denon AVR-1312
Boxen: Front: Dali Zensor 1 / Rear: Magnat