Nun haben es endlich auch die dritte und vierte Staffel der amerikanischen Erfolgsserie auf Blu-ray Disc nach Deutschland geschafft. Nachdem sowohl die erste als auch die zweite Staffel in unseren Reviews und den Bewertungen unserer Mitglieder Höchstwertungen erhielten, stellt sich die Frage, ob die Fortsetzungen das hohe Niveau halten können.
Story
Achtung: Die folgende Beurteilung enthält Spoiler der vorhergehenden Staffeln.
Die Story knüpft unmittelbar nach dem Flugzeugunglück an, das Albuquerque und damit auch das gesamte Umfeld von Walther "Heisenberg" White Senior erschüttert. Dieser ist jedoch zunächst mehr mit sich und seinen familiären Problemen beschäftigt. Zwischen ihm und seiner Frau Skyler scheint eine unüberwindbare Kluft zu herrschen. In dieser Situation befinden sich die gemeinsamen Kinder Walther White Junior und die neugeborene Holly als einzige Bindeglieder zwischen den Eheleuten. Insbesondere Walther Junior, der ab sofort wieder auf seinen selbstgewählten Namen Flynn verzichtet, kommt eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung zu, ist er doch wie in den vorangegangenen Staffeln häufig der Einzige, der ausspricht, was er wirklich denkt und damit seinen Eltern einen Spiegel vorhält, auch wenn er nicht über den "Nebenjob" seines Vaters Bescheid weiß und damit auch nicht die wahren Gründe für die Trennung seiner Eltern kennt.
Da Walther Senior erst einmal seine familiären Angelegenheiten ordnen möchte, zieht er sich aus dem Geschäft mit den Drogen zurück. Als er vom Drogenbaron des Gebiets Gustavo "Gus" Fring, zugleich Chef eines lokalen Fast-Food-Restaurants, ein Angebot
bekommt, zusammen mit ihm das Geschäft auszudehnen und ein Großlabor zur Herstellung von Crystal Meth zu betreiben, zögert er zunächst, nimmt später jedoch an. Dieser Entschluss führt zu einer ganzen Reihe Machtspielen und letztlich auch Gewalt in der Szene.
Hatten die ersten beiden Staffeln schon ein sehr hohes Niveau, wird dieses in dieser Staffel noch einmal ein gutes Stück übertroffen. Das Team um Schöpfer Vince Gilligan hat es erneut perfekt verstanden, mit der dritten Staffel von Breaking Bad die richtige Mischung aus Spannung, Dramatik und schwarzem Humor umzusetzen. Dabei wird der Zuschauer durch die durchweg überzeugenden Leistungen der Darsteller, allen voran der Hauptdarsteller Bryan Cranston als Walther White Senior, Aaron Paul als Jesse Pinkman und Anna Gunn als Skyler White, förmlich in die Story hineingezogen. Oftmals ist es schwer, als Zuschauer klar Position zu beziehen. Zwar fühlt man sich oft auf die Seite von Walther White Senior gezogen, besinnt man sich aber auf seine Tätigkeit als Drogenproduzent, befindet man sich in einem Zwiespalt. Dieser führt dazu, dass man nicht nur mit den Protagonisten mitfiebert, sondern auch mit deren Kontrahenten. In dieser Dramatik spielen sich auch neben der eigentlichen Haupthandlung spannende Geschichten ab, die oftmals auch in die Haupthandlung überführt werden, sodass es sich für den Zuschauer lohnt, auch auf vermeintlich nebensächliche Plots zu achten.
Mit dieser Staffel gelingt es den Machern der Serie, die Qualität nicht nur zu halten, sondern sogar noch zu steigern. Das ist umso beachtlicher, als dass man eine solche Steigerung im Verlauf von Serien nicht häufig beobachten kann. Im Angesicht dieser Story wäre eine andere Wertung als die volle Punktzahl mehr als ungerechtfertigt.
Bildqualität
- 1080p Full HD, Bildseitenverhältnis: 16:9, MPEG4/AVC – codiertes Bild
- zwar kein Referenzbild, dennoch durchgehend scharf mit gutem Kontrastverhältnis
- Bild in warmen Farben
- in dunklen Szenen gelegentlich Rauschen
Tonqualität
- Vorhandene Tonspuren: Englisch DTS-HD Master Audio 5.1 (Originalton), Deutsch Dolby Digital 5.1, Französisch Dolby Digital 5.1
- frontlastige Abmischung, Verständlichkeit der Dialoge jederzeit gegeben
- Szenen, in denen vorrangig Soundtrack ist oder actionreiche Szenen, könnten räumlicher abgemischt sein
- Originalton deutlich besser
Ausstattung
Mit auf den Discs befinden sich fast zu jeder Folge entfallene Szenen und Kommentare der Akteure. Diese liefern interessante Informationen rund um die Entstehung der einzelnen Folgen und dürften sicher nicht nur für eingefleischte Fans der Serie interessant sein. Darüber hinaus gibt es auch Features zum Soundtrack sowie zu einzelnen Figuren der Serie. Alles in allem ist die Zusatzausstattung für eine Serie durchaus akzeptabel.
Fazit
Ein kleines „Aber“ stellt lediglich die technische Seite, allen voran der Ton, dar. Hier wäre eine räumlichere Abmischung in einigen Szenen wünschenswert gewesen. Das Bild ist durchgängig gut. Der nicht ganz perfekte Look muss auch nicht unbedingt schlecht sein, in einigen Szenen fügt er sich passend in die Geschichte ein, sodass er auch als künstlerisches Mittel angesehen werden kann. Die üppige Ausstattung mit weiteren Szenen und Kommentaren befriedigt auch den Durst nach weiterem Breaking – Bad Material. Hinsichtlich der Story gibt es bei der dritten Staffel keine Zweifel, hier handelt es sich zweifellos um eine der besten Serien der letzten Jahre. Die Kombination aus Dramatik und schwarzem Humor ist neben der spannenden Handlung ein wichtiges Merkmal, das die Serie auszeichnet. Bemerkenswert ist auch die Herangehensweise an die schwierige Thematik. Es wird nicht mit dem erhobenen Zeigefinger hantiert, sondern die Auswirkungen werden auf erschreckende Weise vor Augen geführt. Dabei behält die Serie stets ihre bekannte Machart, die sie aus der breiten Masse herausstechen lässt. (or)
Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TXP50VT30E
BDP: Panasonic DMPBDT310
AVR: Denon AVR1611
Boxen: Elac Cinema 1 ESP