Wirtschaftskrise. Unsicherheit. Arbeitslosigkeit. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 erschüttern immer neue Krisenberichte die internationalen Medien. Company Men, erzählt von dem tiefen Fall dreier Amerikaner und dem Versuch, ihren gehobenen Lebensstil zu halten und ihr Leben wieder in die gewohnten Bahnen zu lenken.
Story
Die Subprime-Krise beschäftigte 2007 und 2008 ohne Unterbrechung die Nachrichtenlandschaft. Infolge niedriger Zinsen und unzureichender Bonitätsprüfungen liefen Kredite aus dem Ruder und konnten nicht mehr bedient werden, Banken brachen zusammen, Unternehmen gingen Bankrott. In letzter Konsequenz verloren Massen von Menschen ihre Arbeitsstelle oder sogar ihr eigenes Heim. In diesem trostlosen Szenario spielt auch Company Men. „Unser Unternehmen ist dabei, Abteilungen zu konsolidieren, dabei lässt es sich nicht vermeiden, betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen. Wir haben für Sie ein großzügiges Abfindungspaket geschnürt, Ihre zwölf Jahre bei uns geben Ihnen Anspruch auf zwölf vollbezahlte Wochen plus Zusatzleistungen.“
Mit diesen Worten wird auch Bobby Walker, einem 37j-ährigen Familienvater und Hauptprotagonist des Dramas, von seiner Entlassung unterrichtet. Die Benachrichtigung über die Kündigung geschieht auf eine distanzierte, trockene Weise und ist beispielhaft für den restlichen Film. Company Men ist ein Drama, wie es im Buche steht und stellt eine nüchterne Erzählung über das Schicksal dreier Kollegen dar, die Opfer des Sparkurses ihrers Unternehmens werden. Das sehr dialoglastige Werk ist durchgängig von einer ruhigen, melancholischen Stimmungslage durchzogen und bewegt sich nahe an der Grenze zur Realität. Passend zur Handlung wurde das Drama im Jahre 2008 zur Hochzeit der Immobilien und Finanzkrise gedreht, unterstützt durch die Kontakte des Filmteams zu AktienAnalysten wurden passend zu den realen wirtschaftlichen Entwicklungen sogar während des Drehs Dialoge an die gegenwärtige wirtschaftliche Situation angepasst.Regisseur und Drehbuchautor des Werks ist John Wells, ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt in der Filmwelt. Wenn überhaupt, sollte er den meisten als ausführender Produzent der Serie Emergency Room bekannt sein, Company Men ist sein Erstlingswerk als Filmregisseur.
Wells hat es geschafft, mit Ben Affleck in der Rolle von Bobby Walker, Tommy Lee Jones als Gene McGlary und Kevin Costner, hochkarätige namhafte Schauspieler für seine Idee zu gewinnen. Sie überzeugen erwartungsgemäß mit glaubhaften, soliden schauspielerischen Leistungen und schaffen es, den Zwist von Unverständnis bis hin zu Abneigung und andererseits Sympathie für die Charaktere, beim Zuschauer zu erzeugen. Sieht man auf der einen Seite den auf sich zentrierten, Golf spielenden Besserverdiener Walker, steht auf der anderen Seite der Mensch Bobby, der in dem Sog seines beruflichen Niedergangs mehr und mehr verzweifelt. Wells überlässt es dem Zuschauer, sich ein Urteil über die jeweiligen Personen oder ihre Entscheidungen zu treffen, lässt stattdessen die Gefühle der Charaktere sprechen. Auch wird es vermieden, Situationen aufzulösen und dem Zuschauer ihre Bedeutung auf die Nase zu binden. Oft werden Reaktionen im Raum stehen gelassen, sodass sich der Mensch vor dem Fernseher wie im realen Leben die Frage stellen muss, was die dargestellte Person mit ihrer Antwort oder ihrer Mimik wohl gerade ausdrücken möchte. Das erhöht die Tiefgründigkeit und die Nähe zur Realität, die der Film bietet, und ist eine schöne Alternative zu den Standard-Hollywood-Produktionen, die dem Zuschauer das Mitdenken häufig abnehmen.
Bildqualität
- Das Ansichtsverhältnis entspricht 1.78:1, verwendet wird der MEPG-4 AVC-Codec.
- sehr klares, detailreiches Bild, insbesondere bei Darstellung der Gesichter
- reale, natürliche Farben
- guter Schwarzwert
- durchgehend leichtes Filmkorn
Tonqualität
- Deutsch und Englisch, DTS-HD 5.1 Master Audio
- solider Klang, ohne Höhen oder Tiefen
- räumlicher Klang
- einige wenige Musikeinspielungen
Ausstattung
- Audiokommentar mit John Wells
- Deleted Scenes
- alternatives Ende
- Making Of (SD)
- Trailer zum Film
- deutsche und englische Untertitel
Fazit
Der Transfer auf das hochwertige BD-Format ist den Technikern fabelhaft gelungen. Die Bildqualität der Bluray lässt keine Zweifel offen und spielt in der höchsten Liga problemlos mit. Auch die Tonqualität lässt keine Wünsche offen. Aufgrund der Ruhe, die der Film ausstrahlt, gibt es aber auch kaum Szenen, in denen die Tonqualität besonders in Szene gesetzt wird, da setzt der Film andere Schwerpunkte. Die Extras sind nicht bemerkenswert. John Well ist mit Company Men ein bodenständiges Drama und ein guter Einstieg in die Kinowelt gelungen. Er und das Darstellerteam haben es geschafft, die Stimmung zu Zeiten der Finanzkrise einzufangen, ihr durch die dargestellten Charaktere Ausdruck zu verleihen und auf diesem Wege zum Zuschauer zu transportieren. Zu loben ist auch, dass dem Zuschauer nicht das Denken abgenommen und so zusätzlicher Tiefgang geschaffen wird. Einen Blick wert ist Company Men aufgrund des sehr guten Bildes grundsätzlich für all diejenigen, die sich gerne an dem Detailpotenzial, das das BD-Format bietet, erfreuen. Die Nahaufnahmen der Gesichter stellen eine Referenz in diesem Format dar. Es ist aber gar nicht notwendig, den Film auf seine Bildgewalt zu reduzieren. Die mitten aus dem Leben gewählte Handlung zieht den Zuschauer so in seinen Bann, dass auch diejenigen, die eine tiefgründige, realitätsnahe Geschichte suchen, auf ihre Kosten kommen. (joa)
(weitere Reviews anzeigen)
Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Toshiba 42XV635D
Player: Playstation 3 Slim
AVR: DENON AVR1911
Sound: Teufel Concept E Magnum Power Edition