Mit The Fast and the Furious startete die PS-starke Actionreihe im Jahre 2001 fulminant und ließ die Kinokassen klingeln - nicht zuletzt weil Actionstar Vin Diesel in der Hauptrolle zu sehen war. Ein nachgeschobener zweiter Teil (2 Fast 2 Furious) kam ohne Vin Diesel nicht mehr an das überzeugende Debutwerk heran. Mit Tokyo Drift erreichte die Reihe dann 2006 einen absoluten Tiefpunkt, denn Regisseur Justin Lin war dem Irrglauben erlegen, dass die Reihe auch komplett ohne die beiden Zugpferde funktionieren könnte. Schließlich genehmigte Universal mit Fast & Furious (2009) doch noch einen vierten Film – der so ziemlich alles besser machte als die beiden Vorgänger und mit der Originalbesetzung glänzte. 2011 folgte dann mit Fast Five der bis dato letzte Teil der Reihe - ebenfalls in Originalbesetzung und Dwayne Johnson als Gegenspieler.
Story
Nachdem Dominic Torreto (V. Diesel) zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, wird er von seiner Schwester Mia (J. Brewster) und EX-FBI-Agent Brian O'Connor (P. Walker) während der Überführung ins Gefängnis befreit. Anschließend flüchten sie nach Rio, um unter zu tauchen. Doch um finanziell unabhängig zu sein, überfallen sie mit ihrem alten Kumpel Vince (M. Schulze) einen Zug voller Edelkarossen. Dabei bekommen sie Ärger mit den Handlangern von Drogenbaron Reyes (J. de Almeida). Dann taucht auch noch der FBI-Häscher Hobbs (D. "The Rock" Johnson) auf und macht Dom und Co. das Leben zusätzlich schwer. Um endgültig aus dieser Misere herauszukommen, scharrt Dominic einige alte Weggefährten um sich, um einen letzten großen Coup durchzuziehen...
Fast Five übernimmt locker die Spitzenposition in der bisherigen Quintologie ein, was wohl mehr auf die sehr spektakuläre und rasante Inszenierung, denn auf die storytechnische Finesse des PS-Boliden zurückzuführen ist. Der Plot ist wenig bis gar nicht anspruchsvoll und bildet nur ein nettes Gerüst für die satte und enorm rasante Aneinanderreihung diverser Actionsequenzen. Aber genau das ist es was, was Fast Five ausmacht und das macht der Film absolut hervorragend. Schon die Eingangssequenz liefert dem Zuschauer genau das, was er von Fast & Furious erwartet, nämlich eine spritzige und brachiale Autoverfolgungsjagd, die mit viel Kawumm zu Ende geht. Im Gegensatz zu Fast & Furious (Teil 4) schaltet Regisseur Justin Lin im diesem Falle aber nach der Eröffnungsszene nicht ein paar Gänge runter, sondern bleibt mit der Action am Gaspedal. Dem Zuschauer bleibt kaum Zeit zu verschnaufen, da liefert Lin mit dem Diebstahl einiger Luxuskarossen aus einem fahrenden Zug, die nächste rasant inszenierte Actionsequenz. Und so geht es bis zum furiosen Finale beständig weiter. Zwischendurch wird aber dennoch auch mal der Fuß vom Gas genommen, vor allem dann, wenn Vin Diesel seine Freunde für den finalen Coup um sich schart.
Großartiges Charakterschauspiel sollte man bei Fast Five nicht erwarten. Vin Diesel und seine Kollegen machen ihre Sache aber insofern gut, als das sie die "harten Jungs", die sie mimen glaubwürdig und echt rüber bringen. Wirklich gehaltvolle Dialoge gibt es nicht, zumeist beschränken sich die Konversationen auf humorvolle Oneliner und kurze verbale Schlagabtausche. Und doch - oder gerade genau deswegen - geht das ganze Fast Five Konzept auf und bietet einen durchweg unterhaltsamen und stimmigen Actionfilm mit klassischen Autojagden und coolen Sprüchen. Und auch wenn die Story eher mau ist, gibt der Erfolg dem Film recht.
Bildqualität
Technik: MPEG4/AVC, 1080p, 2,35:1 Der Bildtransfer dieser Blu-ray ist umwerfend. Die Schärfe ist durchweg erstklassig und zeigt allerfeinste Details und eine hervorragende Durchzeichnung. Dadurch entsteht in den meisten Szenen eine tolle Plastizität, gerade die zahlreichen Außenaufnahmen profitieren davon. Auch hinsichtlich des Kontrastes und der Farbbalance lässt das Bild keine Wünsche offen, beide Elemente werden perfekt präsentiert. Die Farben werden brillant dargestellt: die Hauttöne sind natürlich und auch die generelle Kolorierung ist eindrucksvoll ausgeglichen. Dabei wird das sonnige Rio mit speziellen Filtern (Stilmittel) auch optisch ansprechend präsentiert. Der Schwarzwert leistet sich ebenfalls keine Patzer. Er zeigt satte schwarze Bereiche mit feinsten grauen Abstufungen und verschluckt niemals Details. Filmkorn (Graining) ist bei ganz genauem Hinsehen vorhanden, stört aber niemals, sondern unterstützt einfach den Look des Films. Die Bildqualität ist nahezu perfekt und erreicht Referenzwerte.
Tonqualität
Technik: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS HD MA 5.1 Wieder einmal gibt es nur eine normale DTS Tonspur für den deutschsprachigen Raum. Die Balance des Mix ist ausgeglichen. Die Dialoge sind hervorragend verständlich und werden zu keiner Zeit von anderen Soundelementen übertönt, selbst bei den zahlreichen brachialen Actionsequenzen nicht. Der Surroundsound ist omnipräsent und fordert die diversen Lautsprecher dauerhaft. Dabei ist auch hier die Abmischung perfekt und einzelne Soundeffekte lassen sich präzise lokalisieren. Bei den Actionszenen kracht, brummt und rattert es aus allen Ecken, aber auch bei den seichteren Teilen des Filmes ist das Klangfeld immer präsent. Ein umwerfendes akustisches Ambiente, das darüber hinaus noch enorm dynamisch wirkt und von kraftvollen Bässen untermauert wird. Die deutsche Tonspur ist wirklich hervorragend, allerdings ist die englische HD-Spur einen hörbaren Tacken voluminöser und kraftvoller. Trotzdem macht auch die deutsche Tonspur sehr viel Spaß.
Ausstattung
- Komplette Liste siehe Registerkarte Features
Fazit
Die Bildqualität von Fast Five ist schlichtweg hervorragend und verdient sich locker leicht die Höchstnote und erreicht ganz klar Referenzwerte. Die Detailzeichnung ist großartig, die Kompression makellos und der Look des Films einwandfrei. Die deutsche Tonspur hat zwar kein HD-Format, punktet aber mit perfekt differenzierten Soundeffekten und einem präzisen Raumklang sowie guter Dynamik. Die Extras sind interessant, komplett in HD und auch hinsichtlich der Laufzeit umfangreich genug.
Aus filmischer Sicht macht Fast Five unglaublich viel Spaß, wenn er auch storytechnisch wahrlich kein Reißer ist. Aber die Geschichte ist sowieso nur Nebensache, denn bei diesem Film geht es um Action und diese ist rasant und spannend inszeniert. Der Zuschauer wird von einer Actionszene in die nächste gejagt und bekommt nur wenige Verschnaufpausen, von den, gerne zwar etwas überzogenen, aber stets passenden Actionszenen. Fast Five ist ein Männerfilm, ein Spagat zwischen klassischen 80er Jahre Verfolgungsjagden und modern inszenierter Bombast-Action und genau das macht der Streifen nahezu perfekt. Davon einmal abgesehen ist er wohl der bisher beste Film des Franchise, nicht zuletzt wegen der tollen (Original)Besetzung. Action-Popcornkino pur!
Kleiner Hinweis:
Der deutsche Release beinhaltet nur die Kinofassung. Der Extended Cut, der in den USA seinen Weg auf Blu-ray gefunden hat, ist hier nicht erhältlich. (gg)
(weitere Reviews anzeigen)
Kaufempfehlung
Testgeräte
TV LCD: Toshiba 42ZV555D
BD-Player: Samsung BD-P2500
AV-Receiver: Yamaha RX V663
Boxen: Heco 5.1 / Aktiv-Subwoofer