„Wahre Schönheit kommt von innen.“ Diesen Spruch sollte jeder kennen, ob man daran glaubt, sei jedem selbst überlassen. Hollywoods jüngere Schönlinge Vanessa Hudgens und Alex Pettyfer übermitteln diese Botschaft im „romantischen“ Fantasy-Drama Beastly. Ob Daniel Barnz, der mit diesem Film sein Regiedebüt gab, dieser modernen Version von „Die Schöne und das Biest“ aber gerecht wird?
Story
Kyle Kingson ist reicher als steinreich, attraktiv, extrem beliebt und zieht gerne über das Aussehen anderer her. Doch als er seine Mitschülerin Kendra bloßstellt, belegt sie ihn mit einem Fluch, der ihn wie ein Monster aussehen lässt. Er hat ein Jahr Zeit, um ein Mädchen zu finden, dass ihn nicht wegen seines Aussehens liebt, sondern ihn so akzeptiert, wie er ist – ansonsten wird er seine Narben und Tätowierungen für immer behalten. Zum Glück lernt er aber die nette Lindy kennen, die im Gegensatz zu ihm, nicht auf Oberflächlichkeiten achtet.
Zuerst das Positive: Neil Patrick Harris als blinder Lehrer ist einfach hinreißend. Das Negative: Alles andere. Was macht „Die Schöne und das Beast“ als Teenie-Film aber falsch? Ganz großer Minuspunkt ist zum Beispiel das furchtbare Drehbuch. Die Ideen und Entwicklungen der Rollen und des Films sind so altbacken, dass sie schon fast prähistorisch genug sind, um in einem Geschichtsmuseum Platz zu finden. Außerdem lassen sich die Dialoge schon gar nicht mehr als „hölzern“ beschreiben („Sie steht wahnsinnig auf Rosen, jede Farbe hat eine andere Bedeutung.“). Abgesehen davon, dass der Film selber genauso hässlich wie Alex Pettyfers entstelltes Gesicht aussieht, will Beastly auch noch romantisch sein. Diese Rechnung geht aber ganz und gar nicht auf. Die Chemie zwischen Kyle und Lindy wirkt aufgesetzt und ist viel zu unterkühlt. Unterstützt werden diese krampfhaften Szenen mit einem unfassbar nervtötendem Soundtrack, der den Zuschauer endgültig abschreckt.
Daniel Barnz Regie ist durchweg amateurhaft. So beschleicht einen das Gefühl, dass er während des ganzen Drehs über mit dem Kaffeeautomaten zu kämpfen hatte und vor jedem Take planlos irgendwelche nutzlosen Ideen in den Raum geworfen hat, damit die Filmcrew beschäftigt war. Die Charakterzeichnung der Figuren: kaum tiefer als ein Pappteller. Obendrein könnte schon ein 11-jähriger das Ende vorhersagen, ohne den Film bis zur Hälfte gesehen zu haben. Keine Überraschungen, keine Inspiration. Jeder, der auch nur mit dem Gedanken spielt, sich diesen Film anzusehen, sollte lieber eine Liste mit den Dingen aufschreiben, die sinnvoller sind, als Beastly zu schauen...und diese Liste ist lang. Höchstens die junge Zielgruppe dürfte diesem öden Aufguss etwas Begeisterung schenken.
Bildqualität
- Bildformat: 1920x1080 (2.35:1), Codec: MPEG-4/AVC
- gute Schärfe und ordentlicher Schwarzwert,...
- ...der aber bei den Nachtsequenzen etwas zu dunkel ist
- Hintergründe sind an einigen Stellen zu verschwommen
- kein auffälliges Bildrauschen erkennbar
- hervorragende Farbwiedergebung
Tonqualität
- Deutsch DTS-HD MA 5.1/Englisch DTS-HD MA 5.1
- sehr gute Dialogverständlichkeit
- Musik glasklar herauszuhören
- wenige Subwoofereinsätze
- schwache Umgebungsgeräusche
Ausstattung
- die Extras liegen in SD vor
- alternative & entfallene Szenen
- zwei Making-Ofs
- Musikvideo
- Trailer zu Beastly und drei anderen Filmen
Fazit
Vom technischen Standpunkt aus, macht Beastly einen wirklichen guten Eindruck. Allen voran: Der Sound. Die klar verständlichen Dialoge bilden mit dem außerordentlich guten Bild ein nettes Paar. Das Bonusmaterial ist dagegen sehr dürftig und unnötig gefüllt. Beastly müsste in Filmhochschulen in allen Studiengängen als Warnung gezeigt werden, nicht so einen Schund zu schreiben, zu drehen oder darin auch nur irgendwie mitzuwirken. Dieses platte Liebes-Drama bietet in keinster Weise gute Unterhaltung, dagegen wirken selbst die High School Musical Filme noch als hohe Filmkunst.. Obwohl nur 86min lang, zieht sich der Film ungemein und erweckt beim Zuschauer den Eindruck, einen drei Stunden langen Film zu sehen. In diesem Fall nicht gerade ein Mehrwert. (dw)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Sony KDL-32EX720
Player: Sony BDP-S480
Lautsprecher: Sony HT-AS5 5.1