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Memoiren einer Schnecke Blu-ray

Original Filmtitel: Memoir of a Snail

Disc-Informationen
Kinofassung (dt. & US Version identisch), Uncut, 16:9 Vollbild, HD Sound (deutsch), HD Sound (englisch), Extras in HD (komplett), Wendecover (ggf. nicht in allen Auflagen enthalten)
Herausgeber:
Vertrieb:
Schauspieler:
-
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Verpackung:
Altersfreigabe:
Sprachen:
Deutsch DTS-HD MA 5.1
Englisch DTS-HD MA 7.1
Untertitel:
Deutsch
Region:
B
Disc Kapazität:
BD-50 GB
Bildformat(e):
1920x1080p (1.85:1) @23,976 Hz
Video-Codec:
Laufzeit:
95 Minuten
Veröffentlichung:
02.10.2025
 
STORY
8
 
Bildqualität
9
 
Tonqualität
8
 
Ausstattung
5
 
Gesamt *
7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.
Lustig, niedlich und knuddelig: als Knetfiguren erstmals ins Fernsehen kamen, war deren Auftritt meist im Kinderprogramm zu finden. Der ein oder die andere von uns erinnert sich vielleicht noch an die tschechische Serie „Luzie, der Schrecken der Straße“ (1980) oder den ab 1979 gedrehte deutsche Muppet-Verwandten „Hallo Spencer“, bei denen jeweils zwei geknetete Figuren mitwirken (bei Spencer allerdings nur im Intro). Ihnen allen war gemein, schnell und einfach für gute Laune und den ein oder anderen Lacher zu sorgen. Mit etwas mehr Tiefe und einer gehörigen Portion britischem Humor schlugen ab Ende der 1980er Jahre die beiden Figuren „Wallace & Gromit“ aus den Aardman Animation Studios ein wie eine Bombe und erleben neben weiteren Kreationen wie „Shaun das Schaf“ bis heute Fortsetzungen. Sie alle eint ein im Laufe der Zeit zunehmend perfektionierter Einsatz der Stop-Motion-Technik, hier und da aber auch unterstützt durch den Einsatz von CGI-Effekten.

In diese Welt hinein brachte der 1972 geborene Australier Adam Elliot einen gänzlich anderen Ansatz: bereits seine erste Kurzfilm-Trilogie rund um einen „Onkel“ (1996), „Mein Cousin“ (1999) und „Mein Bruder“ (2000) rückte äußerst schräge Charaktere in den Fokus; Figuren mit Mängeln, Ecken und Kanten – und einer dominanten Ausprägung von Traurigkeit und Melancholie. Spätestens mit seinem ersten großen Spielfilm „Mary & Max“ (2009) zeigte sich einem größeren Publikum ein Bild von Außenseitern, die sich durch ihr Leben kämpfen müssen. Dass dabei die humorvolle Note nicht vergessen wird, ist bemerkenswert. Mit „Memoiren einer Schnecke“, der 2024 uraufgeführt wurde und unter den Nominierten für den besten Animationsfilm bei den Oscars 2025 war, baut Elliot seine Geschichten im Knetuniversum aus. Im Oktober 2025 kam diese an ein erwachsenes Publikum gerichtete Tragödie von Capelight Pictures im Vertrieb der Al!ve AG auf DVD, Blu-ray und als Kombination mit einer 4K UHD + Blu-ray als Mediabook auf den deutschen Markt. Beim Anblick der Hauptfigur Grace und ihren großen traurigen Augen war klar: wir möchten ihre Geschichte erfahren.

Story

    Nein, ihr Start ins Leben hätte durchaus reibungsloser passieren können. Als Grace Pudel zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Gilbert das Licht der Welt erblickt, scheint sie irgendwie noch nicht bereit zu sein für das, was sie erwartet. Nicht nur, dass deren Mutter die Geburt nicht überlebte, plagen Grace seitdem diverse Laster – neben Asthma und einer generellen Schwäche ihres Immunsystems verläuft ihre notwendige Operation zur Korrektur ihrer angeborenen Lippen- und Gaumenspalte unplanmäßig, bis ihr Bruder rettend eingreift. Spätestens seitdem sind die beiden ein unzertrennliches Geschwisterpaar, das sich als Außenseiter in der Gesellschaft durch das Leben schlagen muss. Ihr kranker Vater versucht alles, um ihre Erziehung halbwegs zu gewährleisten, benötigt aber letztlich selbst Pflege und Unterstützung von ihnen. Als die absehbare Situation eintritt, geschieht für Grace und Gilbert das bis dato traumatischste Erlebnis: sie werden vom Jugendamt getrennt in verschiedene Pflegefamilien gegeben. Während ihr Bruder auf einer Apfelfarm bei einer merkwürdig religiös auftretenden Familie landet, verschlägt es Grace zu einem kinderlosen Ehepaar, dem es bei aller Anstrengung nicht gelingen mag, die entstandene Einsamkeit in ihrem Kopf zu füllen. Auf der Suche nach einem besseren Leben beginnt Grace stattdessen, sich eine Heerschar an echten und künstlichen Schnecken zuzulegen – immer mit der Hoffnung, ihren Bruder eines Tages wiederzusehen.
    Memoiren einer Schnecke 1.jpg
    Auch an dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen: „Memoiren einer Schnecke“ ist kein Kinderfilm – und selbst bei der hierzulande vergebenen Altersfreigabe ab 12 sollte überlegt sein, sich diesen erst ein paar Jahre später zu Gemüte zu führen. Denn bei aller niedlichen und perfekten Knetanimation, der liebevollen Gestaltung aller Figuren und deren Umgebung steckt hinter der Geschichte von Adam Elliot eine ernste und zutiefst tragische wie düstere Atmosphäre. Als Zuschauer lernen wir eine ältere Grace kennen, die zusammen mit einem Schneckenglas zu einer noch unbekannten, aber verstorbenen Pinky spricht – und Lieblingsschnecke Sylvia ihr bisheriges Leben erzählt. Wir werden Zeuge der Geburt von Grace und Gilbert, den wesentlichen Momenten ihrer Kindheit, die sie zusammenschweißen lies – und des tragischen Verlaufs ihrer Eltern. Ja, hier werden Glücksmomente dann klar, wenn Grace auf die Stärke ihres Bruders zählen kann oder sie zusammen mit ihrem kranken Vater Achterbahn fahren, dieser für einen kurzen Moment seine Leiden vergisst und sich wünscht, dass nach seinem Tod dessen Asche bei einer weiteren Fahrt auf dem Jahrmarkt verstreut werden soll.
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    Das Hauptmotiv dreht sich neben dem Kampf im Leben auch und stets begleitend um den Tod und den Umgang mit ihm, aber ohne dass sich der Film in dieser vermeintlich düsteren Betrachtung verliert und hängenbleibt. Vielmehr gelingt es dem Regisseur durch herrlich skurrile Nebenpersonen wie einem ehemaligen Richter, der durch seine Masturbation im Gericht auffiel, aber vor allem der lebensbejahenden und irgendwie vollkommen verrückten Pinky, Grace jederzeit vor Augen zu führen, dass es sich lohnt, im Leben nicht nur zurück-, sondern vor allem nach vorne zu blicken. Umso deprimierender ist es mitzubekommen, wie es dem zwar starken, aber auf sich allein gestellten Gilbert in seiner fanatischen Religionsfamilie ohne echten Beistand ergeht. Ihm bleibt als einziger Lichtblick der Briefwechsel mit seiner weit entfernten Zwillingsschwester und der ewigen Hoffnung auf ein Wiedersehen. Ansonsten muss er unter den tyrannischen und unbarmherzigen Augen seiner Pflegemutter ebenso leiden, wie der Vielzahl derer hirngewaschenen Kinder.
    Memoiren einer Schnecke 3.jpg
    So nachvollziehbar Graces Flucht in das Messi-hafte Sammeln von Schnecken auch ausfällt, hofft man als Zuschauer, dass ihr doch einmal im Leben etwas Gutes widerfahren möge. Adam Elliot macht es Einem lange Zeit nicht leicht, dem Film einen positiven Hoffnungsschimmer abzugewinnen – zu viel und zu oft erleidet das Zwillingspaar Rückschläge, Enttäuschungen und Verlust. Und auch die Benennung der Lieblingsschnecke von Grace nach einer bekannten Schriftstellerin, die Suizid begangen hatte, macht das nicht einfacher. Umso mehr muss es ihm angerechnet werden, dass man letztlich mit einem lebensbejahenden Bild aus dem Film herausgeht und sowohl Grace, Gilbert, als auch Pinky so gerne in die Arme nehmen und mit ihnen zusammen Tränen des Verlusts, aber auch der Freude vergießen möchte. „Memoiren einer Schnecke“ bietet eine einfache, aber sehr berührende Geschichte für Erwachsene, die zum Weinen, Lachen und letztlich auch Nachdenken anregt, lange wenn der Abspann schon lief.

Bildqualität

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    Das ist schon nahezu Referenzniveau, was wir auf der Blu-ray sehen dürfen. Eine knackige Schärfe zeigt bei den Knetfiguren auch noch die kleinsten Rillen, Striche und entstandenen Abdrücke, die altersbedingten Furchen im Gesicht und auf dem Körper von Penny sind glasklar erkennbar – und der etwas schmutzig, abgenutzt gehaltene Look der Umgebung gewinnt zusammen mit dem sehr gut eingestellten Kontrast eine Tiefenwirkung, die nicht nur durch diverse Kamerafahrten erzeugt wird. Wir nehmen jede sich langsam füllende Träne von Grace war, ihre drahtigen Haare, sowie der geflochtene Schneckenhut. Aber auch kleinere Lebewesen wie Schnecke Sylvia begeistern durch ihre Schärfe – selten wurde ein Schneckenpanzer so knackig scharf und kontrastreich wiedergegeben. Die Farbgestaltung kommt hervorragend zur Geltung, der beabsichtigte Beige- und Braunton von Graces Zuhause unterstreicht die dunkle, triste, aber auch zuweilen warme Atmosphäre – und an Objekten wie den Autos oder dem Jahrmarkt mitsamt Achterbahn kann man sich nicht genug sattsehen. Filmkorn oder Verschmutzungen sind nicht auszumachen, Kompressionsartefakte oder digitales Rauschen muss man mit der Lupe suchen. Einfach toll – so muss eine Blu-ray aussehen.

Tonqualität

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    Eher stille Filme wie „Memoiren einer Schnecke“ haben es schwer, das Spektrum eines Tonformats vollends auszukosten. Während der deutsche Ton in DTS-HD Master Audio 5.1 vorliegt, wurde beim englischen Original sogar ein Upgrade auf 7.1 vorgenommen. In beiden Sprachfassungen zeigt sich die Qualität bei der centerbetonten Wiedergabe von Stimmen. Diese sind stets klar verständlich und bieten die notwendige Bassuntermalung, gehen dann aber beim Abgang auch mal gerne in den hinteren Raum. Der feinfühlige Score von Komponistin Elena Kats-Chernin legt sich auf alle Kanäle – und die Effekte nutzen das Tonspektrum zwar selten, dann aber gekonnt – gut am Beispiel einer von Pinky zusammengestellten Runde Golf hörbar. Dabei wird stets die Balance zwischen der Dialogverständlichkeit, Musik und Effekten gewahrt – ein harmonisches Klangbild. Optional englische Untertitel werden vermisst.

Ausstattung

  • Featurette: Behind the Scenes (02:39 Min.)
  • Featurette: Making of (06:29 Min.)
  • Kurzfilm: Onkel (06:25 Min.)
  • Kurzfilm: Human Behavioural Case Studies, Series One (01:16 Min.)
  • Kurzfilm: Mein Cousin (04:43 Min.)
  • Kurzfilm: Mein Bruder (08:12 Min.)
  • Kurzfilm: Harvie Krumpet (22:59 Min.)
  • Kurzfilm: Ernie Biscuit (21:06 Min.)
  • Kinotrailer (02:04 Min.)
Memoiren einer Schnecke 6.jpg
Die direkt zum Film passenden Extras sind schnell aufgezählt: bei den zwei Featurettes mit einer Gesamtlaufzeit von knapp 10 Minuten gibt uns Regisseur Adam Elliot einen Einblick in die Gestaltung der Figuren, aus welchem Material diese gefertigt werden und mit welcher Flexibilität diese doch bewegt werden können. Zusätzlich erhaschen wir einen Blick auf die Storyboard-Wand, den damit vorab festgelegten Szenenschnitt, sowie das Vorgehen bis zum Einsatz so genannter Animatics. Schön, aber leider viel zu kurz. Der Kinotrailer beschließt dann auch schon das Ganze. Das wäre überschaubar, aber ein großes Plus sowohl der normalen Blu-ray, als auch der Mediabook-Variante ist die Dreingabe aller bis dato von Elliot geschaffenen Kurzfilme, angefangen von seinem Erstlingswerk „Onkel“ von 1996 bis hin zu „Ernie Biscuit“ von 2015 – alle im Original mit deutschen Untertiteln. Bildtechnisch decken diese eine Spannbreite von bescheidener SD- bis hin zu bester HD-Qualität ab und wurden bis auf „Harvie Krumpet“ allesamt in Schwarz-Weiß gefilmt. Schaut man sich die darin vorkommenden Charaktere und deren Eigenheiten an, wird man feststellen, dass einige Wesensmerkmale davon auch in „Memoiren einer Schnecke“ wiederzufinden sind. Das wertet das Bonusmaterial gehörig auf und führt zu einem nachvollziehbaren Eindruck in der Entwicklung Elliots. Für eine Art Gesamtedition fehlt da nur noch „Mary & Max“, der aber als separate Auswertung auf Blu-ray erhältlich ist.

Fazit

    Schicksalhafte, düster-traurige wie schöne und letztlich lebensbejahende Geschichte einer vom Zwillingsbruder getrennten Grace Pudel, die bei allen tragischen und traumatischen Ereignissen zum Trotz den Sinn für das Leben erkennt. Die mit Liebe zum Detail ausgearbeitete Meisterarbeit der Knetanimation des australischen Regisseurs Adam Elliot – Macher von „Mary & Max“ – arbeitet sowohl optisch, als auch inhaltlich schräge und skurrile Figuren heraus, die man einfach liebgewinnen muss. Das Bild der Blu-ray ist hervorragend, der Ton passend zum Geschehen centerbetont, dessen wunderbar melancholischer Score den Raum öffnet – und Effekte, die alle Kanäle bespielen. Highlight bei den Extras ist die komplette Kurzfilmsammlung von Adam Elliot. Sehenswerter Film für Erwachsene. (Dominik Böhler)
    (weitere Reviews anzeigen)

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8 von 10

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Versionen

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