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Die Saat des heiligen Feigenbaums Blu-ray

Original Filmtitel: The Seed of the Sacred Fig

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Verkauf:
1 Mitglied verkauft
Disc-Informationen
Uncut, HD Sound (deutsch), Extras in HD (komplett), Wendecover (ggf. nicht in allen Auflagen enthalten)
Herausgeber:
Vertrieb:
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Verpackung:
Altersfreigabe:
Sprachen:
Deutsch DTS-HD MA 7.1
Persisch DTS-HD MA 7.1
Untertitel:
Deutsch, Persisch
Region:
B
Disc Kapazität:
BD-50 GB
Bildformat(e):
1920x1080p (2.35:1) @24 Hz
Video-Codec:
Laufzeit:
166 Minuten
Veröffentlichung:
08.05.2025
 
STORY
8
 
Bildqualität
8
 
Tonqualität
8
 
Ausstattung
2
 
Gesamt *
6
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.
Regisseur Mohammad Rasulouf wurde 2024 im Iran zu acht Jahren Haft, einer Geldstrafe und Peitschenhieben verurteilt. Auch wurde gegen ihn ein Jahr zuvor ein Ausreiseverbot aus seinem Heimatland ausgesprochen. Was wird ihm vorgeworfen? Kritische Äußerungen zu gesellschaftlichen Missständen im Iran und: er dreht Filme, die dazugehörige Themen aufgreifen. Filme wie „Die Saat des heiligen Feigenbaums“, deren Veröffentlichung im Ausland durch iranische Behörden verhindert werden wollte. Bereits für sein regimekritisches Werk „Doch das Böse gibt es nicht“ musste er eine mehrmonatige Haftstrafe antreten – er erhielt darüber hinaus ein zweijähriges Filmverbot, so dass er schließlich keinen anderen Ausweg sah, als ins Exil zu gehen. Gesellschaftskritik an sein Heimatland gerichtet ist das Eine, gute und wertvolle Filme das Andere. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ kam unter schwierigen Umständen zustande – und heimste bei den Festspielen in Cannes 2024 mehrere Preise ein, 2025 gab es den Deutschen Filmpreis für die beste männliche Filmrolle und den besten Spielfilm. Aus Deutschland eingereicht, war das Gesellschaftsdrama 2025 sogar als bester internationaler Film für den Oscar nominiert. Was also steckt genau hinter diesem Werk, das den Iran dazu bewegt hat, seinen Regisseur mit schweren Strafen zu belegen? Wir haben uns dazu die im Mai 2025 von der Alamode Filmdistribution im Vertrieb der Al!ve AG veröffentlichte Auswertung auf Blu-ray angesehen.

Story

    Im Jahr 2022 nehmen die Proteste gegen die autoritäre Regierung in Teheran massiv zu. Jurist Iman (Missagh Zareh) lebt in der Hauptstadt Irans gemeinsam mit seiner Ehefrau Najmeh (Soheila Golestani) und seinen Töchtern Rezvan (Mahsa Rostami) und Sana (Setareh Maleki) und wird zum Ermittlungsrichter am Revolutionsgericht ernannt. Diese Anstellung verspricht der Familie nicht nur mehr Einkommen, sondern auch eine größere Wohnung. Doch kurz nach Amtsantritt sieht sich Iman einem Konflikt gegenüber: er soll von seinen Vorgesetzten eingereichte Urteile ungeprüft unterschreiben, darunter Todesurteile. Um sich und seine Familie zu schützen, soll seine wahre berufliche Tätigkeit nicht offiziell werden, er bekommt zudem eine Pistole ausgehändigt, die er Zuhause verstaut. Während die laufenden Proteste mehr und mehr Einfluss auf die Familie nehmen, wirken sich diese auf das Verhältnis zwischen Iman und seinen Töchtern aus. Während Najmeh versucht, den Familienfrieden zu bewahren, geraten die Dinge zusehends außer Kontrolle. Spätestens nachdem Imans Pistole auf unbekannte Art und Weise verschwindet, hängt der Haussegen nicht nur noch schiefer als bereits zuvor, sondern Iman läuft dadurch Gefahr, seine Stellung zu verlieren – er beginnt, seine Familie zu verdächtigen, gegen ihn vorzugehen.
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    Wohnhaft in einer unruhigen Region, in der zusehends mit brutaler Gewalt gegen Demonstrationen vorgegangen wird, scheint der streng religiöse Anwalt zunächst die richtigen Dinge tun zu wollen und die durch sein neu erworbenes Amt erworbenen Möglichkeiten auch richtig einzusetzen. Bereits zu diesem Zeitpunkt aber bröckelt es in der Familie: Ehefrau Najmeh möchte den Töchtern endlich die Wahrheit über den Beruf ihres Vaters erzählen und die damit zusammenhängenden notwendigen Schutzmaßnahmen näherbringen. Bereits hier stellen sich dem Zuschauer Fragen: was macht die Anstellung des Vaters so brisant, dass seine Töchter keine Daten mehr in Social Media Apps teilen sollen? Wieso dürfen sie niemandem erzählen, was ihr Vater macht? Wenn er als Anwalt für Gerechtigkeit eintritt, wieso ist ihr Leben so akut gefährdet? Sobald Iman per Befehl Todesurteile ungesehen unterschreiben soll, merken wir kurz die Zweifel auch in ihm – und werden Zeuge davon, dass gerade in dem Moment eine Grenze zum bedingungslosen Gehorsam überschritten wird.
    Die Saat des heiligen Feigenbaums 2.jpg
    Danach verdunkelt sich das Familienleben zusehends. Freundinnen dürfen nicht mehr übernachten – und als Iman eine Pistole zum Selbstschutz bekommt, bleibt seine Frau voller Zweifel zurück. Der eingeschlagene Weg verspricht ein besseres Leben für die Familie – aber zu welchem Preis? Möglicherweise auf Kosten Unschuldiger? Wie weit wird sie gehen, ihren Mann zu unterstützen und den Familienfrieden weiter aufrecht zu erhalten? Oder scheint es in diesem Moment bereits keine Alternative mehr zu geben, als bei dem Regierungssystem mitzuspielen? Das Verschwinden der Pistole markiert dann schließlich den Höhepunkt: Iman beginnt – auch begünstigt durch Zusprechen seiner Arbeitskollegen – die eigene Familie zu verdächtigen, diese entwendet zu haben. Die Folge ist unter anderem ein als zwanglos und harmlos angekündigtes Interview der Töchter, das sich aber als alles andere als nur das herausstellt. Und seine Töchter beginnen durchaus selbstbewusst, das Vorgehen Imans und das politische System zu kritisieren, Dinge zu hinterfragen. Regisseur Mohammad Rasulouf versteht es hier vortrefflich, gedrehte Szenen mit Smartphone-Clips echter Demonstrations- und Gewaltszenen zu verbinden – und schafft so ein beeindruckend authentisches Erlebnis, das sich mehr und mehr ins Paranoide steigert, bis der ans Limit gestresste Iman zu drastischen Maßnahmen greift.
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    Mit über 2,5 Stunden Laufzeit ist der Film lang – aber genau diese Zeit wird auch benötigt, um das anfangs noch recht normal erscheinende Familienlieben Stück für Stück auseinanderzunehmen, Zweifel zu sähen, Glaubensbrüche aufzuzeigen und vor allem darzustellen, was bei blindem und unreflektiertem Gehorsam und Glaube passieren kann. Das ist herausragend dargestellt und unglaublich verstörend, wenn man versucht, sich mit der Familie und deren Situation zu identifizieren. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist ein Film, der nachhaltig beschäftigt, zeichnet er ein äußerst düsteres Bild Irans, in dem Meinungsfreiheit mit Gewalt und Tod bestraft wird, Menschen gefügig gemacht oder unterdrückt werden. Kein Wunder, dass dieser Film in Rasuloufs Heimatland nicht gezeigt werden darf. Es ist ein Glücksfall, dass wir hingegen dieses Drama sehen dürfen.

Bildqualität

    Die Saat des heiligen Feigenbaums 4.jpg
    Auch wenn man vermuten möchte, dass das Ausgangsmaterial bedingt durch die schwierigen Drehumstände hätte darunter leiden müssen, kein klassisches Set mitten in Teherans Straßen aufbauen zu können, ist davon im finalen Film nichts zu sehen. Sämtliche Aufnahmen befinden sich auf professionellem Niveau, egal ob wir als Zuschauer in der Wohnung der Familie, an einer Tankstelle oder auf dem Anwesen des Onkels sind. Die oft in Großaufnahme gesetzten Hauptdarsteller weisen eine hohe Schärfe auf, die man an den Haaren, aber auch einzelnen Poren in den Gesichtern erkennen kann. Der Kontrast ist dabei ebenso gut eingestellt wie der Schwarzwert – wichtig, da sehr viele Szenen in der eher abgedunkelten Wohnung mit zugezogenen Vorhängen oder abends spielen. Die Farbgebung ist dabei natürlich, sie bleibt insgesamt sehr zurückhaltend, Hauttöne wirken blass, die Kleidung meist unscheinbar, nur in wenigen Szenen kommen auch mal kräftigere und eher fröhliche Farben dazu. Damit bildet die Bildkomposition sehr passend die seelische Situation der Figuren ab. Bildfehler oder starkes Filmkorn sind nicht vorhanden.

Tonqualität

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    Sowohl der deutsche, als auch der persische Originalton (Farsi) liegt im Format DTS-HD Master Audio 7.1 vor. Im Wesentlichen finden sich dort die gut im Centerbereich verorteten Dialoge wieder, die in beiden Sprachen klar und verständlich sind. Die zahlreichen Beobachtungen der Töchter über deren Smartphones erweitern dieses Spektrum nicht – und auch sonst bleibt der Film eher ruhig und gibt damit wenig Anlass, sich in den Raum zu öffnen. Dass es ihm letztlich doch gelingt, liegt am ruhigen, aber auch oft zur verfahrenen und bedrückenden Situation passenden Score von Komponist Karzan Mahmood, der bis in die Rückkanäle ausstrahlt. Auch die wenigen Szenen außerhalb der Wohnung und auf den Straßen Teherans transportieren die Umgebungsgeräusche authentisch und ansprechend weiträumig; die eine Szene der nächtlichen Beschallung per Lautsprecher lässt diese hörbar mit dem Kameraschwenk rund um Iman von Kanal zu Kanal kreisen. Ein insgesamt sehr passendes Hörerlebnis. Optionale Untertitel zur persischen Sprache werden vermisst.

Ausstattung

  • Interview mit Mohammad Rasulouf (08:41 Min.)
  • Q&A mit Mohammad Rasulouf (16:55 Min.)
  • Trailer (01:45 Min.)
Die Saat des heiligen Feigenbaums 6.jpg
Als Extra findet sich ein Interview mit Regisseur Mohammad Rasulouf wieder, bei dem er ruhig und nachdenklich auf die an ihn gestellten Fragen eingeht. Etwas offener zeigt er sich bei den auf einer Bühne gestellten Q&A der Zuschauer. Ein Trailer beschließt das Bonusmaterial. Außer enthaltenen Werbetrailern hätte man sich bei diesem Film mehr an Hintergrundinformationen gewünscht. Das Menü zeigt im Wesentlichen im Hintergrund ablaufende Filmschnipsel, der Menüstreifen wurde recht ansprechend gestaltet. Schön: bereits nach dem Einlegen der Disc werden die üblichen Infotafeln von einer ablaufenden Filmszene unterstützt.

Fazit

    Sowohl beeindruckend wie bedrückend düsteres Psychodrama über eine im Iran lebende Familie, die in einem Land ohne Meinungsfreiheit die krassen Folgen blinden und unreflektierten Gehorsams zu spüren bekommt. Der unter schweren Umständen im Geheimen gedrehte Film zeigt auf äußerst intensive Art die wachsende Paranoia des Familienvaters, die in einer fast alternativlosen Katastrophe mündet. Bild und Ton der Blu-ray spielen auf gutem Niveau, die wenigen Interviews des Regisseurs animieren dazu, mehr über diesen Mann, dessen Werdegang und Schaffen zu erfahren. Ein wichtiger Beitrag, der nachhaltig beschäftigt. (Dominik Böhler)
    (weitere Reviews anzeigen)

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7 von 10

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