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Das gestohlene Luftschiff (DEFA Science Fiction) Blu-ray

Original Filmtitel: Ukradená vzducholod

Exklusive Produktfotos:
Disc-Informationen
Uncut, 16:9 Vollbild, HD Sound (deutsch), Extras in HD (teilweise), Wendecover (ggf. nicht in allen Auflagen enthalten)
Label:
Herausgeber:
Vertrieb:
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Verpackung:
HD Keep Case im Schuber (meist nur bei Erstauflage)
Altersfreigabe:
Sprachen:
Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono)
Tschechisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono) = Ostdeutsche DEFA-Synchronisation
Untertitel:
Deutsch, Englisch, Französisch
Region:
B
Disc Kapazität:
BD-25 GB
Bildformat(e):
1920x1080p (1.85:1) @23,976 Hz
Video-Codec:
Laufzeit:
89 Minuten
Veröffentlichung:
17.04.2025
 
STORY
7
 
Bildqualität
8
 
Tonqualität
5
 
Ausstattung
4
 
Gesamt *
6
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.
Er konnte nicht von Jules Verne ablassen: nach „Die Erfindung des Verderbens“ (1958) und einer kurzen Erwähnung auf dem Mond bei „Baron Münchhausen“ (1961) machte sich der tschechische Trickfilmmeister Karel Zeman 1967 daran, mit „Das gestohlene Luftschiff“ Ideen aus seinen Romanen zu ziehen und erneut auf die Leinwand zu bringen. Erstmals dürfen wir diese Mischung aus Trickfilm und Realverfilmung auf Blu-ray erleben – und das in einer 2022 restaurierten Form. Fernsehjuwelen veröffentlicht im Rahmen seines Labels „DEFA Filmjuwelen“ im Vertrieb der Al!ve AG diesen weiteren Klassiker aus dem Hause Karel Zeman, erneut mit Schuber und Bonusmaterial im Gepäck. Funktioniert die künstlerisch einzigartige Form auf in diesem kindgerechten Abenteuerfilm?

Story

    Bei einer Luftfahrtausstellung mogeln sich fünf Jungs nicht nur durch die Menschenmenge Richtung der anzüglichen Vorstellung junger Damen, die eher für Erwachsene gedacht sind, sondern erhalten zudem die Möglichkeit, eine Fahrt mit dem von Professor Findejs (Čestmír Řanda) konstruiertem Luftschiff unternehmen zu dürfen. Findejs macht Werbung damit, das erste nicht brennbare Gas entwickelt zu haben, mit dem sein Schiff sicher durch die Lüfte segeln kann. Nach kurzer Verwirrung stehlen die Jungs entgegen seinem Willen das Luftschiff und machen sich auf und davon in die Ferne. Doch als wäre das nicht schon gefährlich genug, werden sie von einem Agenten verfolgt, der hinter das Geheimnis und die Formel für das Gas gelangen möchte. Der Weg der fünf Furchtlosen führt sie auf eine scheinbar verlassene Insel, auf der sie nicht nur unangenehmen Besuch von Piraten erhalten, sondern auch auf eine mysteriöse Höhle stoßen, die mit dem Buchstaben „N“ wie Nautilus versehen ist… oder auch wie Käpitän Nemo. Sollte er tatsächlich auf der Insel leben?
    Das gestohlene Luftschiff 2.jpg
    Karel Zeman macht gefühlt genau da weiter, wo er mit seinen letzten Filmen aufgehört hat: der steten Verbesserung seines eigenen künstlerischen Stils, Trickbauten mit realen Darstellern zu einem phantasievollen Ganzen zusammenzubringen. Bereits die Luftfahrtshow gleicht zu Beginn einer Art Jahrmarkttreiben, bei dem wir Zeuge einzigartiger Flugobjekte und -experimente werden. Wo sonst findet sich eine Reihe von jungen Tänzerinnen wieder, die nebeneinander auf einem Konstrukt in der Luft schwingend die Augen der Männer zu Boden verzaubern? Fast schon üblich lernen wir mit den fünf Jungs die Welt von oben kennen, bis sie zu der mysteriösen Insel kommen, die von ihrer Innenausstattung klar an Zemans frühere Filme erinnert. Was dabei fast schon verstört, ist die Gelassenheit, mit der die Jungs allem Wetter trotzen – und auch auf der Insel kein Problem damit zu haben scheinen, die höchsten Felsklippen zu besteigen oder in die Tiefe des Erdreichs vorzudringen. Bis sie schließlich auf Kapitän Nemo treffen.
    Das gestohlene Luftschiff 3.jpg
    Bis hierhin ist nicht wirklich klar, dass Karel Zeman für seine Geschichte wieder auf Romane von Jules Verne zurückgriff. Hierbei werden die „Zwei Jahre Ferien“ auch nur lose verwendet: während es dort deutlich mehr Kinder waren, die auf Reisen gehen, wechselte Zeman hier das klassische Schiff gleich noch gegen ein Luftgefährt aus. Bei aller kindlichen Erzählung muss allerdings auch erwähnt werden, mit welcher teils unerwarteten Brutalität zu Werke gegangen wird: da scheint es fast normal zu sein, dass eine Mutter der Jungs sich gegen neugierige Journalisten so zur Wehr setzt, indem sie von ihrem Zuhause aus recht willkürlich mit ihrem Gewehr auf die Reporter schießt.
    Das gestohlene Luftschiff 4.jpg
    Auf ihrem Weg im Luftschiff scheinen ihre Verfolger auch keine Skrupel zu haben, auf die Kinder zu schießen – und letztlich scheint in dem Film sowieso Jeder auf Jeden zu zielen, von einem sehr unsanften Messerstich ganz zu schweigen. Irgendwie waren das dann doch andere Zeiten als heute. „Das gestohlene Luftschiff“ funktioniert als einfacher Abenteuerfilm für Kinder, dem Erwachsene durchaus auch etwas abgewinnen können – allein aufgrund der unnachahmlichen Inszenierung von Karel Zeman, die wieder die Phantasie im Zuschauer weckt und durch ihr gezieltes Farbenspiel fasziniert. Allerdings waren seine früheren Werke bei aller Euphorie dann doch eine Spur vielfältiger und durchaus mit mehr Ebenen, Sub-Plots und stillem Humor versehen.

Bildqualität

    Das gestohlene Luftschiff 5.jpg
    Erneut hat das Restaurationsteam ganze Arbeit geleistet: was hier überwiegend zu sehen ist, kratzt schon fast an Referenzwerten, ähnlich „Die Erfindung des Verderbens“. Eine tolle Schärfe in der Stadt und den Innenaufnahmen fasziniert in Kombination mit den oft verwendeten Sepia-Tönen, in die das Bild getaucht wurde. Auch der Kontrast und Schwarzwert bieten beste Werte, so dass man teilweise vergisst, es hier mit einem Film aus den 1960er Jahren zu tun zu haben. Da fällt das sichtbare Filmkorn nicht störend ins Gewicht, die Restauration hat zudem fast alle lästigen Verschmutzungen oder Fehler aus dem Ausgangsmaterial entfernt. Wäre doch nur der gesamte Film so gut aufbereitet worden – leider fallen gerade die zahlreichen Ausflüge der Jungs auf ihrem Luftschiff und die Sicht auf die Natur von oben qualitativ deutlich ab. Hier wird das Bild verschwommen, teilweise grobkörnig und bildet einen fast schon krassen Gegensatz zu damit wechselnden Szenen, in denen es am Bild nichts auszusetzen gibt. In Summe bleibt dennoch eine großartige und zu würdigende Restaurierung festzuhalten.

Tonqualität

    Das gestohlene Luftschiff 6.jpg
    Der deutsche und tschechische Ton im Format DTS-HD Master Audio 2.0 Mono bewegt sich auf ähnlich befriedigendem Niveau wie schon Karel Zemans andere Filme aus dem Hause Fernsehjuwelen. Die deutschen Stimmen sind verständlich, wirken aber immer leicht belegt und etwas dumpf, der Score presst sich hier etwas zu sehr in die Ohren der Zuhörer. Im Vergleich dazu fällt das tschechische Original etwas leiser abgemischt und deutlich authentischer, ruhiger und ohne Hintergrundrauschen aus. Hier passt die Balance zwischen Dialogen, Score und Effekten eindeutig besser. Als optionale Untertitel stehen deutsch, englisch und französisch zur Verfügung, tschechisch fehlt leider erneut.

Ausstattung

  • Audiokommentar von Filmhistoriker Dr. Rolf Giesen
  • Die fabelhafte Welt des Karel Zeman (14:55 Min.)
  • Regie: Karel Zeman (12:22 Min.)
  • Die Entstehung einer Filmlegende (04:57 Min.)
  • Die Legende geht weiter (03:20 Min.)
  • Originaltrailer | tschechisch (02:09 Min.)
  • Originaltrailer | englisch (02:09 Min.)
  • Deutscher Trailer (02:10 Min.)
  • Booklet (online)
Das gestohlene Luftschiff 7.jpg
Für sich genommen gibt es in dieser Veröffentlichung ein paar interessante Kurz-Dokumentationen zu Karel Zeman und seinem Schaffen. Wer allerdings bereits die Blu-ray-Auswertungen von „Die Erfindung des Verderbens“ und „Baron Münchhausen“ hat, der findet hier fast nichts Neues – sämtliche Beiträge gab es auch schon dort zu sehen. Ausnahme bilden die Trailer zum Film, sowie immerhin der erneut von Dr. Rolf Giesen eingesprochene und erneut interessante Audiokommentar. Das leider nur online verfügbare Booklet schließlich gibt eine Art Bio- und Filmographie von und rund um Jules Verne als Bonus dazu. Insgesamt also ordentlich, aber für Besitzer der anderen Filme altbekannt und kaum auf den Film bezogene Extras.

Fazit

    Phantasievoller und kindgerechter Abenteuerfilm der – lose basierend auf Romane von Jules Verne – eine Gruppe von Jungs in einem Luftschiff auf Reise schickt. Der künstlerische Stil von Karel Zeman ist auch hier wieder von Anfang an zu sehen und begeistert erneut durch seine Mischung von realen Figuren mit Trickbauten, auch wenn die Geschichte diesmal im Vergleich deutlich einfacher erscheint. Das restaurierte Bild schwankt zwischen befriedigenden Luftfahrtsequenzen bis hin zu referenzwürdigen Szenen, der Monoton bleibt zweckmäßig. Bonusmaterial ist vorhanden, allerdings größtenteils auch schon von anderen Veröffentlichungen anderer Filme Zemans bekannt. Insgesamt eine weitere Sehempfehlung für Freunde des tschechischen Animationsmeisters. (Dominik Böhler)
    (weitere Reviews anzeigen)

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6 von 10

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1 Bewertung(en) mit ø 4,25 Punkten
 
STORY
4.0
 
BILDQUALITäT
4.0
 
TONQUALITäT
4.0
 
EXTRAS
5.0

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