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Die Erfindung des Verderbens (DEFA Science Fiction) Blu-ray

Original Filmtitel: Vynález zkázy

Exklusive Produktfotos:
Disc-Informationen
Uncut, HD Sound (deutsch), HD Sound (englisch), Extras in HD (teilweise), Wendecover (ggf. nicht in allen Auflagen enthalten)
Label:
Herausgeber:
Vertrieb:
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Verpackung:
HD Keep Case im Schuber (meist nur bei Erstauflage)
Altersfreigabe:
Sprachen:
Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono)
Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)
Tschechisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono) = Ostdeutsche DEFA-Synchronisation
Untertitel:
Deutsch, Englisch
Region:
B
Disc Kapazität:
BD-25 GB
Bildformat(e):
1920x1080p (1.37:1) @23,976 Hz
Schwarzweißfilm:
Schwarzweißfilm
Video-Codec:
Laufzeit:
83 Minuten
Veröffentlichung:
17.04.2025
 
STORY
8
 
Bildqualität
8
 
Tonqualität
5
 
Ausstattung
8
 
Gesamt *
7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.
Über Karel Zeman könnte man an dieser Stelle eine ganze Abhandlung und Lobhuldigung schreiben, welche Meisterwerke er im Trickfilmbereich für die Ewigkeit schuf. Neben ihm werden oftmals große Namen wie Ray Harryhausen genannt. Aber wofür war Karel Zeman bekannt? In Zeiten des Zweiten Weltkriegs war er in der damaligen Tschechoslowakei Mitbegründer des dortigen Animationsfilms. Mit einer geschickten Kombination aus Trick- und Realszenen, die mittels optischen Tricks miteinander zu einem Kunstwerk verschmolzen, bleiben heute neben diversen Puppentrickfilmen solche Klassiker wie „Reise in die Urzeit“ (1955) im Gedächtnis Junggebliebener haften, in dem Jugendliche auf scheinbar echte Dinosaurier treffen. Dabei ging es Zeman nie darum, eine möglichst perfekte und realitätsnahe Illusion zu schaffen. Vielmehr wiesen seine Filme einen ganz eigenen Charakter auf, ähnlich einem Märchenbuch, das durch seine Illustrationen die Phantasie des Lesers anregen sollte. Sein internationaler Durchbruch sollte mit dem – nach dem gleichnamigen Roman von Jules Verne – produzierten Abenteuerfilm „Die Erfindung des Verderbens“ (1958) gelingen, der zunächst in den damaligen ostdeutschen Kinos – und etwa 10 Jahre später auch in Westdeutschland anlaufen und zum Erfolg werden sollte. Nach bereits früheren Veröffentlichungen gibt uns Fernsehjuwelen unter dem Label „DEFA Filmjuwelen“ wieder die Gelegenheit, diese Mischung aus Abenteuer, Fantasy und Science-Fiction zu genießen – in restaurierter Fassung, 4K-Scan und jeder Menge Bonusmaterial. Wir tauchen zusammen mit dem Ingenieur Simon Hart in die Welt der Illusionen des Karel Zeman ab und lassen uns von den technischen Qualitäten begeistern.

Story

    Der Ingenieur Simon Hart (Lubor Tokoš) nimmt uns mit auf seine abenteuerlichste Reise: zusammen mit Professor Roch (Arnošt Navrátil) werden beide Wissenschaftler eines Abends, als Hart ihn im Sanatorium besucht, in dem er sich erholt und sie über Rochs bahnbrechende Erfindung eines neuartigen Sprengstoffs sprechen, von einer unheimlichen Piratenbande gekidnappt und auf das Schiff von Graf Artigas (Miloslav Holub) gebracht. Dieser gibt vor, an Rochs Erfindung zu glauben und diese weiterentwickeln zu wollen. Zusammen reisen sie zu einer einsamen Insel, deren Vulkan von Weitem aktiv zu sein scheint. Doch dahinter verbirgt sich die hoch technologisierte Anlage von Artigas, die dem Professor auch die Möglichkeiten für seine Erfindungen aufweisen. Hier wird Hart getrennt in einer brüchigen Baracke untergebracht. Nichtsahnend, dass hinter Artigas‘ Plan ein arglistiger Plan steckt, willigt Roch in die Weiterentwicklung ein – aber Hart blickt recht schnell hinter die wahren unehrenhaften Absichten von Artigas und versucht, das Unterfangen auffliegen zu lassen.
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    Die aus der Sicht des Hauptcharakters Hart erzählte Geschichte beginnt mit dem noch unaufgeregten Schwenk über seinen Schreibtisch, sein Tagebuch und Portraitfoto – hin zum ersten Durchblättern der aus dem Jules Verne-Roman her bekannten Bildern, die die Orte, Kulissen und Erfindungen dem Zuschauer näherbringen. Wenn bei der letzten Skizze eines Schiffes dieses im nächsten Moment beginnt, sich in Bewegung zu setzen, bekommt man einen ersten Eindruck davon, mit welcher optischen und künstlerischen Form wir es in den nächsten 80 Minuten zu tun bekommen: auf eine bis dato einzigartige Art und Weise verschmelzt Regisseur Zeman Zeichnungen und Realdarsteller zu einer neuen Kunstform. Von Weitem gezeichnet, im näheren mit ausgeschnittenen Standbildern der Darsteller auf dem Schiff – bis hin zu echten Akteuren aus der Nähe, die dann aber immer noch in einer Mischung aus echter Kulisse und Gezeichnetem agieren – das ist einzigartig und fördert den Eindruck eines lebendig gewordenen Märchenbuchs.
    Die Erfindung des Verderbens 2.jpg
    Nicht von ungefähr wird man an Werke neuerer Filmemacher denken: diese bewegten Zeichnungen können zum Beispiel an Terry Gilliam und Monty Python erinnern, in denen durchgängig völlig abstruse Zwischensequenzen Menschen von Riesenfüßen zermalmen lassen oder Engel durch die Lüfte schweben – die Inspiration dazu kam auch von Zeman. Schauen wir uns Werke von Wes Anderson an wie „Die Tiefseetaucher“, werden hier augenscheinlich identische Perspektiven und Einstellungen verwendet, wenn die Tauchercrew in einem engen U-Boot eher starr zum Zuschauer blickt. Gerade durch dieses Wissen, es hier mit einem großartigen Stück Inspirationsquelle zu tun zu haben, macht diesen Film schon fast zur „Pflichtlektüre“ für Filminteressierte. Darüber hinaus wird auch die wunderbare und eingehende Musik von Zdeněk Liška in Erinnerung bleiben, die über diesen optisch ansprechenden Film eine gediegene und würdevolle Komposition legt, die im Gedächtnis bleibt.
    Die Erfindung des Verderbens 3.jpg
    Zur Geschichte selbst bleibt festzuhalten, dass die Romanvorlage von Jules Verne hier sehr präzise wiedergegeben wird – und die unterschiedlichen Erfindungen zu Luft, auf und unter dem Wasser beeindruckend dargestellt werden und eine in sich glaubhafte, wenn auch stets kulissenhaft wirkende Umgebung erzeugt wird. Die subtil vermittelte Botschaft gegen ein politisches Wettrüsten kommt wunderbar zur Geltung – dafür drückt uns Zeman nicht nur einmal perspektivisch mächtige Kanonen in Richtung Zuschauer und stellt die Erfindung des Supersprengstoffs und dessen Verwendung in Frage. Es bleibt somit bei einem faszinierenden Meisterwerk, das eher Erwachsene als Kinder anspricht – und zum Abtauchen in eine ganz eigene Welt einlädt. Empfehlenswert.

Bildqualität

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    4K-Scan und Top-Restaurierung fassen den Seheindruck passend zusammen. Was hier an Schärfe aus dem Material herausgeholt wurde, ist beeindruckend: klare Konturzeichnung hebt die künstlerische Kulisse mit all ihren gestreiften und welligen Mustern perfekt hervor. Nicht selten entsteht beim Blick auf die mächtigen Kanonenrohre ein plastischer Eindruck. Vor allem der für ein Schwarz-Weiß-Bild wichtige Kontrast und Schwarzwert liefert Bestnoten und lässt den Film wie ein lebendig gewordenes Bilderbuch erscheinen. Filmkorn ist unauffällig, ebenso konnten durch den Restaurationsprozess die wesentlichen Verschmutzungen oder Mängel des Ausgangsmaterials beseitigt werden. Das alles ist eine hohe Kunst, die sich so vor dem Schaffen Karel Zemans tief verbeugt – und sein Werk in einer herrlichen Qualität liefert, die es lohnt, gesehen und studiert zu werden.

Tonqualität

    Die Erfindung des Verderbens 5.jpg
    Der Ton ist das kleine Manko der Veröffentlichung: alle drei Tonspuren bieten einen eher unbearbeitet wirkenden Monoton, der hier im Format DTS-HD Master Audio 2.0 hinterlegt wurde. Allen gemein ist eine recht verständliche Stimmenwiedergabe, aber auch mehr oder weniger starke Zischlaute im Hochtonbereich. Im Vergleich ist hiervon vor allem der englische Ton betroffen. Die Musikwiedergabe ist recht dumpf ausgefallen, im Tschechischen und Englischen gegenüber Stimmen und Effekten lauter abgemischt, im Deutschen sind eher die Stimmen dominanter. Störendes Hintergrundrauschen bleibt glücklicherweise aus, insgesamt bleibt es aber bei einem nur befriedigenden Niveau. Während deutsche und englische Untertitel zuschaltbar sind, werden solche für den tschechischen Ton vermisst.

Ausstattung

  • Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen
  • Die fabelhafte Welt des Karel Zeman (14:55 Min.)
  • Regie: Karel Zeman (12:22 Min.)
  • Die Entstehung einer Filmlegende (04:57 Min.)
  • Die Legende geht weiter (03:20 Min.)
  • Deutscher Titelvorspann (00:44 Min.)
  • Alternative Eröffnungsszene (USA) (02:46 Min.)
  • Restauration (03:03 Min.)
  • Bildergalerie (03:53 Min.)
  • Magie erzeugen (23:39 Min.)
  • Kurzfilm: Ein weihnachtlicher Traum (1945) (10:49 Min.)
  • Kurzfilm: Ein Hufeisen für Glück (1946) (04:36 Min.)
  • Kurzfilm: Inspiration (1949) (11:32 Min.)
  • Kurzfilm: König Lavra (1950) (29:41 Min.)
  • Warum Zeman den Film machte (03:24 Min.)
  • Spezialeffekte (03:44 Min.)
  • Über die Restauration (03:34 Min.)
  • Das Meer durch Zemans Linse (02:02 Min.)
  • Originaltrailer (01:37 Min.)
  • Deutscher Trailer (02:12 Min.)
  • Englischer Trailer (01:19 Min.)
  • Booklet (online)
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Bei der Aufzählung der auf Blu-ray enthaltenen Extras müsste man die Veröffentlichung eigentlich als eine Art Deluxe Edition bewerben: im Menü muss geblättert werden, so viele – wenn auch teils kurze - Boni finden sich auf der Disc. Und bei näherer Betrachtung ist die Auswahl auch qualitativ hochwertig und in Teilen von der amerikanischen Criterion Collection von 2019 entnommen. Viele kleine Dokumentationen, bzw. Featurettes geben Einblick in das Schaffen von Karel Zeman, der zurecht mit Größen wie Ray Harryhausen verglichen wird. Auch Begleiter aus seinem Leben, sowie seine Kinder kommen zu Wort. In Teilen beziehen sich diese aber auch konkret auf den vorliegenden Titel. Es ist fasziniert zu sehen, mit wie viel Herzblut Zeman an die Gestaltung heranging – und mit welchen zum Teil simpel erscheinenden, aber umso verblüffenderen optischen Tricks er Bauten mit realen Objekten ineinander vermischt. Selbst der kurze Blick in die Restauration öffnet dem Zuschauer die Augen und zeigt beeindruckend, mit welcher Akribie hier Bild für Bild bearbeitet wurde, um die vorliegende Qualität zu erreichen. Auch spannend der alternative USA-Vorspann, der vom amerikanischen Fernsehmoderator Hugh Downs eingesprochen wird und in Amerika auf diesen tschechischen Film einstimmen sollte. Leider nur online, aber letztlich auch verschmerzbar, ist das Booklet von Dr. Rolf Giesen zur Blu-ray, das nicht allzu viele Hintergrundinformationen liefert. Weitaus aufschlussreicher ist sein auf der Scheibe enthaltener Audiokommentar. Neben den Informationen zum Regisseur und dem Film öffnet diese Edition dann noch den Beginn von Zemans Schaffen in Form von vier seiner frühen Kurzfilme. Diese zwischen 1945 und 1950 entstandenen Werke zeigen seine Kreativität im Trickfilmbereich – eine wunderbare Ergänzung. Abgerundet wird das Ganze von üblichen Trailern und einer selbstablaufenden Bildergalerie. Dadurch, dass man das Bonusmaterial aus verschiedenen Quellen zusammensammelte, liegen die einzelnen Beiträge mal in deutscher, mal in englischer oder tschechischer Sprache vor – letztere glücklicherweise untertitelt. Insgesamt dürfen wir über 140 Minuten Bonusmaterial zuzüglich Audiokommentar genießen – richtig toll. Das Menü der Blu-ray ähnelt dem vom Aufbau her anderer Werke aus dem Hause Filmjuwelen, bzw. solchen unter dem DEFA-Label: animiert, mit Musik, vollständig und trotz eher kleiner Schriftgröße gut navigierbar. Das HD Keep Case mit Wendecover wird hier von einem Schuber getragen, bei dem das FSK-Logo ebenfalls nach Entfernen der Plastikfolie fehlt.

Fazit

    Ein aus tricktechnischer Sicht Meilenstein der Filmgeschichte hat es auf eine üppig ausgestatte Blu-ray geschafft. Mit „Die Erfindung des Verderbens“ entführt Regisseur Karel Zeman den Zuschauer in eine ganz eigene, phantasievolle Welt, die für spätere Filmemacher eine pure Inspirationsquelle sein sollte. Die Abenteuer nach einem Roman von Jules Verne werden sowohl optisch spektakulär, als auch musikalisch bestens in einer Mischung aus Trickfilm und Live-Action präsentiert. Highlight neben dem Bonusmaterial ist dabei das hervorragende mit 4K-Scan und restaurierte Schwarz-Weiß-Bild, der Ton bleibt gefällig. Nicht verpassen. (Dominik Böhler)
    (weitere Reviews anzeigen)

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8 von 10

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geschrieben am 23.04.2025

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