Laut eigener Aussage wurde die holländische Schauspielerin Halina Reijn von ihrem Landsmann Paul Verhoeven dazu inspiriert, ihre eigenen Filme zu drehen, die die Themen rund um eigenes Verlangen, Wünschen und unerfüllten Sehnsüchten behandeln. Bereits mit ihrem Regie-Debut „Instinct – Gefährliche Begierde“ wurde das anhand einer Psychologin deutlich, die einem Sexualstraftäter letztlich so nahekommt, bis Grenzen überschritten werden. Mit ihrem dritten Film „Babygirl“ drehte sie mit der Produktionsfirma A24 erstmals in den USA – und konnte dabei als Hauptdarstellerin Nicole Kidman („Eyes Wide Shut“) gewinnen. In vielen intensiven Gesprächen zur Vorbereitung auf dieses als Independent-Film angelegte Erotikdrama konnten beide die für sie passende Intensität herausarbeiten, um den Lebensausschnitt einer sexuell frustrierten Frau in den 50er Jahren darzustellen, die eine Affäre mit einem deutlich jüngeren Praktikanten beginnt. „Babygirl“ feierte im August 2024 bei den Filmfestspielen in Venedig seine Premiere und wurde dort als Bester Film für den Goldenen Löwen nominiert, Nicole Kidman gewann als Beste Hauptdarstellerin. 2025 wurde sie dafür auch bei den Golden Globes nominiert. Constantin Film brachte schließlich im April im Vertrieb von Universal Pictures Home Entertainment eine Veröffentlichung auf Blu-ray inklusive Bonusmaterial heraus. Schafft es Reijn, das seit „Basic Instinct“ doch etwas eingeschlafene Genre des Erotikthriller wieder neu zu beleben?
Story
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Als Gründerin eines erfolgreichen Robotikunternehmens steht Romy Mathis (Nicole Kidman) beruflich ganz oben an der Spitze. Aber auch privat scheint sie ihr Glück gefunden zu haben: zusammen mit ihrem Ehemann Jacob (Antonio Banderas) – ebenfalls als Theaterregisseur erfolgreich – sind beide Eltern zweier Töchter, Isabel (Esther McGregor) und Nora (Vaughan Reilly). Finanziell abgesichert, können sie sich ein großzügiges Zuhause leisten. Doch auf den zweiten Blick scheint Romy etwas in der Beziehung zu fehlen. So sucht sie des Nachts etwa zusätzliche Befriedigung beim Betrachten von Pornos. Und als sie auf der Arbeit dem recht frech und forsch auftretenden Praktikanten Samuel (Harris Dickinson) begegnet, scheint gerade diese fast schon herrisch anmutende Art sie irgendwie anzuziehen. Vorsichtig nähern sich beide aneinander an, um schließlich eine recht eigen erscheinende Affäre zu beginnen, die ihre Wünsche erfüllt. Damit droht Romy nicht nur aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen, sondern dieses auch massiv aufs Spiel zu setzen. Aber was ist es letztlich, das sie zu dieser Aktion treibt?

Bildqualität

Tonqualität

Ausstattung
- Audiokommentar mit der Regisseurin Halina Reijn
- First Look Featurette (01:23 Min.)
- Featurette Nicole Kidman (01:08 Min.)
- Interview Nicole Kidman & Halina Reijn (05:22 Min.)
- Pressekonferenz (19:34 Min.)
- Deleted Scenes (08:18 Min.)
- Trailer 1 Deutsch (01:40 Min.)
- Trailer 1 Englisch (01:37 Min.)
- Trailer 3 Deutsch (02:01 Min.)
- Trailer 3 Englisch (01:58 Min.)

Fazit
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Erotikdrama mit der Affäre zwischen einer älteren erfolgreichen Firmeninhaberin und einem jungen Praktikanten als Haupthandlungsstrang. Dabei möchte Regisseurin Halina Reijn bei aller gezeigten freizügigen Szenen eher aufzeigen, welche tiefen und unerfüllten Sehnsüchte in einem Menschen liegen können, die er für ein erfülltes Leben auch bereit sein sollte zu akzeptieren und diese nach außen zu tragen – auch wenn das hier gewählte Mittel einer Affäre nicht das richtige ist. Überzeugend dargestellt von Nicole Kidman und Harris Dickinson, bietet „Babygirl“ einen guten, wenn auch etwas oberflächlichen Blick in die Psyche eines unbefriedigten Menschen – und spielt dabei mit den Themen von Macht, Eifersucht und Abhängigkeit. Bild und Ton liefern gute Werte, Highlights beim Bonusmaterial sind ein interessanter Audiokommentar, sowie gelöschte Szenen.
(Dominik Böhler)
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