2022 machte mit „Smile – Siehst du es auch?“ vor allem in den Sozialen Medien ein Horrofilm von sich reden, in dem es immer wieder Berichte darüber gab, dass Zuschauende völlig verängstig und geschockt aus dem Kino gerannt sind. Dass solche Meldungen dann aber bei den eingefleischten Horrorfans nur ein müdes „Lächeln“ zum Vorschein brachten, war spätestens nach der Heimkino-Veröffentlichung des Streifens klar. Dennoch konnte man dem Grusel-Thriller seinen Unterhaltungswert nicht abschlagen und aufgrund seines Hypes war natürlich schnell klar, dass eine Fortsetzung folgen sollte. Die erhielt bei Erscheinen eine Freigabe ab 18 Jahren und ließ somit vermuten, dass man diesmal vielleicht doch mehr Horror als im Franchise-Auftakt bieten könnte. Was der zweite Teil nun im Detail zu bieten hat, soll mit dem nachstehenden Review herausgefunden werden, welches anhand der 4K Ultra HD-Fassung entstanden ist. Diese erscheint über Publisher PARAMOUNT HOME ENTERTAINMENT bzw. über deren Vertriebspartner UNIVERSAL PICTURES HOME ENTERTAINMENT, welche den Film neben einer Keep Case-Verpackung auch in er einer 4K-Steelbook Edition auf den Markt bringen. Während das UHD-Steelbook als erstes in die Händlerregale gestellt wird, erscheint dessen Keep Case-Variante knapp vier Wochen später.
Story
-
Popstar Skye Riley (N. Scott) plagen aufgrund eines knapp 1 Jahr zurückliegenden Autounfalls ständig Rückschmerzen bei den Proben zum Auftakt ihrer Welttournee, sodass sie sich dazu entschließt, bei einem alten Bekannten ein paar illegale Schmerzmittel zu besorgen. Als sie bei ihm an die Tür anklopft, öffnet dieser völlig verstört, spricht von merkwürdigen Ereignissen und bringt sich kurzerhand vor ihren Augen um. Fortan wird Skye von schrecklichen Visionen verfolgt und in ihrem Umfeld sterben plötzlich immer mehr Menschen. Zumindest glaubt dies Skye und kann schon bald die Realität nicht mehr von ihren Wahnvorstellungen unterscheiden. Der mysteriöse Fremde Morris (P. Jacobson) eröffnet ihr dann, dass sie vermutlich von einem todbringenden Wesen besessen ist, das seine Wirte so lange in den Wahnsinn führt, bis sie sich selbst mit einem Lächeln im Gesicht vor den Augen eines anderen Menschen umbringen, sodass das Wesen dann auf diesen unfreiwilligen Zeugen übergehen kann. Doch Morris hat wohlmöglich einen Weg gefunden, wie man das Wesen töten könnte: Durch den einsamen, zeugenlosen Tod des Wirtes könne das Wesen nicht auf jemand anderes überspringen und müsse so vermutlich selbst sterben. Eine Option, die Skye lange Zeit nicht in Betracht ziehen möchte…
Die erste Fortsetzung des Überraschungshits „Smile – Siehst du es auch“ schließt direkt 6 Tage nach den Ereignissen des Franchise-Auftaktes an. In dessen Finale brachte sich die Hauptprotagonistin vor den Augen ihres Polizisten-Freundes um, der nun in ein paar kriminellen Drogendealern die Schuldigen sucht. Da er durch das Ableben seiner Partnerin selbst von dem Smile-Fluch befallen ist, möchte er diesen zur Strafe auf die Schurken übertragen. Doch die Aktion geht mächtig schief, weil auch ein weiterer Zeuge anwesend ist, der nun von dem Fluch auserkoren wird. Genau dieser Zeuge entpuppt sich einige Zeit später als alter Bekannter der aufstrebenden Sängerin „Skye Riley“, welche von Naomi Scott“ verkörpert wird. Die hat schon so einiges hinter sich, frönte sie doch noch ein Jahr zuvor dem Drogenkonsum, welcher sie in einen verheerenden Autounfall mit Todesfolge verwickelte. Seither plagen sie immer wieder extreme Rückenschmerzen, doch als einstiger Junkie bekommt sie von ihren Ärzten keine starken Medikamente verschrieben, weshalb sie sich diese bei ihrem alten Bekannte illegal besorgt. Und schnell ist damit der Auftakt des ersten „Smile“-Ableger geklärt, wissen doch zumindest die Zuschauenden nun, dass „Skye“ das neuste Opfer des Fluchs sein wird. Die selbst weiß freilich noch nichts davon und wird im Laufe der gut zwei Stunden Spielzeit nun einiges durchmachen müssen, bei dem für sie - wie auch für die Zuschauenden - immer wieder die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verschoben werden. Erneut spielen die Macher nämlich mit genau diesen Grenzen, die zwischen Tagträumen, Visionen und dem wahren Leben pendeln. Klar ist daher schnell, dass „Skye“ Proben für den Tour-Auftakt alles andere als leicht werden. Da ihre Managerin und Mutter „Elizabeth“, sowie ihr Tour-Assistent „Joshua“ – jeweils gespielt von Rosemarie DeWitt und Miles Gutierrez-Riley – alles auf Entzugserscheinungen, Alkohol- und Drogen-Exzesse schieben, hofft „Skye“ darauf, dass sie Unterstützung von ihrer ehemals besten Freundin „Gemma“ bekommt, die von Dylan Gelula verkörpert wird. Doch zu dieser muss sie erst einmal wieder Kontakt aufnehmen, hat sie diese nach den Folgen des Autounfalls seinerzeit verprellt.
Dennoch verfällt „Skye“ bald immer mehr dem Wahnsinn, verletzt sich und andere – oder glaubt dies zumindest immer wieder. Als sie plötzlich Kontakt zum Krankenpfleger Morris bekommt, in dessen Rolle Peter Jacobson zu sehen ist, klärt sich die Situation scheinbar etwas: Denn Morris hatte selbst einen Bruder, der dem Smile-Fluch zum Opfer fiel. Er schlägt „Skye“ einen perfiden Plan vor – den sie trotz anfänglicher Ablehnung dennoch schon bald als einzigen Ausweg sehen wird. Bis es aber so weit ist, müssen sich die Zuschauenden noch eine ganze Weile gedulden. Denn in der Tat schleppen sich die Ereignisse doch ziemlich durch die gut zweistündige Laufzeit des Films. Das Ganze hätte man sicherlich auch in knapp 90 Minuten erzählen könne und damit einige Längen und zähe Abschnitte umgangen. Zumal man eigentlich auch auf wieder auf das gleiche Grundgerüst des Erstlings setzt und ihm kaum Neuerungen verpasst. Einzig die doch nochmals deutlich angezogene Gewaltdarstellung kann hier nun in einigen Fällen durchaus bei den Freunden von sehr gut gemachten Gore-Effekten punkten, sind die meisten Kills doch recht explizit dargestellt. Kein Wunder also, dass die Altersfreigabe dadurch eine Stufe weiter nach oben gerutscht ist und der Film sich nun an ein rein erwachsenen Publikum richtet. Ebenfalls setzt man immer wieder auf Jump-Scares, die hier oftmals durchaus gut platziert sind. Zwar kommen sie nicht unbedingt immer komplett überraschend, werden sie doch durch einige Licht- und Ton-Effekte sowie den Score angekündigt, dennoch zuckt man trotzdem das ein oder andere Mal zusammen. Durch die immer wieder einkehrenden Längen durchlebt der Spannungsgrad allerdings eine Achterbahnfahrt, zieht er immer mal wieder an, nur im kurz darauf wieder nachzulassen. Unter dem Strich sollte „Smile 2“ allen Fans des Erstlings dennoch gefallen und das offene Ende – so viel darf an dieser Stelle schon einmal verraten werden – scheint auch noch einen weiteren Teil möglich zu machen. Man darf also gespannt sein, ob es zukünftig noch mehr grinsende Selbstmörder geben und der in ihnen steckende „Lächler“ weitere Tribute fordern wird.
Bildqualität
-
Anmerkung der Redaktion:
Leider wurde der Redaktion lediglich eine lose Fassung der 4K Ultra HD-Scheibe zu Testzwecken zur Verfügung gestellt, weshalb an dieser Stelle keine Aussage zur Full HD-Fassung gemacht werden kann.
Bild 4k UHD
-
Bei der ultra-hochauflösenden Fassung kommt zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums die HDR-Technik Dolby Vision zum Einsatz. Glücklicherweise wird durch diese hier das Bild einmal nicht nennenswert abgedunkelt, sondern schaut richtig schön homogen aus. Dies kann allerdings auch daran liegen, dass der Film insgesamt überwiegend am Abend, in dunklen Konzerthallen oder der „Skyes“ meist nur spärlich beleuchteten, wenn auch durchaus opulent ausgestattetem Apartment spielt. Hier sorgt dann aber ein sehr gut ausgewogener Schwarzwert, dass Übergänge zu den schwarzen Balken des in einem Ansichtsverhältnis von 2.39:1 vorliegenden Bildes am oberen und unteren Rand verschwimmen. Ebenfalls gelingt es dabei hervorragend Details in den Schatten auszuarbeiten, sodass hier immer wieder noch Umrisse von Gegenständen und Personen zu erkennen sind. Farbliche Akzente gibt es zumeist bei den Auftritten des Popsternchens, welche zum einen auf einer imposant beleuchteten Tour-Bühne samt riesigen Videoleinwänden, zum anderen aber auch durch den Auftritt auf einer Spendengala bestehen, den „Skye“ mit einem funkelnden Kleid aus lauter kleinen Spiegeln bestreitet. Immer wieder setzten man auch auf Close-Ups die bewusst verschmiertes Make-Up, Hautporen, einzelne Haarsträhnen sowie Blutspritzer, kleinere und größere Wunden detailliert zur Schau stellen. In den wenigen Tagesabschnitten kommen dann natürliche dennoch aber kräftige Farben zum Einsatz, die das Stadtbild oder die Vorstadt-Idylle sehr gut wiedergeben. Alles in allem hat man es hier mit einer modernen Produktion zu tun, an der es keine nennenswerte Kritik gibt. Einige minimale Unschärfen in Randbereichen sollen daher hier nur der Vollständigkeit halber genannt werden.
Tonqualität
-
Wie im Hause PRAMOUNT HOME ENTERTAINMENT leider üblich, müssen Zuschauende der deutschen Synchronisation mit einer klassischen Dolby Digital-Mehrkanalspur Vorlieb nehmen, während Fans des Originaltons eine moderne Dolby Atmos-Soundspur geliefert bekommen. Aber auch hier stellt sich schnell in der Praxis heraus, dass die klassische Synchro gar nicht so schlecht klingt, wie man vielleicht vermutet haben sollte. Denn auch sie fährt einen soliden Grundpegel auf und zieht in den Spannungsmomenten immer wieder die Dynamik an. Autounfälle, Schusswaffen und die Spannungseffekte, die über den Score kommen, werden hier mit satten Bässen wiedergegeben, bei denen der Subwoofer immer beherzt mit eingreifen darf. Umgebungsgeräusche wie Wind-Effekte, das Treiben in der Stadt, in nächtlichen Clubs oder den Bühnenproben für die anstehende Welttournee ziehen einen hier immer wieder mitten ins Geschehen. Etwas nervend – aber im positiven, wie mark-erschütternden Sinne – sind hier einige emotionale Momente, in denen sich „Skye“ schreiend oder wimmernd vor Schmerzen krümmt, was für einige unbequeme wie mitfühlende Momente auf Seiten des Publikums sorgt. Die deutsche Synchronisation entstand bei der Iyuno Germany GmbH in Berlin, bei der sich Nico Sablik sowohl um die Dialogregie als auch um das Dialogbuch kümmerte. Zum Einsatz kommen dabei Sprecher wie Maria Hönig (N. Scott), Maire Bierstedt (R. DeWitt), Marco Eßer (M. Gutierrez-Riley) oder Anne Helm (D. Gelula), die hier allesamt einen guten Job abliefern. Die englische Dolby Atmos-Spur setzt dann in Sachen Grundpegel und Dynamik nochmals einen drauf, was allerdings auch mit einem beherzten Dreh am Lautstärkeregler des Heimkino-Equipment möglich wäre. Da aber schon die klassische Tonspur der Synchro ausreichend Pegel bietet, ist dies eigentlich nicht nötig.
Ausstattung
-
- Kommentar von Regisseur Parker Finn
- Ohr an Ohr (5:17 Min.)
- Der Aufstieg und Fall von Skye Riley (5:33 Min.)
- Zur Musik des Films (4:44 Min.)
- Ein neues Lächeln (5:37 Min.)
- Der Lächler: Ein neues Monster (5:44 Min.)
- Mundwinkel nach oben (5:25 Min.)
- Zeig mir deine Zähne (5:11 Min.)
- Entfallene und erweiterte Szenen (6:54 Min.)
Das Bonus-Material bietet zunächst einen Kommentar von Regisseur Parker Finn, welcher über optional zuschaltbare Untertitel in diversen Sprachen – darunter auch Englisch und Deutsch – verfügt. Im ersten Beitrag blickt Regisseur Parker Finn zunächst auf die Entstehung des Franchise zurück, das mit einem Kurzfilm ins Leben gerufen wurde. Weiters geht er dann auf die erste Fortsetzung und deren Änderungen gegenüber dem Original ein. Die Cast-Mitglieder schwelgen dabei in Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit dem Regisseur. Weiter geht es mit einem Feature zur Hauptfigur „Skye“, bei dem vor allem deren Darstellerin Naomi Scott zu Wort kommt. Als nächstes steht die Musik von Popstar „Skye“ im Fokus, an der Naomi Scott selbst mitentwickelt hat. Gleiches gilt dann für die dazugehörigen Tanzeinlagen. Weiter geht es mit einem Blick auf die Eröffnungsszene des Films, welche Großteils als One-Take gefilmt wurde. Der nächste Beitrag widmet sich der Erschaffung des Lächlers in seiner wahren Gestallt, die man so gut es ging mit praktischen Effekten umsetzte. Eine der ersten expliziten Tötungsszenen und damit die Übergabe des Smile-Fluchs auf „Skye“ steht im nächsten Beitrag in Fokus. Hier sieht man, mit welchen Make-Up Effekten man diese in verschiedenen Stufen realisierte. Im vorletzten Beitrag liefert man dann Hintergrundinformationen zu „Skyes“ tragischen Unfall und wie dieser inszeniert wurde. Zum Schluss gibt es dann noch insgesamt drei erweiterte Szenen, die es aber in dieser Form nicht in den fertigen Film geschafft haben. Das Bonusmaterial ist damit recht informativ wie interessant ausgefallen und daher definitiv einen Blick wert.
Fazit
-
Die erste „Smile“-Fortsetzung bietet sowohl mehr explizit dargestellte Gewalt, wie auch mehr Jump Scares. Allerdings aufgrund der Laufzeit von über 2 Stunden auch mehr Längen, die es zwischendurch immer mal wieder zu überbrücken gilt. Die sind zwar nicht unbedingt langweilig, dafür aber repetitiv ausgefallen und wiederholen somit vieles einfach nochmals. Dadurch leidet dann die Spannung auch immer mal wieder, die hier eine Achterbahnfahrt absolviert. Dennoch sollte der Film Fans des Erstlings durchaus wieder unterhalten. Dazu trägt auch die gelungene technische Umsetzung bei, die mit einem sauberen und detaillierten Bild sowie einem pegelstarken und dynamischen Ton punktet. Das Bonusmaterial bietet zudem noch zahlreiche Informationen zu den Dreharbeiten, die durchaus einen Blick wert sind. Bleibt abzuwarten, was man sich für den nächsten Teil ausdenkt – zumindest lässt das Ende darauf schließen, dass es noch mehr grinsende Killer geben wird.
(Jörn Pomplitz)
(weitere Reviews anzeigen)
Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro