Das Schicksal hinter den Dreharbeiten zu „Stalker“ aus dem Jahr 1979 könnte dramatischer nicht sein: gedreht an Plätzen nahe einem Chemiewerk, passte dessen toxisches Abwasser nicht nur hervorragend zur beabsichtigen düsteren und trostlosen Kulisse, sondern führte bei einem Teil der Cast & Crew über die Folgejahre zum Ausbruch von Lungenkrebs und nach und nach zu deren Tod. Über diesen als Klassiker in die Filmgeschichte eingehenden Film des russischen Regisseurs Andrej Tarkowskij („Der Spiegel“, „Nostalghia“), den man dem Science-Fiction-Genre zuordnete und der 1986 ebenfalls seiner Krankheit erlag, liegt damit ein weitaus allmächtiger Schatten, sah man sein Werk zusätzlich als Vorbote dessen, was Jahre später mit der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl folgte. Neben seinem ebenfalls als Science-Fiction eingeordneten „Solaris“ brachte Fernsehjuwelen unter dem Label „DEFA Filmjuwelen“ und im Vertrieb der Al!ve AG auch „Stalker“ als Special Edition Anfang Februar 2025 auf den Markt, ebenso digital restauriert und mit Bonusmaterial bestückt. Kann dieser Film auch heute noch faszinieren? Wir haben uns Inhalt und die technische Umsetzung auf Blu-ray angesehen.
Story
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Bei jedem seiner Führungen muss seine Ehefrau (Alisa Freyndlikh) damit rechnen, dass er nicht wieder zurückkommt. Doch die bezahlten Ausflüge sind nicht nur verboten, sondern auch sehr begehrt. In einer entfernten Gegend scheint etwas Unbekanntes passiert zu sein. Man vermutet, dass hier tatsächlich Außerirdische gelandet sind oder eine Art von Meteoriteneinschlag erfolgte. Dorthin entsendete Truppen kamen nie wieder zurück. Jedenfalls sah sich der Staat genötigt, diese Umgebung abzusperren und ein Zutritt durch den Einsatz von Militär zu verhindern. Doch es bilden sich Mythen um diese so genannte „Zone“ – und der Stalker (Aleksandr Kaydanovskiy) ist nunmal der bekannte Führer, der Interessierte dorthin durchschleust. Zusammen mit seinen beiden Kunden, dem Schriftsteller (Anatoliy Solonitsyn) und dem Professor (Nikolay Grinko) kämpft er sich vorbei an den streng bewachten Sperren. Sie hoffen darauf, dass die Legende eines dort vorhandenen Raums, der die innigsten Wünsche eines Menschen zu erfüllen vermag, wahr ist – und ihre Probleme des Lebens löst. Doch bereits auf der Reise müssen sie erkennen, dass dieser Ort etwas mit ihnen anstellt…



Bildqualität

Tonqualität

Ausstattung
- Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen
- Stalker – Eine Reflektion des Kameramanns Rolf Kettner (15:25 Min.)
- Interviews:
- Geoff Dyer (29:11 Min.)
- Eduard Artemyev (21:10 Min.)
- Rashit Safiullin (14:24 Min.)
- Alexander Knyazhinsky (05:45 Min.)
- Trailer (02:06 Min.)
- Booklet (nur online)
- Wendecover

Fazit
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Inspirierende Dystopie des russischen Meisterregisseurs Andrej Tarkowskij, die das innere Gemüt von drei Reisenden in eine verbotene Zone auf der Suche nach dem ultimativen Glück langsam, ruhig und ebenso eindringlich herausarbeitet. Das restaurierte Bild gefällt vor allem durch seine überzeugende Schärfe, beim Ton stehen unter anderem beide deutsche Synchronfassungen zur Auswahl. Das Bonusmaterial gefällt durch einen Audiokommentar und zahlreiche informative Interviews. Empfehlenswerter spezieller Filmklassiker.
(Dominik Böhler)
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