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Die Erde: unendliche Serien. Wir schreiben das Jahr 2017. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Discovery, das mit seinen knapp 150 Personen starken Besatzung fünf Staffeln lang unterwegs ist, um wissenschaftlich neue Experimente auszuführen, neue Antriebsformen und neue Aufträge auszuführen. Einen großen Zeitsprung von der bekannten Erde und den Familien entfernt dringt die Discovery in eine Epoche vor, die nie ein Trekkie zuvor gesehen hat.
So oder ähnlich könnte man in Anlehnung an die klassische Serie aus den 1960er Jahren das Intro zumindest für die Gesamtbox sprechen, die von Paramount Home Entertainment im Oktober 2024 auf Blu-ray veröffentlicht wurde. Über einen Zeitraum von insgesamt 8 Jahren wurde mit der USS Discovery und der Hauptfigur der Michael Burnham, gespielt von Sonequa Martin-Green (bekannt für ihre Rolle als Sasha Williams aus „The Walking Dead“), nicht nur das „Star Trek-Franchise“ wiederbelebt, sondern auch ein Blick in die Zukunft gewagt.
Die Macher – allen voran Bryan Fuller und Alex Kurtzman – konnten und wollten sich vom schweren Erbe der erfolgreichen Vorgängerserien lösen und neue Akzente setzen. Und das ist von der ersten Minute an zu sehen: optisches Edeldesign, professionelle Kinofilmatmosphäre statt seichtem TV-Programm – und bei aller auftretenden Reminiszenz an die Vergangenheit der starke Blick nach vorne, mit viel Action und jeder Menge Emotionen, sowie dem Einflechten des aktuellen Zeitgeists der offen gelebten Diversitäten.
Mit dieser Gesamtbox hat sich unser Rezensent auf die Reise zurückbegeben und die komplette Serie auf Blu-ray unter Augenschein genommen. Herausgekommen ist nicht nur das vorliegende Review, sondern auch die Tests aller bisherigen Einzelveröffentlichungen, die direkt angeklickt werden können. Viel Spaß beim Durchschauen der Inhalte, aber auch technischen Qualitätsmerkmale dieser 20 Disc-starken Box zuzüglich einer exklusiven Bonus-Blu-ray.
Story
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Selbstsicher steht die Sternenflottenoffizierin Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) als erster Offizier an der Seite ihres Captains Philippa Georgiou (Michelle Yeoh). Nach über sieben Jahren im Dienst auf der USS Shenzhou ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Michael ihr eigenes Kommando auf einem eigenen Schiff erhalten wird. Doch dieses Kartenhaus stürzt unvermittelt in sich zusammen, als es am Grenzgebiet der Föderation zu den Klingonen einen verheerenden Zwischenfall gibt. Michael, die über eine besondere Art der Gedankenverschmelzung auch über große Entfernungen weiterhin mit ihrem ehemaligen Mentor Sarek (James Frain) in Verbindung steht, sieht einen präventiven Angriff auf die Klingonen als einzig richtige Möglichkeit – und missachtet dafür nicht nur direkte Befehle, sondern löst ungewollt einen Krieg zwischen den Klingonen und der Föderation aus.
Michael wird damit zur ersten prominenten Meuterin in der Geschichte der Sternenflotte und wird unter Aberkennung ihres Postens für mehrere Jahre Gefängnis verurteilt. Etwa 6 Monate später kommt es während eines Gefangenentransports dazu, dass Burnham von der USS Discovery unter dem Kommando von Captain Gabriel Lorca (Jason Isaacs) aufgegriffen wird. Die Mannschaft musste sich angesichts des weiterlaufenden Krieges von ihrem ursprünglichen Kurs wissenschaftlicher Arbeiten hin zu einem Kampfschiff verändern – und arbeitet offensichtlich an sowohl faszinierenden, wie auch erschreckenden Lösungen. Lorca scheint Burnham in sein Team aufnehmen zu wollen…
Hier geht's zur Story-Rezension von Staffel 1
Nachdem es zwischen der Föderation und den Klingonen zu einem Waffenstillstand und damit Aussetzen des Krieges kam, trifft die USS Discovery auf die Enterprise, deren Captain Christopher Pike (Anson Mount) das Kommando übernimmt, während sein Schiff größere Wartungs- und Reparaturmaßnahmen erfährt. In letzter Zeit häuften sich merkwürdige Phänomene, die die Discovery unter ihm untersuchen soll. Gleichzeitig scheint etwas mit Michaels Adoptivbruder Spock (Ethan Peck) passiert zu sein. Auf der Suche nach ihm, erscheint ihr erneut die Gestalt einer Art roten Engels, der auch Teil der Untersuchungen der Discovery, als auch der mysteriösen Sektion 31 zu sein scheint. Was genau wissen und verheimlichen der dort amtierende Captain Leland (Alan van Sprang) und die von Michael aus dem Paralleluniversum gezogene Philippa Georgiou der Crew? Wer ist der rote Engel und wie stehen Michaels Eltern mit alldem in Zusammenhang? Die Suche nach Antworten führt nicht nur die Discovery zu einer alles zerstörenden kalten Macht, sondern deckt auch die Vergangenheit von Michael und Spock auf.
Hier geht's zur Story-Rezension von Staffel 2
In ihrem Zeitreiseanzug nach einem wilden Weltraumritt prallt Michael Burnham mit einem fremden Raumschiff zusammen und strandet zusammen mit deren Besitzer Cleveland Booker (David Ajala) auf einem fremden Planeten. Beide haben wenig Zeit zur Orientierung, sondern finden sich recht schnell auf der Flucht wieder, denn: Booker scheint eher lockeren Handelsgeschäften nachzugehen und weckt ein ums andere Mal den Zorn seiner Partner, Michael hingegen muss herausfinden, in welcher Epoche sie angekommen und wo die USS Discovery verblieben ist, die sich zuletzt noch im temporalen Schlepptau von Michael durch die Zeit befand.
Diese wiederum findet sich scheinbar an einem anderen Ort wieder, kurz davor, auf einem Planeten aufzuschlagen. Nur langsam registriert die Crew mit ihrem Captain Saru (Doug Jones) nicht nur, dass sie den Zeitsprung erfolgreich hinter sich bringen konnte, sondern auch, welche neuen Gefahren auf dem Planeten auf sie lauern. Wo und wann sind sie? Was ist mit der Föderation passiert?
Hier geht's zur Story-Rezension von Staffel 3
Nachdem Michael Burnham und ihre Crew nicht nur der Ursache des „Brands“ auf die Spur kommen konnten, der ein tiefes Loch in die Stabilität der Föderation riss, sondern auch ganz nebenbei die Beziehungen der Vulkanier mit den Menschen wieder auf Vordermann brachte, darf sie ab sofort den Rang eines Captains genießen. Doch die neu geschlossenen Allianzen werden nach nur kurzer Zeit auf eine harte Probe gestellt: eine unbekannte und riesige Anomalie im All zieht mit einer solch enormen Kraft durch das Universum, dass komplette Planeten von ihr zerstört und sämtliches Leben darauf ausgelöscht werden. Ihr Kurs scheint unberechenbar zu sein, ihr Motiv unbekannt, so dass in kürzester Zeit die Heimatwelten der Mitglieder der Föderation bedroht werden. Diese stehen vor der Entscheidung, das Phänomen zu untersuchen und den Erstkontakt zu einer möglichen neuen Spezies aufzubauen – oder mit aller vorhandenen Stärke zurückzuschlagen, um weitere Zerstörungen zu verhindern.
Hier geht's zur Story-Rezension von Staffel 4
Die USS Discovery mit Michael Burnham als Captain erhält einen speziellen Auftrag: unter dem Mantel einer so genannten „roten Direktive“ soll die Crew ein äußerst seltenes Artefakt bergen, dass sich an Bord eines gesichteten 800 Jahre alten Schiffs der Romulaner befinden soll. Kovich (David Cronenberg) hält sich bei der Auftragserteilung mit Details bedeckt, ordnet der Discovery aber an, mit allen nur erdenklichen Mitteln die mysteriöse Fracht zu bergen. Einfach soll es aber nicht werden, denn zeitgleich sind zwei Kuriere namens Moll (Eve Harlow) und L’ak (Elias Toufexis) hinter der Kostbarkeit her. Diese soll sich letztlich als der buchstäblich wichtigste Fund aller Zeiten herausstellen. Allerdings gibt der verstorbene Besitzer der Crew eine Bandbreite an Rätseln und weiteren zu findenden Artefakten mit, ehe sich der Schatz allumfänglich öffnet – die Jagd hat begonnen.
Hier geht's zur Story-Rezension von Staffel 5
Bildqualität
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Die Bildbewertungen entsprechen denen der Einzelveröffentlichungen:
Hier geht's zur Bild-Rezension von Staffel 1
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Hier geht's zur Bild-Rezension von Staffel 3
Hier geht's zur Bild-Rezension von Staffel 4
Hier geht's zur Bild-Rezension von Staffel 5
Tonqualität
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Die Tonbewertungen entsprechen denen der Einzelveröffentlichungen:
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Hier geht's zur Ton-Rezension von Staffel 3
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Ausstattung
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Die Ausstattungs-Bewertungen entsprechen denen der Einzelveröffentlichungen:
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Hier geht's zur Ausstattung-Rezension von Staffel 2
Hier geht's zur Ausstattung-Rezension von Staffel 3
Hier geht's zur Ausstattung-Rezension von Staffel 4
Hier geht's zur Ausstattung-Rezension von Staffel 5
Zusätzlich findet sich in der Gesamtbox eine Bonus-Blu-ray mit folgendem Inhalt:
- Doku: Am runden Tisch: Gespräch zur Serie (57:15 Min.)
- Bildergalerie: Die Kunst hinter Discovery: Produktionsdesign (41:51 Min.)
- Bildergalerie: Die Kunst hinter Discovery: Kostüme (16:03 Min.)
Fazit
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Da sind sie: die vollständigen Abenteuer der USS Discovery liegen in einer üppigen Gesamtbox vor und überzeugen durch die Bank mit besten Bild- und Tonwerten, wie man es von einer aktuellen Produktion erwarten konnte. Das Bonusmaterial überzeugt durch seine zahlreichen Dokumentationen und Featurettes, gelöschten Szenen und weiteren Extras.
Inhaltlich scheiden sich an diesem Neuanfang die Geister: alteingesessenen Trekkies könnte der harte Stilbruch irritieren, ebenso wie der Fokus weg von einzelnen Abenteuern und Charakterentwicklungen, die echtes Identifikationspotential hätten schaffen können – hin zu je Staffel langgedehnten Rahmenhandlungen und extrem vielen Emotionen, Selbstzweifeln und Tränen. Neuere Generation genießen den frischen Wind mit aktueller Sprache, deren Macher die Liebe zum Konkurrenten „Star Wars“ nicht immer verbergen konnten.
Besitzer der bisherigen Einzelveröffentlichungen müssen sich überlegen, ob die Bonus-Blu-ray mit ihren knapp 2 Stunden zusätzlichen Extras die Anschaffung der Gesamtbox wert ist, die Discs sind ansonsten identisch. Wer hingegen die Serie bisher nur aus einem Stream her kennt und eine gleichbleibend hohe Bild- und Tonqualität mit mehreren Sprachfassungen und einer Bonusmaterial sucht, sollte unbedingt zu dieser Gesamtbox greifen: hier passen sowohl die technischen Werte, als auch der – im Vergleich – günstigere Gesamtpreis.
(Dominik Böhler)
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