Mögen Sie Naturdokumentationen? Vielleicht haben Sie auch schon beeindruckende Filme wie „Unsere Erde“ (2008) oder dessen Nachfolger (2018) gesehen, in denen spektakuläre Aufnahmen von Tieren und wunderschöne Landschaften zu sehen waren? Wussten Sie, dass diese auf eine der größten und besten Doku-Serien aus dem Hause BBC basieren? Unabhängig von Ihrer Antwort kann meine Empfehlung nur lauten: besorgen Sie sich die komplette Kollektion von „Planet Erde“. Diese kam zum Zeitpunkt dieser Rezension auf insgesamt drei Staffeln, die 2006, 2016 und 2023 veröffentlicht wurden. Mit über 20 Stunden Laufzeit, über 9 Stunden Bonusmaterial und einem Begleit-Booklet veröffentlichte Polyband im Vertrieb der WVG Medien GmbH nach mehreren Einzelauswertungen und Bundles im Oktober 2024 die komplette Gesamtbox im Schuber auf insgesamt 10 Blu-rays.
Story
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Der Geschmack an professionellen Naturdokumentationen kam 2001 mit der BBC-Reihe „Unser blauer Planet“, die sich mit den Meeren, Ozeanen und der darin lebenden Pflanzen- und Tierwelt beschäftigte. Die Reihe war so erfolgreich, dass sich die Produzenten – allen voran Alastair Fothergill das ehrgeizige Ziel setzten, eine weitaus umfangreichere Doku über den gesamten Planeten herzustellen – zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Es sollte wie auch schon beim inspirierenden Vorgänger viele Jahre, Zeit, Kraft und Geld kosten, bis das Werk vervollständigt werden konnte und mit orchestraler Untermalung den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Reihen bilden sollte: „Planet Erde“ markierte 2006 eine wahre Revolution, die 10 Jahre später mit „Planet Erde II“ gekonnt gewürdigt und fortgesetzt wurde.
„Planet Erde“ teilt sich dabei in 11 Episoden ein: „Von Pol zu Pol“, „Bergwelten“, „Wasserwelten“, „Wüstenwelten“, „Höhlenwelten“, „Eiswelten“, „Graswelten“, „Meereswelten“, „Waldwelten“, „Dschungelwelten“ und „Tiefseewelten“. Mit über elf Stunden Laufzeit entstand eine höchst umfangreiche Sicht auf unseren Planeten, Szenen wie die eines Hais, der im Gewässer eine Robbe in Superzeitlupe reißt, brannten sich ins Gedächtnis der Zuschauer ein.
Hier geht's zur Story-Rezension von Staffel 1
„Planet Erde II“ teilt sich in sechs Bereiche auf. Zunächst werden diverse Inseln besucht und dort lebende Tiere. Die Reise beginnt in Panama und dem Begleiten eines Zwergfaultiers auf der Suche nach Nahrung, aber auch einer Partnerin. Weiter geht’s nach Indonesien zur Beobachtung eines der größten Schuppenkriechtiere der Welt, dem Komodowaran. Weitere Stationen sind Lemuren in Madagascar, Meerechsen auf den Galapagos-Inseln, Buller-Albatrosse auf Neuseeland, Weihnachtsinsel-Krabben und gelbe Spinnerameisen in Australien, sowie Kehlsteifpinguine in der Antarktis.
Zweite Station ist ein Blick in die Bergwelten: Schneeleoparden in Indien, Grizzlybären in Kanada, Bären und Rotluchse in USA, Flamingos und Hasenmäuse in Chile, Steinadler in den französischen Alpen und Steinböcke in Israel. Aber auch berühmte Berge wie der Mont Blanc in Frankreich oder der Mount Everest in Nepal bekommen eine nähere Sichtung.
Danach geht es in den Dschungel: Klammeraffen in Guatemala, Flussdelfine, Jaguare und Eisenbahnwürmer in Brasilien, Paradiesvögel in Indonesien, Indri (eine Lemurenart) in Madagaskar, Kolibris in Ecuador, Glasfrösche in Costa Rica und Flugdrachen in Malaysia.
Ein Blick in die Wüsten zeigt Heuschreckenschwärme in Madagaskar, Wüstenbussarde, Mustangs und Würger (eine Vogelart) in USA, Flughühner in Namibia, Fledermäuse im Kampf gegen Skorpione in Israel und Zebras in Botswana.
In Grasländern werden Elefanten in Indien, Saiga Antilopen in Kasachstan, Zwergmäuse in Großbritannien, Leierschwanzwida in Kenia, Ameisenbären in Brasilien, Serval (eine Katzenart) in Südafrika, Bisons und Füchse in USA, Sumpfkatzen und Karminspinte (eine Vogelart) in Botswana, Rentiere in Kanada, Termitenhügel in Australien, sowie Grasschneiderameisen in Argentinien gezeigt.
Letzte Station sind schließlich diverse Städte und der Blick, welche Tiere sich dort festgesetzt haben und mit den Menschen auskommen müssen: Welse in Frankreich, Stare in Italien, Schildkröten auf Barbados, Wanderfalken in USA, Waschbären in Kanada, Hyänen in Äthiopien, Leoparden, Makaken und Languren (beides Affenarten) in Indien, sowie Laubenvögel in Australien.
Hier geht's zur Story-Rezension von Staffel 2
Wie seine Vorgänger unterteilt sich „Planet Erde III“ in Bereiche. Diese beginnen mit Aufnahmen an Küsten. Dort wird der enge Lebensraum der Robben in Südafrika gezeigt, ebenso wie der Meerengel (eine Hai-Art) in der Arktis, Löwen in Namibia, Südkaper-Glattwale in Argentinien, Bogenschützenfische im Korallenriff in Indonesien, Flamingos in Mexiko und Schildkröten in Island.
Danach folgen Einblicke in die Ozeane: Feuerfische, Clown-Anglerfische in den Tropen, Hornhaie, Wolfsbarsche und Engelhaie in Nordamerika, fliegende Fische, Kolumbus-Krabben, die im Ozean mit dem zunehmenden Problem von Kunststoffabfällen zu kämpfen haben, ebenso Mobula-Strahlen und Orcas. Staatsquallen und Pelikanaale sind letztlich in den Tiefen nur durch spezielle Ausrüstung zu erkunden, ebenso Perlmutt-Kraken. Schließlich werden Seelöwen gezeigt, die sich mit den Fangnetzen von Fischern arrangieren müssen – nicht ohne Risiko.
„Wüsten und Grasland“ zeigt Strauße in Namibia, Bärenpaviane, Leoparden, Saiga-Antilopen und Mähnenwölfe.
Ein Ausflug ins Süßwasser offenbart einzigartige Lebewesen: Laubfrösche in Costa Rica, Krokodile in Sri Lanka, Blaustirn-Blatthühnchen, Wildhunde in Afrika, Grundeln (eine Fischart) in Guinea, eine räuberische Buntbarschart in Afrika, sowie Indusdelfine in Pakistan.
Der Bereich der Wälder zeigt Kermodebären beim Fischen in Kanada, Wildhunde in Indien, Tragopane (eine Vogelart) in China und Trauerhornvögel im Regenwald.
Etwas übergreifend wird im Anschluss ein Blick in die „Extreme“ gewagt, Höhlenfische in Vietnam, Wölfe und Moschusochsen in Island, Grasfrösche in den Alpen, Berberaffen im Atlasgebirge, Monarchfalter in Mexiko, Goldschultersittiche in Australien, sowie Elefanten in Kenia und Schneeleoparden in der Wüste Gobi.
Danach widmet sich eine Folge den Menschen und deren eigens geschaffenem Lebensraum. Es werden Langschwanzmakaken auf Bali gezeigt, Frösche in Australien, Panzernashörner in Nepal, Schwarzbären und Pflasterameisen in USA, Kobras in Indien, Elefanten in Kenia, sowie Buckelwale vor Vancouver Island.Abschließend geht es um die Helden unserer Zeit. Letztere werden repräsentiert durch Menschen, die sich engagieren, um etwa dem illegalen Elfenbeinhandel das Handwerk zu legen oder aktiv im Naturschutz unterwegs sind.
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Bildqualität
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Die Bildbewertungen entsprechen denen der Einzelveröffentlichungen:
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Tonqualität
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Die Tonbewertungen entsprechen denen der Einzelveröffentlichungen:
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Ausstattung
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Die Ausstattungs-Bewertungen entsprechen denen der Einzelveröffentlichungen:
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Insgesamt bekommen Freunde der Natur und von Extras circa 9,5 Stunden zusätzliches Material, das auch noch überwiegend aus langen Dokumentationen, Making of, sowie Interviews besteht – hier und da finden sich auch noch aus den BBC-Naturdokureihen weitere Trailer zur Ansicht.
Zusätzlich findet sich in der Box ein 52-seitiges Booklet, das die Informationen aus allen drei Staffeln zusammenfasst. Am gelungensten ist hier der zweite Teil, der neben der Auflistung der einzelnen Tiere, Pflanzen und Orte eine kleine Weltkarte mit den entsprechenden Markierungen zeigt.
Die Serie befindet sich in einer großen Keep Case Box, die von einem Schuber geschützt wird. Das Booklet liegt relativ lose mittig, während die Discs teilweise versetzt übereinander lagern. Während der Schuber von einem FSK-Aufkleber befreit ist, bleibt er beim Keep Case in gedruckter Form sichtbar.
Fazit
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Eine der besten Naturdokumentationen hat es endlich auf eine Komplettbox geschafft: inhaltlich werden über 20 Stunden beste Aufnahmen von Landschaften, Pflanzen und der Tierwelt geboten. Mit einer guten Bildqualität in der ersten Staffel gestartet, steigert sich die Reihe ab dann auf Referenzqualität, die Tonspuren überzeugen mit ihrer Klarheit und vor allem im Original mit gutem Raumklang, der Musik und Naturgeräusche ins heimische Wohnzimmer bringen. Dazu lassen über 9 Stunden an Extras kaum Wünsche offen – und ein nettes Begleit-Booklet schließt diesen hervorragenden Eindruck ab.
Wer nicht bereits Besitzer der Einzelveröffentlichungen wurde, darf hier ungesehen zuschlagen – eine dicke Empfehlung.
(Dominik Böhler)
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