Aus dem Action-Genre sind „Michael ‚Mike‘ Lowrey & Marcus Burnett“ - besser bekannt als die „Bad Boys“ - inzwischen nicht mehr wegzudenken. In bereits drei Teilen sorgten sie mit jeder Menge flotter Sprüche sowie bleihaltigen Auseinandersetzungen für schnörkellose Unterhaltung bei den Genre-Fans. Motivierte das Regie-Duo Adil El Arbi & Bilall Fallah schon bei Teil 3 Will Smith und Martin Lawrence nach gut 17 Jahren noch mal in ihren bekannten Rollen auf die große Leinwand zurückzukehren, so sind sie auch beim vierten Ableger des Franchise wieder mit von der Partie und schicken das ständig plappernde Cop-Gespann erneut auf eine heikle Mission. Publisher SONY PICTURES HOME ENTERTAINMENT lässt den Streifen über seinen Vertriebspartner PLAION PICTURES sowohl als Blu-ray als auch im ultra-hochauflösenden 4K-Format in die Händlerregale stellen. Neben den üblichen Keep Case-Varianten beider Formate, spendiert man dem 4K/Blu-ray-Set zudem noch eine Steelbook-Sonderedition. Ob man qualitativ an die Vorgänger anschließen kann und was der neue Teil auf der technischen Seite zu bieten hat, soll mit dem nun folgenden Review in Erfahrung gebracht werden.
Story
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Ein Korruptionsskandal, der direkt die Polizei von Miami betrifft, macht Marcus Burnett (M. Lawrence) und Mike Lowrey (W. Smith) zu schaffen. Die Detectives waren zwar nicht immer mit ihrem Vorgesetzten Captain C. Howard (J. Pantoliano) einer Meinung, doch als ihr Chef nach seinem Tod beschuldigt wird, mit Drogenkartellen unter einer Decke gesteckt zu haben, setzen Marcus und Mike alles daran, seinen Namen reinzuwaschen. Während ihrer Bemühungen geraten die beiden allerdings auf einmal selbst ins Visier. Auf der Flucht müssen sie nun fernab des Gesetzes agieren, um nicht nur Howards Unschuld, sondern auch ihre eigene zu beweisen …
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Der neue Fall der beiden unkonventionelle Cops setzt ca. vier Jahre nach den Ereignissen aus Teil 3 ein. „Michael ‚Mike‘ Lowery“, der natürlich wieder von Will Smith gespielt wird, ist endlich so weit gereift, dass er in den sicheren Hafen der Ehe einlaufen möchte und seine Physiotherapeutin „Christine“ – in deren Rolle Melanie Liburd zu sehen ist – heiraten will. Doch die Hochzeit soll nicht ohne Zwischenfälle ablaufen, kippt „Marcus“ – ebenfalls wieder durch Martin Lawrence verkörpert – doch mitten auf der Tanzfläche mit einem Herzanfall um. Während man ihn im Krankenhaus versorgt, hat er jedoch eine Nahtoderfahrung, in der ihm sein ehemaliger „Captain Conrad Howard“, der hier immer mal wieder durch kurze Auftritte von Joe Pantoliano dargestellt wird, offenbart, dass seine Zeit noch lange nicht gekommen ist. Davon beflügelt stürzt er sich zurück im Leben dann von einer gefährlichen Situation in die nächste, wohlglaubend, dass ihm eh nichts passieren wird. Dies führt dann im Laufe der knapp 115 Minuten zu zahlreichen irrwitzigen Taten, die natürlich auch wieder mit jeder Menge Humor daherkommen. In bester Buddy-Movie Manier frotzelt man sich durch diverse Situationen und haut sich dabei gegenseitig immer wieder in die Pfanne. Der Humor rutscht dabei auch schon mal etwas unter die Gürtellinie, zum Beispiel wenn der inzwischen gesittete „Mike“, um an ein paar Informationen zu kommen, seine „flotte Zunge“ mal bei einer Club-Chefin einsetzen soll. Dazu gesellt sich auch immer wieder eine gute Portion schwarzer Humor - einfach so, wie man es schon aus den Vorgängern kennt.
Apropos Vorgänger: Natürlich gibt es hier auch weitere bekannte Gesichter, die sich erneut zum Cast gesellt haben. Da wären mit „Kelly“ und „Dorn“ zunächst die beiden „AMMO“-Agenten (die in Teil 3 gegründete Spezialeinheit „Advanced-Miami-Metro-Operations“), welche wieder von Vanessa Hudgens und Alexander Ludwig dargestellt werden, wenn auch diesmal mit wesentlich weniger Screen Time, stoßen sie doch nur immer mal wieder in brenzligen Situationen als Unterstützung dazu. Einen wesentlich größeren Part übernimmt diesmal Jacob Scipio als „Mikes“ Sohn „Armando“, welcher hier aber – so viel darf an dieser Stelle schon verraten werden, ohne zu viel vorwegzunehmen – diesmal auf die Seiten der „Bad Boys“ wechselt. Zum Trio gewachsen legt man sich mit dem dubiosen „James McGrath“ an, in dessen fieser Rolle Eric Dane eine hervorragende Figur abgibt. Der besudelt nämlich das Ansehen von „Captain Conrad Howard“ und stellt ihn als korrupten Cop dar. Das können „Mike & Marcus“ natürlich nicht auf sich sitzen lassen, weshalb bald schon Miami wieder ein rauer Wind weht. Mit „Captain Rita Secada“, erneut von Paola Núñez verkörpert, haben die beiden ständig plappernden Cops inzwischen eine neue Vorgesetzte, die ihre Schützlinge allerdings auch nicht davor bewahren kann, dass diese bald schon von sämtlichen Gangstern der Stadt gejagt werden. Grund dafür ist ein von „McGrath“ in Aussicht gestelltes Kopfgeld von 5 Millionen US-Dollar, was so manchen ehemaligen Freund zum Verräter macht.
Und so stürzt man sich schnell zu Lande, zu Wasser und in der Luft in zahlreiche Action-Sequenzen, und lässt es dabei wieder richtig krachen. Jede Menge Schießereien, Autoverfolgungsjagden, ein wahnwitzig in Szene gesetzter Hubschrauber-Absturz sowie haufenweise Kloppereien, bei denen es keineswegs zimperlich zugeht, stehen hier dann auf dem Programm. Das vor allem die Hauptdarsteller wieder so einiges locker wegstecken, woran jeder Normalo vermutlich direkt das Zeitliche segnen würde, spielt dabei genauso wenig eine Rolle, wie dass es hier und da schon mal ein paar Logiklöcher oder „Weil es so im Drehbuch stand“-Momente gibt. Da hilft es auch wenig, dass man den doch sonst so toughen „Mike“ ein paar Panik-Attacken durchleben lässt, die aber natürlich spätestens durch ein lockeres Trällern des berühmten „Bad Boys“-Song schnell wieder in den Griff zu bekommen sind. Der Film besitzt wieder ein sehr hohes Tempo, durch das es dann keinerlei Langeweile gibt. Schuss- und Stichwunden werden teils explizit zur Schau gestellt, allerdings auch oftmals mit Situationskomik unterlegt. Wenn man dem Film denn etwas vorwerfen möchten, dann wäre es sicherlich, dass er absolut nichts neues zeigt, was man in dieser Art nicht auch schon in den anderen Ablegern des Franchise gesehen hat. Erneut paart man hier stylische Bilder Floridas Metropole mit gekonnt in Szene gesetzter Fights und Stunts. Da dies dann aber absolut unterhaltsam und kurzweilig gelungen ist, sollten Fans der „Bad Boys“ hier wieder voll auf ihre Kosten kommen.
Bildqualität
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Leider wurde der Redaktion lediglich eine lose Check-Disk der 4K Ultra HD-Fassung zu Testzwecken zur Verfügung gestellt, weshalb an dieser Stelle keine Aussage, zu der dem Set ebenfalls beiliegenden Blu-ray gemacht werden kann.
Bild 4k UHD
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Das vierte Abenteuer der „Bösen Jungs“ sieht schlichtweg atemberaubend aus und erreicht immer wieder spielend Referenz-Niveau. Das in einem Ansichtsverhältnis von 2.39:1 vorliegende Bild wurde in seiner ultra-hochauflösenden Fassung mit Dolby Vision zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums versehen. Und im bunten Nachtleben von Miami hat Dolby Vision dann auch immer wieder die Möglichkeiten, Werbetafeln und Neon-Reklamen sowie die Club-Beleuchtung und die reflektierenden Klamotten der Club-Besucher schön kontrastreich in Szene zu setzen. Doch auch bei Tageslicht schaut die amerikanische Metropole einfach hinreißend aus und versetzt einen ruckzuck in Urlaubstimmung. Dazu gehören vor allem die immer wieder eingeblendeten Skyline-Aufnahmen, bei denen selbst die Hochhäuser in den hinteren Reihen noch knackscharf auszumachen sind. Dank einem ebenfalls hervorragend eingestellten Schwarzwert sind auch in den zahlreichen dunkleren Abschnitten immer noch sehr gut Konturen in den Schatten zu erkennen, ohne dass hier mit Detailverlusten zu rechnen wäre. Details ist dann auch gutes Stichwort für die Close-Ups, in denen nun neben Bartstoppeln und Hautporen auch die doch immer zahlreicher in Erscheinung tretenden Fältchen bei den beiden Hauptprotagnisten zu sehen sind. Davon ab sind aber auch stets kleiner Schriften einwandfrei lesbar, ebenso sind Materialoberflächen bei Holz und Gestein sehr gut auszumachen. Der Vollständigkeit halber soll aber auch erwähnt werden, dass das Bild insgesamt ein wenig abgedunkelt daherkommt. Zudem ist es oftmals mit Farbfiltern versetzt, die das sonnige Wetter Floridas noch wärmer zur Geltung bringen sollen. Da dies aber bewusst eingesetzte Stilmittel sind, mit denen man es auch nicht wirklich übertreibt, sondern vielmehr dem Gezeigten einen passenden Kino-Look verpasst, soll dies nicht negativ in die Wertung einfließen. Insgesamt sieht die blaue Scheibe damit wirklich klasse aus und ist jedem Fan der beiden ungleichen Cops durchaus zu empfehlen.
Tonqualität
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- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
- Englisch Dolby Atmos
- Englisch Dolby True HD 7.1
- Weitere Tonspuren seihe Datenbank-Eintrag
Wie bei SONY PICTURES HOME ENTERTAINMENT inzwischen üblich, setzt man bei der deutschen Synchronisation auf eine verlustfreie klassische Variante, während man für den englischen Originalton einen modernen 3D-Sound im Dolby Atmos-Gewand – samt Dolby True HD-Kern - liefert. Dennoch kann sich die hiesige Vertonung durchaus hören lassen, kommt sie doch mit einer gelungenen Surround-Kulisse daher, die vor allem bei Explosionen oder den hippen Beats des Soundtracks tatkräftig vom Subwoofer unterstützt wird. Während der Action-Momente fliegen einem die Kugeln um die Ohren, driften PS-starke Boliden aus Zuffenhausen um die Kurzen und Helikopter ziehen ihre Bahnen über den belebten Straßen von Miami. Geht es auch noch so Blei-haltig auf dem Bildschirm zu – die Dialoge der sich ständig gegenseitig in Pfanne hauenden Cops gehen dabei niemals unter. Nach einem Dialogbuch von Sven Hasper, welcher sich auch für die Dialogregie verantwortlich zeigte, entstand die heimische Synchronisation bei der Iyuno Germany GmbH in Berlin. Sprecher wie Jan Odle (W. Smith), Dietmar Wunder (M. Lawrence), Nicolás Artajo (J. Scipio), David Nathan (E. Dane), Marieke Oeffinger (V. Hudgens), Yvonne Greitzke (M. Liburd) und Johannes Berenz (I. Gruffudd) verleihen den Hollywoodstars passende Stimmen und hinterlassen dabei einen guten Eindruck. Ein Wechsel auf den englischen Originalton im Dolby True HD-Format bringt dann etwas mehr Pegel und dadurch auch einen leichten Vorteil für die Dynamik mit sich. Allerdings ist dies nichts, was man nicht auch durch ein Anheben der Lautstärke bei der deutschen Vertonung erreichen könnte.
Ausstattung
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- 4K-Disk ohne Bonusmaterial
Leider wurde der Redaktion zu Testzwecken lediglich eine lose Check-Disk der 4K Ultra HD-Scheibe zur Verfügung gestellt, auf der sich keinerlei Bonusmaterial befand. Daher kann leider auch keine Aussage zur Ausstattung der dem Set ebenfalls beiliegenden Blu-ray gemacht werden. Da der Bonussektor hier mit 0 Punkten bewertet wird, wird somit auch die Gesamtwertung negativ beeinflusst. Daher sollte diese mit Rücksicht auf diesen Umstand betrachtet werden und ist nur bedingt aussagefähig.
Fazit
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Auf ihrer vierten Mission fackeln die beiden ständig plappernden Cops „Michael ‚Mike‘ Lowery“ und „Marcus Burnett“, in deren Rollen natürlich wieder Will Smith und Martin Lawrence zu sehen sind, wieder ein Action-Feuerwerk par excellence ab, wenn gleich man dabei auch nicht viel neues liefert. Das muss man aber auch nicht, reiht sich die Mischung aus Witz und knallharter Action doch wieder gekonnt in die Filmreihe ein, und sorgt dank kurzweiliger Unterhaltung erneut dafür, dass ihre Fans wieder auf ihre Kosten kommen sollten. Im Falle der UHD bekommt man auf jeden Fall schon mal eine bild-technische, fast Referenz-würdige Scheibe, die Floridas Metropole Miami kontrastreich und sehr detailliert in Szene setzt. Und auch wenn es bei der deutschen Synchronisation lediglich eine klassische - immerhin aber verlustfreie - Tonspur gibt, die sich klar hinter dem modernen 3D-Sound des Originaltons einreihen muss, so kracht und rumst es auch in der heimischen Vertonung spätestens dann so richtig, wenn man den Lautstärkeregler ein wenig aufgedreht hat. Kurz um: Knabberzeugs und Lieblingsgetränk seiner persönlichen Wahl bereitstellen, an der Couch festschnallen und einen wilden Ritt durch das neue Abenteuer der „Bad Boys“ erleben.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro