Hunde werden gemeinhin als des Menschen bester Freund betitelt. Dass die Bindung der beiden doch so unterschiedlichen Spezies aber nicht immer über einen Züchter oder das Tierheim entstehen muss, zeigt das Auseinandertreffen eines vermeintlichen ecuadorianischen Straßenhundes mit einem schwedischen Extreme-Sportler, welches 2014 im Dschungel von Ecuador stattgefunden hat. Sportler Mikael Lindnord hielt die Erlebnisse in einem Buch fest, welches nun als lose Vorlage für den hier vorliegenden Film „Arthur der Grosse“ Pate stand und mit Mark Wahlberg auf einen prominenten Darsteller in der Hauptrolle zurückgreifen kann. Publisher LEONINE veröffentlich das liebenswerte wie sportliche Abenteuer sowohl auf Blu-ray als auch auf 4K Ultra HD jeweils in Keep Case -Fassungen. Was die ultra-hochauflösende Variante im Detail zu bieten hat, kann dem nachstehenden Review entnommen werden.
Story
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Athlet und Abenteurer Michael Light (M. Wahlberg) will unbedingt bei den "Adventure Racing World Championships" in der Dominikanischen Republik mitmachen. Bei einer Strecke von 435 Meilen ist das fünftägige Rennen eine große Herausforderung, aber für Michael könnte es die letzte Gelegenheit sein, einen Wettbewerb zu gewinnen. Es gelingt ihm, für sich und seine Teammitglieder Leo (S. Liu), Olivia (N. Emmanuel) und Chik (A. Suliman) einen Geldgeber zu finden. Während ihres anstrengenden Abenteuers stoßen sie auf einen Straßenhund, dem sie den Namen Arthur geben. Der Vierbeiner, der Michael Light von nun an begleitet, lehrt sie, was Zusammenhalt und Freundschaft bewirken können …
Um es gleich vorwegzunehmen: Zuschauende, die primär nur der Liebe zu Hunden den Film in den Player legen, werden aller Wahrscheinlichkeit doch relativ enttäuscht von selbigen sein. Denn bei einer Gesamtlaufzeit von knapp 110 Minuten macht der titelgebende Vierbeiner „Arthur“ nur einen kleinen Bruchteil aus. So richtig in Fahrt kommt seine Story nämlich erst nach gut 75 Minuten, auch wenn man ihn davor immer mal wieder in ein paar kurzen Einspielern sieht. Der Großteil des Films ist daher eher als Sportlerdrama anzusehen, welches in der „Adventure Race“-Szene angesiedelt ist. Bei diesem Sport-Ereignis schlägt sich ein Team aus vier Personen quer durch die Botanik und legt dabei mehrere Hundert Kilomieter zu Fuß, auf dem Fahrrad sowie im Paddelboot zurück. Während dabei Start, Ziel und einige Check-Points vorgegeben sind, ist der Weg dorthin den Teilnehmern überlassen. Es gilt also geschickte Abkürzungen zu finden und so den gegnerischen Teams ein Schnäppchen zu schlagen. Durch das anspruchsvolle Gelände, extreme Anstrengungen und den nur kurzen Ruhepausen, gehen die Athleten dabei oft über ihre eigenen Grenzen hinaus, was jedoch auch immer wieder von schweren Verletzungen und völliger Erschöpfung begleitet wird. Der Film basiert dabei - wie eingangs schon erwähnt - auf wahren Begebenheiten, die der schwedischen Sportler Mikael Lindnord in Ecuador erlebt hat. Für die Leinwand-Adaption siedelt man die Ereignisse jedoch in die Dominikanische Republik um und aus dem Europäer Mikael Lindnord wird der Amerikaner Michael Light.
In dessen Sportschuhe schlüpft Hollywoodstar und Ex-Unterhosenmodell Mark Wahlberg, der hier eine gewohnt gute Figur abliefert - wenn er auch in seiner für ihn typischen Art agiert. Seine Figur wird über große Teile als sehr ehrgeiziger und auch egoistischer Sportler dargestellt, dem trotz vieler Niederlagen nie der Kampfgeist ausgeht. Dass er dabei seine Familie vernachlässigt und seine Teamkameraden teils zu sehr quält, ist ihm dabei egal. Dass er nach einem erneut sieglosen Wettkampf nach Hause kehren und in die Immobilien-Firma seines Vaters einsteigen soll, wurmt ihn dann extrem. Dank dem Verständnis seiner Frau „Helen“, die von Juliet Rylance gespielt wird, rafft er sich dennoch für ein letztes Rennen in der Dominikanischen Republik auf, bei dem er gemeinsam mit seinem Team um die Weltmeisterschaft kämpfen will. Doch das Team will erst noch zusammengestellt werden, zudem benötigt man noch Sponsoren, deren Suche dann ebenfalls einen guten Teil des Films ausmachen. Nach und nach werden dann der erfahrene Adventure Racer „Chik“, der Sport-Blogger „Leo“ und die Freeclimberin „Olivia“ für das Vorhaben gewonnen. Mit Ali Suliman, Simu Liu und Nathalie Eammanuel setzt man dabei auf unverbrauchte, aber dennoch keineswegs auf unbekannte Gesichter: Ali Suliman spielte schon in „Lone Survivor“ mit Wahlberg zusammen, Simu Liu dürfte Marvel-Fans als „Shang-Chi“ bekannt sein und Nathalie Emmanuel konnte vor allem mit der Erfolgsserie „Game of Thrones“ große Erfolge feiern. Das Quartett wird hier dann trotz anfänglicher Skepsis durch das Rennen zusammengeschweißt und muss beim Cross County-Lauf, dem Mountainbiken, Klettern und Rudern über sich hinauswachsen, um es auf das Podest zu schaffen. Das Rennen wird durchaus packend und mit einigen spannenden Momenten inszeniert, bei der sich vor allem eine Abkürzung per Seilbahn als nervenzerreißend herausstellen soll.
Zwischen all den sportlichen Wettkampfabschnitten wird dann immer wieder eingeblendet, was Hund Arthur auf den Straßen der DomRep erleben und über sich ergehen lassen muss. Dies bleibt nicht ohne Folgen, weshalb der Hund schon recht angeschlagen auf das Sportler-Team trifft. Die von Michael spendierten Fleischbällchen reichen dabei aber schon, dass der Vierbeiner alles darum gibt, die Gruppe stets wiederzufinden bzw. zu begleiten. Im letzten Drittel des Films kommen dann auch die Hundefreunde auf ihre Kosten, wenn es hier auch zu einigen emotionalen Momenten kommen wird, die auf die Tränendrüsen drücken. Aber so viel kann man vorwegnehmen: Alles wird gut. Damit ignoriert man dann jedoch den Verlauf der realen Ereignisse ein gutes Stück, die wohl in Wirklichkeit noch ein Nachspiel hatten: Lindnord wurde nämlich später vorgeworfen, er habe den Hund einem Ecuadorianer und dessen Familie weggenommen. Der Schwede konterte zwar und warf dem angeblichen Besitzer Tiermissbrauch vor, für den es jedoch keine Beweise gab. Nachdem Tierschützer in Ecuador ihrem Lanzmann dennoch mit Gewalt drohten, gab sich dieser geschlagen und ließ alles auf sich beruhen, womit „Arthur“ bei Lindnord verbleiben konnte. Dies sei jedoch nur am Rande erwähnt, es hätte auch nicht unbedingt zu dem Film gepasst bzw. ihm zum Abschluss doch ein unschönes Ende verpasst. Das hier vorliegende Ende und die im Abspann eingeblendeten Fotos von Lindnord sind dann doch eher Hollywood-like und entlassen die Zuschauer wieder in eine heile Welt. Unter dem Strich dennoch ein gelungener Film, bei dem man aber eben neben einem Herz für Tiere auch ein ordentliches Fable für den Sport der Adventure Racer haben sollte.
Bildqualität
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Leider lag der Redaktion kein Muster der im Set enthaltenen Blu-ray Disc vor.
Bild 4k UHD
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Die ultra-hochauflösende Fassung reicherte man zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums mit Dolby Vision an, welches hier jedoch relativ unauffällig zu Werke geht. Generell entsteht hier eher der Eindruck, man hätte es mit einer „normalen“ Blu-ray zu tun. Zwar ist der Detailgrad prinzipiell sehr gut, sodass man immer wieder einzelne Grashalme, Äste & Blätter sowie kleinste Steinchen, Schweißtropfen und Dreckspritzer sieht. Doch so richtig knack scharf ist das alles nicht, ganz im Gegenteil: Es haben sich sehr viele Unschärfen ins Bild geschlichen, die vermutlich auf die verwendeten Objektive zurückzuführen sind. Die damit einhergehende mangelnde Tiefenschärfe sorgt ebenfalls ein wenig für Ernüchterung. Im Dschungel kommt die grüne Flora sehr gut rüber, hier sieht man auch immer wieder gute Schattierungen der verschiedenen Pflanzen. Ansonsten bleibt es eben meist recht trist, da es oftmals einfach durch matschiges Gelände geht. In den Nachtabschnitten gehen schon mal Details in den Schatten unter und der Schwarzwerttendiert schon mal in eine leicht gräuliche Richtung. Die Kamera ist oftmals sehr nah an den Sportlern dran, wobei man dann auch auf mobile Varianten setzt, sodass es zwar zu ein paar Rucklern kommt, man dadurch aber auch ein gutes Mittendrin-Gefühl bekommt. Zu einer Referenzscheibe reicht es damit dann leider nicht.
Tonqualität
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- Deutsch Dolby Atmos
- Deutsch Dolby True HD 7.1
- Englisch Dolby Atmos
- Englisch Dolby True HD 7.1
Der Mix aus Sportlerdrama und Tierabenteuer setzt zwar sowohl bei der heimischen Synchronisation als auch beim englischen Originalton auf modernen 3D-Sound im Dolby Atmos-Format, dieser macht sich allerdings nicht allzu effektreich bemerkbar. Das liegt aber eben auch an der Geschichte, die sich zu Anfang auf viele Gespräche fokussiert und selbst im unwegsameren Gelände nicht allzu viele Umgebungsgeräusche mit sich bringt. Es gibt zwar immer mal wieder einige Wettereffekte, sowie raschelnde Blätter, knackende Äste und das Plätschern von Wasser, alles aber in wohldosierten Mengen. Dass der Subwoofer die meiste Zeit im Stand-by verweilt, ist dann sicherlich kein Wunder. Dadurch sind die Dialoge aber zu jederzeit klar und deutlich zu verstehen. Die deutsche Synchronisation entstand bei der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH aus München, wo sich Corinna Steinbach und Marina Köhler die Arbeiten am Dialogbuch teilten, während letztere allein für die Dialogregie verantwortlich war. Die Hollywoodgrößen werden dabei von den Synchron-Künstlern Oliver Mink (M. Wahlberg), Pascal Fligg (A. Suliman), Xiduo Zhao (S. Liu) und Jacqueline Belle (N Emmanuelle) vertont, die ihre Sache ebenbürtig machen. Der O-Ton weist dann keine nennenswerten Unterschiede in Sachen Pegelstärke und Dynamik auf.
Ausstattung
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Anmerkung der Redaktion:
Auf der 4K-Scheibe, die der Redaktion zu Testzwecken zur Verfügung gestellt wurden, befand sich keinerlei Bonusmaterial. Daher entfällt an dieser Stelle die Bewertung, allerdings fließt der Bonus-Sektor mit 0 Punkten in die Gesamtwertung ein. Wir bitten darum, dies zu beachten.
Fazit
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Die Leinwand-Adaption des auf wahren Begebenheiten beruhenden Romans „Arthur: Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden“, welche kurz und knapp nur „Arthur der Grosse“ betitelt wurde, ist zu großen Teilen eigentlich ein Sportler-Drama in der „Adventure-Race“-Szene. Der titelgebende Vierbeiner spielt schlussendlich erst im letzten Drittel eine größere Rolle – bis dahin kommen vor allem die Extrem-Sportfans auf ihre Kosten. Zum Schluss gibt es allerdings dann auch zahlreiche emotionale Momente für Hunde- bzw. Tierliebhaber, für die man auch mal gern die Taschentuch-Box bereithalten kann. Bild und Ton der blauen Scheibe sind recht solide ausgefallen, kann man bei den vielen Unschärfen und etwas kontrastarmen Farben sowie den doch recht spärlich eingesetzten Surround-Effekte leider nicht von einer Referenzdisk sprechen. Den Unterhaltungswert schmälert dies jedoch nur marginal, verlaufen die knapp 110 Minuten doch komplett ohne Längen oder Langeweile ab.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
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Die Leinwand-Adaption des auf wahren Begebenheiten beruhenden Romans „Arthur: Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden“, welche kurz und knapp nur „Arthur der Grosse“ betitelt wurde, ist zu großen Teilen eigentlich ein Sportler-Drama in der „Adventure-Race“-Szene. Der titelgebende Vierbeiner spielt schlussendlich erst im letzten Drittel eine größere Rolle – bis dahin kommen vor allem die Extrem-Sportfans auf ihre Kosten. Zum Schluss gibt es allerdings dann auch zahlreiche emotionale Momente für Hunde- bzw. Tierliebhaber, für die man auch mal gern die Taschentuch-Box bereithalten kann. Bild und Ton der blauen Scheibe sind recht solide ausgefallen, kann man bei den vielen Unschärfen und etwas kontrastarmen Farben sowie den doch recht spärlich eingesetzten Surround-Effekte leider nicht von einer Referenzdisk sprechen. Den Unterhaltungswert schmälert dies jedoch nur marginal, verlaufen die knapp 110 Minuten doch komplett ohne Längen oder Langeweile ab.
(Jörn Pomplitz)