Das Kinojahr 2024 war neben einigen wenigen erfolgreichen Blockbustern leider doch sehr gezeichnet von recht vielen Tiefenschlägen, von denen sich das Publikum doch wesentlich mehr erhofft hätte. Einer der wohl kontroversesten Kandidaten des vergangenen Jahres war mit Sicherheit für viele die Fortsetzung des 2019er Überraschungshits „Joker“: Wurde schon der Erstling mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommen, dann aber widererwartend doch zu einem großen Erfolg, der gar die magische Einspielgrenze von 1 Milliarde US-Dollar knackte, so legte dessen zweiter Teil mit gerade einmal knapp 200 Millionen eingespielter US-Dollar - und damit gerade einmal einem fünftel der Erträge des Originals - durchaus eine Bauchlandung hin. Die vermeintliche Comic-Adaption rund um Batmans ärgsten Feind läutet nun die 2025er Heimkino-Veröffentlichungen ein und hofft hier darauf noch etwas Boden wettzumachen. Ob es sich bei dem mit viel Musik unterlegten Streifen nun um einen wahnsinnig guten oder eben einen wahnsinnig schlechten Beitrag handelt, soll anhand der nachfolgenden Zeilen herausgefunden werden. Publisher WARNER HOME VIDEO bringt über seinen Vertriebspartner UNIVERSAL PICTURE HOME ENTERTAINMENT sowohl eine Blu-ray als auch ein 4K Ultra HD-Fassung auf den Markt, die es jeweils neben normalen Keep Case-Verpackungen auch in zwei unterschiedlich gestalteten 4K-Sondereditionen im Steelbook-Format geben wird.
Story
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Zwei Jahre sitzt Arthur Fleck (J. Phoenix) nun schon im Arkham Sanatorium und fristet dem Prozess für seine Verbrechen entgegen. Durch Medikamenten ruhig gestellt scheint auch der Joker von der Bildfläche verschwunden zu sein. Dennoch wird er von den Wärtern der medizinischen Einrichtung immer wieder schikaniert und misshandelt. In einer Musik-Therapie lernt Arthur dann jedoch mit Lee Quinzel (S. Germanotta) eine gleichgesinnte kennen, die ihm endlich wieder etwas Lebensmut vermittelt. Nachdem jedoch der Gerichtsprozess startet und sich im Gerichtssaal und vor dem Gebäude immer mehr „Joker“-Anhänger einfinden, kann auch Arthur seine dunkle Seite nicht mehr lange verbergen. Zunehmend übernimmt der Clown die Kontrolle über ihn, womit die Grenzen zwischen Realität und Fiktion erneut immer mehr verschwimmen. Doch wem werden die Geschworenen nun glauben: Dem gebrochenen Arthur oder seinem extrovertierten und brutalen anderen Ich?
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Bildqualität
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Bild 4k UHD
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Tonqualität
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Ausstattung
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- Joker: Folie à Deux – Dokumentationen
o Teil 1: Krieg ich `ne Zigarette? (11:24 Min.)
o Teil 2: Die Entwicklung von Lee (11:07 Min.)
o Teil 3: Hundert Filme in einem (9:27 Min.)
o Teil 4: Das Ende (12:05 Min.)
- Die Musik von Joker: Folie à Deux (8:20 Min.)
- Das Set-Design von Joker: Folie à Deux (7:21 Min.)
- Farben des Wahnsinns (6:22 Min.)
- Live! Mit dem Joker (5:16 Min.)
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Fazit
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Selten litt ein Film so unter den falschen Erwartungen des Publikums wie es bei der Fortsetzung zum 2019er Überraschungserfolg „Joker“ der Fall war. Hier sollte man sich unbedingt vom Universum bekannten „Batman“-Antagonisten lösen und die beiden Filme als eigenständigen Studien über das „Wahnsinnig werden“ ansehen. Auch wenn es hier und da ein paar namentliche Überschneidungen mit den Superhelden-Comics gibt - das hiervorliegende „Joker“-Franchise schlägt eine völlig andere Richtung ein. Lässt man sich aber darauf ein, und akzeptiert auch die hervorragend aufgeführten Gesangs- und Tanzeinlagen in der hiervorliegenden Fortsetzung, dann bekommt man wirklich etwas Besonderes geboten. Joaquin Phoenix und Stefani Germanotta – besser bekannt als Lady Gaga – liefern hier sehr starke Darbietungen ab und werden wirklich zu ihren Charakteren. Optisch und akustisch bietet man hier zudem moderne Produktionen, die mit kontrastreichen und detaillierten Bildern wie auch mit hervorragenden Surround-Klängen samt satter Bässe zu überzeugen wissen. Im Bonusmaterial kann man dann vor allem mit dem 4-teiligen Making-Of noch eine ganze Weile in der „wahnsinnigen“ Welt von „Arthur Fleck“ bleiben – dessen Figur wird einem auf jeden Fall in Erinnerung bleiben – auf welche Seite der Kritiker man sich auch schlagen mag. Auf jeden Fall ein Titel, dem man trotz – oder gerade wegen – all der unterschiedlichen Meinungen eine Chance gegen sollte, um sich selbst ein Urteil zu bilden. Und sei es auch nur, um mitreden zu können. Dabei wird es mit Sicherheit auch zu einigen – positiven – Überraschungen kommen, denn so schlecht, wie der Film gemacht wird, ist er nämlich gar nicht.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro