Das Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillet hat sich in den letzten Jahren mit den Franchise-Arbeiten zu „V/H/S“ und „Scream“ sowie dem eigenständigen „Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot“ zahlreiche Fans im Horror-Genre machen können. In ihrem neusten Film wandeln sie auf den Pfaden von „Draculas Tochter“, in dem sie eine Gruppe von Entführern auf ein Vampir-Mädchen stoßen lassen. Dass es dabei wieder blutig zu geht, versteht sich fast von selbst. Während es den Film bei einigen Streaming-Anbietern (u.a. Apple TV+ oder Amazon Prime Video) von Anfang an auch im 4K Ultra HD Format gab, erfolgte die Disk-basierte Veröffentlichung aus dem Hause UNIVERSAL PICTURE HOME ENTERTAINMENT hierzulande seinerzeit lediglich auf Blu-ray in Full HD. Gut ein halbes Jahr später kommt nun aber auch die ultra-hochauflösende Fassung in „Scheibenform“ auf den Markt, und wird hierzulande als Weltpremiere von TURBINE MEDIEN in den Handel gebracht. Die Edelschmiede ließ es sich dazu nicht nehmen und wertet den Horror-Streifen auch in Sachen Ton auf, in dem sie ihre Veröffentlichung mit modernem 3D-Sound im Dolby Atmos-Format ausstatten. Ob sich für Fans des Films also ein erneuter Kauf lohnt bzw. ob Erstkäufer direkt bei der UHD-Fassung zuschlagen sollten, soll mit dem nachfolgenden Review geklärt werden. Lediglich Sammler-Fans sollten vielleicht mit einem Klick auf den Kauf-Button noch warten, könnte es doch Gerüchten nach noch Sammler-Editionen im Mediabook-Format (vielleicht demnach aus Steelbook) geben, sodass die hier vorliegende Amaray im Pappschuber den Kürzeren ziehen könnte.
Story
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Es hätte eigentlich ein leichter und lukrativer Job sein sollen: Joey (M. Barrera) schließt sich einer Gruppe von Entführern (u.a. D. Stevenson, A. Cloud & K. Newton) an, welche vom mysteriösen Lambert (G. Esposito) angeheuert wurden, ein kleines Mädchen namens Abigail (A. Weir) zu entführen. Ziel der Aktion ist es, von deren reichen Vater Kristof Lazar (M. Goode) eine Summe in Höhe von 50 Millionen Dollar zu erpressen. Versteckt in einem alten Herrenhaus sollen die Söldner das Mädchen für die nächsten 24 Stunden gefangen halten. Doch als plötzlich einer nach dem anderen auf bestialische Weise den Tod findet, müssen die übriggebliebenen schnell feststellen, dass Abigail ganz und gar nicht die zarte Ballerina ist, die sie geglaubt entführt zu haben. Das Mädchen ist stattdessen eine waschechte Vampirin, der die herkömmlichen Gegenmittel wie Knoblauch und ein Kreuz nichts anhaben können. Abigail gewinnt dann auch schnell Spaß daran, den Spieß umzudrehen und mit ihren einstigen Peinigern zu „spielen“…



Bildqualität

Bild 4k UHD

Tonqualität

Ausstattung
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- Unveröffentlichte und erweiterte Szenen (6:52 Min.)
- Gag Reel (9:41 Min.)
- Blutbad (7:04 Min.)
- Jäger und Gejagte (5:36 Min.)
- Wie man ein Ballerina-Vampir wird (4:29 Min.)
- Das Regie-Duo: Matt & Tyler (5:40 Min.)
- Filmkommentar mit den Regisseuren Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillet und Cutter Michael P. Shawver
Mit drei unveröffentlichten bzw. Erweiterten Szenen, die es nicht in den fertigen Film geschafft haben, wird das Bonusmaterial eröffnet. Diese liegen jedoch nur im O-Ton mit deutschen Untertiteln vor. Weiter geht es mit einigen humorvollen Einlagen, wenn Pannen von den Dreharbeiten gezeigt werden. Im nächsten Feature dreht sich alles um die praktischen Effekte, vor allem diejenigen, welche das Kunstblut literweise zum Spratzen brachten. Es kommen aber auch einige CGI-Szenen zum Einsatz, deren Entstehung hier ebenfalls gezeigt wird. Als nächstes wird der Cast genauer vorgestellt und jeder darf etwas zu seiner Rolle und der Zusammenarbeit mit den Kollegen sagen. „Abigail“-Darstellerin Alisha Weir steht im nächsten Feature im Fokus. Sie lernte extra Ballett für den Film und übernahm viele der Action-Szenen selbst. Wie es überhaupt zum Film kam, erfährt man vom Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillet in einem weiteren Beitrag. Sie setzten sich als Ziel, den Vampir-Film zu modernisieren, ohne dabei aber auf klassische Elemente zu verzichten. Zum Schluss hat man dann noch die Möglichkeit, den Film mit einem Kommentar der beiden Regisseure sowie Cutter Michael P. Shawver abzuspielen.
Fazit
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So gerne man die deutsche Edelschmiede TURBINE MEDIEN für diese Veröffentlichung auch loben möchte – so ganz das gelbe vom Ei ist sie leider nicht geworden. Da wäre zunächst die einfache Amaray-Hülle, die in einem ebenso einfachen Pappschuber steckt. Auch wenn es natürlich viele Amaray-Befürworter gibt, so hätten sich mindesten genau so viele über eine Sonderverpackung im Steelbook oder Mediabook gefreut. Dass man diese in den sozialen Netzwerken schon in Aussicht stellt, wird große Verkaufszahlen sicherlich erstmal verhindern. Auch auf neues Bonusmaterial muss man verzichten, bleibt es doch bei den bisher bekannten Beiträgen. Obendrauf kommt aber – und das ist für viele sicherlich der wohl größte Kritikpunkt – dass man bei der Bildqualität der Ultra HD-Fassung kaum Verbesserung hervorbringen konnte. Lediglich etwas kräftigere Farben und etwas höhere Spitzenlichter sind hier gegeben – mehr lässt der fast durchgehend bei Nacht in einem dunklen Herrenhaus spielende Streifen dann leider auch nicht zu. Die Erwartungen an die 4K-Bildqualität sollte man daher vielleicht besser etwas dämpfen, auch wenn das ultra-hochauflösende Bild damit auf keinen Fall schlecht ausgefallen ist. Somit bleibt eigentlich nur für Liebhaber der Akustik ein Kaufargument mit der neuen 3D-Soundspur im Dolby Atmos-Format, die es dann auch wirklich in sich hat. Hier hat TURBINE wieder eine von Haus aus pegelstarke, dynamische und mit satten Bässen ausgestattet Abmischung gezaubert, die auch in Sachen Surroundsounds kaum Wünsche offenlässt.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 77C47LA
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro