Während „Star Wars“-Fans seinerzeit knapp ein Jahr auf die Fortsetzung der damals noch DISNEY+ exklusiven Serie „The Mandalorian“ warten mussten, spannt Publisher WALT DISNEY STUDIO HOME ENTERTAINMENT Interessenten der diskbasierten Veröffentlichung nicht ganz so lange auf die Folter, sondern bringt lediglich vier Wochen nach Erscheinen der ersten Staffel nun auch die nächsten 8 Folgen auf den Markt. Erneut liefert man dabei die Erstveröffentlichung der Disk-Varianten in einem Set bestehend aus Blu-ray und 4K Ultra HD aus, wobei die Scheiben auch diesmal zunächst wieder in einem schicken Steelbook stecken, welches man glücklicherweise an die Stil des Erstlings anpasste, sodass sich beide Sonderverpackungen recht gut nebeneinander in der heimischen Sammlung machen sollten. Welche Abenteuer Kopfgeldjäger Din Djarin und sein kleines Macht-begabtes Findelkind diesmal erleben und wie sich die Disks in technischer Hinsicht schlagen, kann dem nun folgenden Review entnommen werden.
Story
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Unterwegs durch die Galaxie versucht Kopfgeldjäger Din Djarin (P. Pascal) weiterhin das Macht-begabte Findelkind zu seines gleichen zu bringen. Hilfe erhofft er sich von weiteren Mandalorianern, von denen einer auf dem Planeten Tatooine leben soll. Auf der Suche nach weiteren Verbündeten trifft das ungleiche Paar auch auf Jedi-Meisterin Ahsoka Tano (R. Dawson), welche etwas Licht in die Vergangenheit des Findelkindes, dessen Name sich als Grogu entpuppt, bringen soll. Weiterhin ist auch das wieder erstarkende Imperium hinter Grogu her, hat Moff Gideon (G. Esposito) doch immer noch finstere Pläne mit dessen Blut im Kopf. Die Beschützer des kleinen Sumpflings haben somit wieder alle Hände voll zu tun und es verschlägt sie abermals in wilde Abenteuer.
In weiteren acht Folgen wird die Bindung zwischen dem Kopfgeldjäger „Din Djarin“, erneut gespielt von Pedro Pascal, und dem kleinen Macht-begabten Sumpfling – immer noch eine oftmals nur als Spielzeug-wirkende Figur - auf die Probe gestellt, die das ungleiche Paar jedoch noch enger zusammenschweißen sollen. War die erste Staffel noch eine kleine Achterbahnfahrt der Gefühle – Action gab es meist nur in wohldosierten Mengen, zudem gab es immer wieder nur dünne rote Fäden, die teils von „Mission of the Week“-artigen Folgen begleitet wurden, die nicht wirklich etwas zur Hauptgeschichte betrugen – so verfolgt die zweite Staffel doch nun einen wesentlich durchgängigeren Ansatz. Dabei schafft es jede Folge einerseits ziemlich eigenständig daher zu kommen und ein separates Abenteuer abzuliefern, dennoch fühlt sich diesmal alles wie aus einem Guss an und die „dünnen roten Fäden“ sind zu „dicken tiefroten Tauen“ verwoben worden. Gute Nachrichten auch an all jene, denen die erste Staffel zwischendurch auch immer wieder zu ruhig war, hat man doch in der zweiten Season den Action-Anteil deutlich vergrößert. Im Staffel-Auftakt wird es gar ziemlich Monster-lastig, treffen die beiden Hauptprotagonisten doch diesmal auf einen riesigen Sandwurm auf Tatooine oder ein Nest von Spinnen-artigen Kreaturen in einer Eishöhle auf Maldo Kreis. Ebenso muss man wieder eine imperiale Forschungsstation von einer Einheit Sturmtruppen bzw. ein kleines Dorf von Besetzern befreien sowie eine Jedi-Stätte besuchen, welche gegen einen Angriff von imperialen Soldaten und einem Quartett Dunkeltruppen – mechanische Elite Soldaten – verteidigt werden will. So gibt es eine Menge an Feuergefechten, Verfolgungsjagden und endlich auch wieder Lichtschwert-Action zu sehen.
All die Abenteuer bestehen „Din Djarin“ und sein Schützling auch trotz dessen leicht stärker werdenden Macht-Fertigkeiten nicht allein und so trifft es sich gut, dass neue Allianzen geschmiedet und Freundschaften geschlossen sowie alte Bekannte getroffen werden. Auf Tatooine machen die beiden die Bekanntschaft mit dem vermeintlichen Mandalorianer „Cobb Vanth“, welcher von Timothy Olyphant gespielt wird und der sich als Marshall des kleinen Städtchens Mos Pelgo entpuppt. Fans der animierten Serie „Star Wars – The Clone Wars“ schon bekannt, bekommt die mandalorianische Kämpferin „Bo-Katan Kryze“ in der hier vorliegenden realen TV-Show ihre Einführung, in deren Rüstung die amerikanische Schauspielerin Katee Sackhoff steckt. An diese darf man sich dann auch schnell gewöhnen, soll sie doch zur treuen Wegegefährtin „Din Djarins“ werden. Diesen Posten eroberte in Staffel 1 bereits die Söldnerin „Cara Dune“, welche erneut wieder von Gina Carano gespielt wird. An sie sollte man sich allerdings nicht allzu sehr gewöhnen, denn durch einige fragwürdige Posts in sozialen Netzwerken zu politischen Themen und der damaligen Corona-Situation wurde sie schlussendlich von DISNEY vor die Tür gesetzt und schied leider somit aus der Serie aus. Bleibt zu hoffen, dass man noch einmal zusammenfindet, denn die Rolle der „Cara Dune“ bereicherte die Serie doch eigentlich ungemein. Dies kann man auch erneut von „Magistrat Greef Karga“ behaupten, dessen Charakter auch hier wieder von 1980er Jahre Actionstar Carl Weathers übernommen wird. Ein Wiedersehen gibt es auch mit „Fennec Shand“ und somit auch mit deren Darstellerin Ming-Na Wen, die hier wieder für einige coole Sprüche sorgt und dem „Mando“ ein ums andere Mal hilfreich zur Seite steht.
Doch was wäre „Star Wars“ ohne seine ikonischen Figuren, die bei den Fans immer wieder die Herzen höherschlagen lassen? Die hier vorliegende Staffel beschert Fans des „Sternenkrieg-Universums“ gleich zwei große Namen, werden doch mit „Ahsoka Tano“ – ebenfalls aus der animierten Serie „Star Wars – The Clone Wars“ bekannt – und dem legendären Kopfgeldjäger „Boba Fett“ zwei Fan-Lieblinge geboten. In deren Jedi-Robe bzw. Kampfrüstung schlüpfen Rosario Dawson und Temuera Morrison und machten dabei ihre Sache scheinbar so gut, dass man sie – wie man ja nun rückblickend weiß – mit jeweils eigenen Serien dafür belohnte. Bleibt also zu hoffen, dass nach den diskbasierten Veröffentlichungen des Mandalorianers auch die Staffeln zu „Ahsoka“ und „The Book of Boba Fett“ schnell den Weg als Blu-ray und 4K Ultra-HD Disk ins Heimkino finden werden, um die Sammlung komplett zu machen. Doch zurück zu „Mando & Grogu“, die nicht nur Freunde treffen, sondern es auch auf Seiten der Gegenspieler mit neuen Figuren und alten Bekannten zu tun bekommen. So taucht “Moff Gideon“ wieder auf, der auch wieder den Wissenschaftler Dr. Pershing im Gepäck hat, welche beide erneut von Giancarlo Esposito und Omid Abtahi verkörpert werden. An der Seite von „Moff Gideon“ taucht mit „Elia Kane“ auch eine junge Handlangerin des Imperiums auf, die von Katy O’Brian gespielt wird. Sie alle sorgen dafür, dass die acht Folgen erneut wie im „Kessel-Flug“ vergehen und es diesmal zu keiner Langeweile oder auch nur ansatzweise zu einer Länge kommt. Die Steigerung zur ersten Staffel ist hervorragend gelungen, womit die zweite Season zu „The Mandalorian“ ebenfalls in jede gut sortierte „Star Wars“-Sammlung gehört. Hier darf sie dann gern bis zu den Disk-basierten Veröffentlichungen der aktuell noch fehlenden dritten Staffel bzw. zu den weiter oben genannten Spin-ofs um „Ahsoka“ und „Boba Fett“ – welcher „Dank“ einem Copy-Paste-Fehler in einer Aftercredit-Szenen für „Dezember 2021“ angekündigt wird - gern des Öfteren im Player landen. Hoffentlich schließt DISNEY auch diese Lücken recht zügig und sorgt für schnellen Nachschub bei den der blauen Scheiben.
Bildqualität
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In optischer Hinsicht kann die Full HD-Fassung in allen Belangen überzeugen. Das Bild ist knack-scharf und bietet einen sehr guten Detailgrad, welcher kleinste Gesteinsbrocken, Staubpartikel, Applikationen an den Kostümen und Material-Oberflächen sehr gut wiedergibt. In den Close-ups sind dadurch dann feine Härchen auf Grogus Kopf aber auch Hautporen und Fältchen in den Gesichtern der Protagonisten zu erkennen. In der Staffel geht es oftmals an düstere bzw. spärlich beleuchtete Orte, dennoch gelingt es fast durchgehend Detailverluste in den Schatten zu vermeiden. Tageslicht-Abschnitte bieten dann kräftige Farben von Flora und Fauna, welche je nach Handlungsort von „sandig“ bis „saftig grün“ reichen. Im Weltall tragen vor allem die Sterne, die Antriebe der Raumschiffe und deren Laser-Kanonen zu den Farbakzenten bei. Wechselt man in felsigere Gebiete kommen Schattierung in den Gesteinsschichten sehr gut zum Vorschein. Verschwiegen werden sollen aber auch einige Unschärfen in Randbereichen nicht, die vermutlich auf Grund der verwendeten Objektive entstanden sind. Im Vergleich zum Stream bei DISNEY+, wo es dann hin und wieder doch schon mal zu Banding-Effekten oder Artefakten kommt, wird die Blu-ray sauber wiedergegeben und weist die zuvor genannten Merkmale glücklicherweise nicht auf. Die Disk-Veröffentlichung ist hier also definitiv die bessere Wahl.
Bild 4k UHD
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Wie bei DISNEY meist üblich, setzt man zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums bei der ultra-hochauflösenden Fassung lediglich auf eine Basisversion der HDR-Technik – Dolby Vision bleibt hier wieder der Streaming-Fassung bei DISNEY+ vorbehalten. Gegenüber der Blu-ray ist das Gesamtbild wieder ein gutes Stück dunkler ausgefallen. Zwar gelingt es noch soeben Detailverlusten in den Schatten zu vermeiden, aber man muss schon genau hinsehen, um noch Abstufungen zu erkennen. Gerade bei den weniger gute ausgeleuchteten Handlungsorten ist das Schauen daher ein wenig anstrengend. Immerhin erhalten aber die zahlreichen Beleuchtungselemente der Raumschiffe und Stationen einen kleinen Vorteil, sind die sämtliche Kontrollleuchten etwas intensiver betont. Bei den Tageslichtszenen werden Farben ebenfalls etwas satter dargestellt und erhalten durch das dunklere Bild einen wärmeren Look. Besonders in den Wüstenabschnitten zu Anfang der zweiten Staffel passt dies sehr gut. Der Detailgrad konnte leicht gesteigert werden, allerdings lag die Blu-ray schon auf einem sehr guten Niveau, sodass man hier keine Quantensprünge erwarten sollte. Die UHD zeiht einmal mehr ihren Vorteil aus der geänderten Farbgebung, welcher aber eben auch leicht unter der dunkleren Abmischung zu leiden hat. Dennoch ist auch hier der Vorteil gegenüber dem Stream nicht von der Hand zu weisen, dass man die Disk-basierte Veröffentlichung Fans durchaus ans Herz legen kann.
Tonqualität
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- Deutsch Dolby Digital 5.1 (BD u. UHD)
- Englisch Dolby Atmos (nur UHD)
- Englisch Dolby True HD (Nur UHD)
- Englisch DTS HD Master Audio 5.1 (nur BD)
- Französisch Dolby Digital 5.1 (BD u. UHD)
Wie schon bei der ersten Staffel bzw. den anderen diskbasierten Veröffentlichungen weiterer, bisher DISNEY+ exklusiver Serien, so muss man auch hier wieder als Zuschauer der deutschen Synchro lediglich mit einer klassischen Tonspur und 5.1-Kanälen zurechtkommen, während man dem O-Ton verlustfreie Tonformate – im Falle der UHD gar im modernen Dolby Atmos-Gewand - spendiert. Abermals stellt man in der Praxis dann aber auch schnell fest, dass dies nicht zwingend schlecht sein muss: Auf der Blu-ray ist die Synchro gar einen Ticken pegelstärker abgemischt, während man auf der UHD auf der unteren Ebene eigentlich gleichauf liegt. Die Surround-Kanäle werden bei den zahlreichen Action-Szenen perfekt mit einbezogen und lassen Raumschiffe und Lasergeschosse um die Zuschauenden sausen. Die Flugbahnen sind dabei jederzeit sehr gut ortbar. Ebenso darf der Subwoofer immer mal wieder solide mit eingreifen – auch wenn es für den Geschmack des Rezensenten dieser Zeilen auch gern noch einen Zacken mehr hätte sein dürfen. Die Dialoge sind jederzeit sehr gut verständlich, auch wenn die Mandalorianer oder Söldner und Soldaten durch ihre Helme sprechen. Die deutsche Synchronisation entstand bei der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in Berlin, wo sich erneut Klaus Bickert und Björn Schalla um die Dialogregie und das Dialogbuch kümmerten. Als Sprecher fungieren wieder Sascha Rotermund (P. Pascal), Jürgen Kluckert (C. Weathers), Heide Domanowski (K. Sackhoff), Martin Keßler (T. Morrison) oder Fredericke Ealke (G. Carano), die allesamt wieder einen sehr guten Job abliefern. In den 2D-Soundfassungen unterscheidet sich der O-Ton nicht nennenswert von der Synchronisation, sodass hier beide Fraktionen auf ihre Kosten kommen sollten.
Ausstattung
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- Planung der neuen Republik (4:46 Min.)
- Das Versteck – Teil 2 (6:02 Min.)
Das Bonus-Material besteht lediglich aus zwei Beiträgen, die sich auf der zweiten Blu-ray Disk befinden. Im ersten Feature Dave Filon und Jon Favreau geben hier Einblicke in die zweite Staffel und was daran interessant war, die neue Republik einzuführen. Man freute sich vor allem darüber das Design an die Original-Trilogie anlehnen zu können. Kostüme, Droiden und Raumschiffe werden hier als Beispiele gezeigt. Bei den Kostümen und Helmen griff man auf Cosplay-Modelle der „501st Legion“ – der weltweit größte Star Wars-Kostümclub mit über 14.000 aktiven Mitgliedern in über 60 Ländern - zurück, deren Mitglied Paul Sun-Huyng Lee sogar für die Rolle eines X-Wing Piloten gecastet wurde. Weiters geht man auf Münzen und Zahlungsmittel ein, zu denen natürlich auch das wertvolle Beskar gehört. Das zweite Feature stellt auch gleichzeitig den zweiten Teil einer Dokumentation dar, die schon auf Staffel 1 ihren Anfang fand. Hier bekommt man wieder zahlreiche Informationen über die mandalorianische Kultur. Auch hier stehen Rüstungen, Helme und Kostüme im Vordergrund, aber auch auf die Waffen wird hier eingegangen. Die beiden Beiträge bieten viele Informationen, sind aber sicherlich für Fans des Star Wars-Universums nur ein Tropfen auf einen heißen Stein.
Fazit
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In der zweiten Staffel gelingt es den Machern wesentlich besser, eine durchgängige Geschichte zu erzählen, aber dennoch mit sehr abwechslungsreichen Folgen aufzutrumpfen. Die acht Folgen sind dabei durchweg actionreich geraten und lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Die Charaktere, allen natürlich voran der Mandalorian, sein Schützling Grogu sowie die vielen Sidekicks, die sich in jeder Folge dazugesellen, wachsen einem nochmals mehr ans Herz. Technisch überzeugt die Disk-Veröffentlichung aus dem Hause DISNEY auf einem mehr als soliden Niveau, auch wenn man auf Features wie Dolby Vision oder einen modernen 3D-Soundbei den Synchronisationen verzichten muss. Das Bild ist wieder sehr detailreich und scharf, die deutsche Synchro trotz klassischem Tonformat sehr effektreich ausgefallen. Beim Bonus-Material hätte es jedoch gerne noch mehr sein dürfen, bieten die knapp 11 Minuten doch nur einen Tropfen auf den heißen Stein. Bleibt nun zu hoffen, dass man auch bald noch Staffel 3 und „The Book of Boba Fett“ sowie „Asohka“ nachschiebt, um die Wartezeit auf den vor kurzem angekündigten Kinofilm „The Mandalorian & Grogu“ zu überbrücken.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro