Eine Star Wars-Serie ohne großartigen Bezug zu den Skywalkers? Geht doch gar nicht… Geht doch wohl! Denn mit der ersten Staffel „Star Wars: Andor“ ergründet man diesmal die Geschichte des aus „Rogue One – A Star Wars Story“ bekannten Titelhelden „Cassian Andor“ und wie dessen Werdegang von einem Waisenkind zu einem Rebellen-Kämpfer verlief. Die Serie aus dem Hause WALT DISNEY STUDIO HOME ENTERTAINMENT, die bisher nur der Haus-eigenen Streaming-Plattform DISNEY+ vorbehalten war, kommt nun auch in den Genuss einer Disk-basierten Heimkino-Veröffentlichung. Wie auch schon bei den anderen einst Streaming-exklusiven Serie, die in der letzten Zeit den Weg auf die blaue Scheibe fanden, wird auch dieser Release in der Erstauflage in einer schicken Sonderedition im Steelbook-Format erscheinen, welches neben den 4K Ultra HD und Blu-ray Disk – jeweils drei an der Zahl – ebenfalls mit drei Concept Art Cards in den Handel kommen. Was die Serie von den üblichen Star Wars- Beiträgen unterscheidet und was man mit dem Kinofilm „Rogue One – A Star Wars Story“ gemeinsam hat, soll mit dem nachstehenden Review herausgefunden werden.
Story
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Auf der Suche nach seiner Schwester, gerät Cassian Andor (D. Luna) in ein Handgemenge mit zwei Mitarbeitern eines Sicherheitskonzerns, bei er seine Kontrahenten im Affekt tötet. Fortan auf der Flucht, erhofft er sich durch den Verkauf einer begehrten imperialen Koordinaten-Entschlüsselungseinheit an den mysteriösen Käufer Luthen Rael (S. Skarskård) das nötige Geld zu bekommen, um mit seiner Mutter Maarva (F. Shaw) irgendwo ein neues Leben anfangen zu können. Luthen, der im geheimen die Rebellion gegen das immer stärker werdenden Imperium ins Rollen bringt, bietet Andor jedoch einen weitaus größeren Deal an, der Andors Leben komplett verändern soll. Denn schon bald haben die beiden die ISB-Supervisorin Dedra Meero (D. Gough) an den Versen, die mit aller Macht die Rebellion im Keim ersticken möchte.


Bildqualität

Bild 4k UHD
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Wer schon einige der einst DISNEY+ exklusiven, später dann aber doch auf Disk erschienen Serien in der Sammlung stehen hat, wird wenig verwundert über die hier vorliegenden UHD-Ausstattungen sein: Denn abermals bekommt man die ultra-hochauflösende Disk-Variante lediglich mit der High Dynamic Range-Technologie HDR10 geliefert, während Dolby Vision der Streaming-Plattform vorbehalten bleibt. Dennoch macht sich der Unterschied zwischen Blu-ray und UHD sehr gut bemerkbar, sind doch Farben durchweg satter geraten. Dies wird zwar auch von einem leicht abgedunkelten Gesamtbild begleitet, was der ernsteren Serie dann aber auch nochmals einen etwas düsteren Look beschert und damit recht gut passt. Spitzenlichter bei Beleuchtungselementen, Lasergeschoßen, oder dem Naturschauspiel, welches „das Auge“ mit sich bringt, sehen hier nochmals farbintensiver aus. Der Detailgrad weist ebenfalls nochmals eine kleinere Steigerung auf, sodass nun wirklich jede Hautpore, jedes Fältchen oder jede noch so feine Haarsträhnen perfekt auszumachen sind. Landschaften profitieren dabei dann mit noch etwas besser ausgearbeiteten Konturen, die Äste, Blätter oder kleines Objekte sauberer voneinander abgrenzen. Hatte man beim Stream hier und da schon mal ein paar Artefakte oder Banding-Effekte, ist davon bei den Disk-basierten Ausgaben keine Spur von vorhanden. Alles in allem ist die UHD-Disk damit die beste Fassung und liefert die Serie von ihrer schönsten Seite ab.
Tonqualität
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- Deutsch Dolby Digital 5.1
- Englisch Dolby Atmos (nur UHD)
- Englisch Dolby True HD 7.1 (nur UHD)
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1 (nur BD)
- Französisch Dolby Digital 5.1 (BD & UHD)
- Japanisch Dolby Digital 5.1 (BD & UHD)

Ausstattung
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- Ferrix Teil 1: Unter der Besatzung des Imperiums (8:18 Min.)
- Aldhani: Rebellenüberfall (7:42 Min.)
- Coruscant: Rebellengeflüster (8:44 Min.)
- Narkina 5: Ein Weg raus (7:30 Min.)
- Ferrix Teil 2: Das Imperium bekämpfen (7:35 Min.)
Das Bonusmaterial befindet sich komplett auf der ersten Disk und beginnt mit einem kurzem Rückblick auf das Spin „Rogue On: A Star Wars Story“, von dem man nahtlos den Übergang zur Serie findet und zunächst schildert, welche Ideen man für die Vorgeschichte des titelgebenden Helden hatte. Es steht zunächst das Dreh-Set des Heimatplaneten Ferrix im Vordergrund, welches man mit viel Liebe zum Detail errichtet hat. Set-Bauten und Kostüme werden hier genauer vorgestellt. Im nächsten Feature wechselt man nach Aldhani, wo ein großer Raubüberfall inszeniert wurde. Die schottischen Highlands standen hierfür Pate und liefern eine tolle Naturkulisse. Teambuilding bei der kleinen Räubergruppe stand hier im Vordergrund, wobei sich Diego Luna absichtlich dem Team fernhielt, um wirklich als Outsider in die Gruppe zu kommen. Vergleiche zwischen den ursprünglichen Aufnahmen und den fertigen, mit CGI angereicherten Szenen, runden das Feature ab. Im nächsten Beitrag steht der Planet Coruscant im Fokus, auf dem die ersten Strippen der Rebellen gezogen werden. Hier betrachtet man vor allem die Verwandlungen von Stellan Skarskård, welcher immer zwischen Rebellen-Initiator und seiner Tarnung als Kunsthändler wechseln musste. Die Kunstgalerie und deren Design macht dann ebenfalls einen Teil des Features aus. Auch die Rollen von Mon Mothma und Dedra Meero werden hier noch einmal detaillierter vorgestellt. Weiter geht es mit einem Blick auf das Gefängnis auf dem Planeten Narkina 5 und wie dieser in Szene gesetzt wurde. Auch hier baute man wieder sehr viele Sets real, um den Darstellern bei der Interaktion zu helfen. Abermals stieß Diego Luna wieder sehr spät hinzu, um ihn wieder als Außenseiter in die Gruppe der Sträflinge zu integrieren. Arbeitsplatz-Design, Kostüme und der Gefängnistrakt werden wieder genauer ausgearbeitet. Im darauffolgenden Featurette geht es dann noch einmal zurück nach Ferrix, wo die Soundtrack-Aufnahmen für den Trauerzug begutachtet werden können. Der Beitrag schließt dann nochmals mit einem Überblick über den Großteil der Darsteller ab.
Fazit
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Noch etwas deutlicher als schon im Kinofilm „Rogue One: A Star Wars Story“, kann man sich auch in dessen Serien-Spin-of „Star Wars: Andor“ endlich einmal von den ewigen Geschichten rund um die Skywalkers absetzen und die Galaxis mal von einer anderen Seite zeigen. Dazu gehört auch eine merkbar ernsterer und düsterer Ausrichtung, die sich ebenfalls ganz bewusst vom sonstigen Science-Fiction Märchen distanziert. Auch wenn sich die 12 Folgen hier und da mal etwas ziehen und man bei vielen Figuren – einschließlich der des Hauptdarstellers – etwas braucht, bis man mit ihnen sympathisiert, haben sie einen schnell in ihren Bann gezogen und laden zum „Bingen“ ein. Optisch und akustisch kann sich die TV-Show bei ihrer Disk-basierten Veröffentlichung wieder sehr gut sehen bzw. hören lassen, auch wenn die inzwischen bekannte Veröffentlichungspolitik wieder einmal einige Unterschiede in Sachen HDR-Technik und Tonformate gegenüber der Streaming-Plattform DISNEY+ bzw. den großen Kinofilmen mit sich bringt. Dennoch punkten die Disks eben mit einem sauberen und störungsfreien Bild, zudem liefert auch die Synchro in klassischer Tonformatierung ein gelungenes Surround-Erlebnis. Das Bonus-Material bietet obendrauf noch einige interessante Einblicke in die Dreharbeiten, sodass man noch einen Moment länger mit Andor & Co. nach der letzten Episode verbringen kann. Bleibt abschließend zu hoffen, dass man nun schnell die nächste Staffel nachschiebt, um die Fans der Serie nicht allzu lange zappeln zu lassen.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro