Liebe. Kaum ein anderes Thema beschäftigt die Menschen so sehr wie dieses. Sie ist immer aktuell, war nie langweilig und wird es auch nie sein. Ganz im Gegenteil. Die Liebe schreibt ständig neue Geschichten, die uns nahegehen, beeindrucken, erstaunen oder uns einfach nur interessieren. Kein Wunder also, dass regelmäßig Liebesfilme, bzw. Romanzen ihren Weg ins (Heim-)Kino finden. Und weil dieses Genre so erfolgreich ist, versorgen uns die Filmemacher immer wieder mit neuem Stoff dazu. Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Schließlich ist in der Liebe alles möglich.
Doch Liebesfilm ist nicht gleich Liebesfilm. Da gibt es Kitschige, Dramatische, Traurige, Lustige, Ernste, Ungewöhnliche und noch viele mehr. Die Macher von About a Boy und Bridget Jones bescheren uns mit Vielleicht, vielleicht auch nicht eine amüsante und unterhaltsame Romanze, die aufgrund ihrer aktuellen Handlung eine breite Masse von Zuschauern anspricht.
Story
William Hayes ist erfolgreicher Agent einer Werbeagentur in New York, verheiratet und hat eine aufgeweckte Tochter namens Maya. Doch die Familie ist dabei auseinander zu brechen. William und seine Frau lassen sich, zum Leidwesen ihrer kleinen Tochter, voneinander scheiden. Warum lassen sie sich auf einmal scheiden, obwohl beide doch mal ineinander verliebt waren? Maya will Antworten und nervt ihren Vater so lange mit ihren Fragen, bis dieser endlich mit seiner Geschichte herausrückt, die Licht ins Dunkel bringen soll.
Zwar gibt William nach und erzählt seiner Tochter aus seiner Vergangenheit, jedoch ändert er die Namen der Personen, so dass Maya selbst herausfinden muss, wer ihre Mutter in der Geschichte sein könnte. Der Clou: In insgesamt drei Frauen verliebte sich William damals, doch nur eine eroberte letztendlich sein Herz. Aber wer? Da wäre zum einen die College-Liebe Emily, ihre aufregende Freundin Summer und die nette Bekanntschaft April. Während Maya mit der Lösung des Rätsels beschäftigt ist und erkennt, dass Liebe ganz schön kompliziert sein kann, wird William klar, dass es doch noch eine Frau gibt, die seine wahre Liebe zu sein scheint.
Erwähnenswert ist zunächst die großartige Besetzung. Da wäre zum einen Mr. „Sexiest Man Alive 2010“ Ryan Reynolds (X-Men Origins:Wolverine, Selbst ist die Braut, Adventureland), der den Hauptcharakter William Hayes spielt. Für die weiblichen Zuschauer wohl ein Argument, das für den Film spricht. Maya wird von der inzwischen gar nicht mehr so kleine Abigail Breslin verkörpert, die schon in mehreren erfolgreichen Filmen mitwirkte, u.a. z.B Little Miss Sunshine, Beim Leben meiner Schwester oder Zombieland.
Für das männliche Publikum sind Isla Fisher, Rachel Weisz und Elizabeth Banks, die Liebschaften von Hauptfigur William, ebenfalls ein guter Grund sich Vielleicht, vielleicht auch nicht einmal zu Gemüte zu führen. Der Streifen selbst, für den Regisseur Adam Brooks verantwortlich ist, lässt sich am besten als gelungene Romanze mit viel Humor beschreiben. Ein Vergleich mit Romantic-Comedy Filmen wäre jedoch nicht richtig, weil dadurch schlichtweg falsche Vorstellungen über Vielleicht, vielleicht auch nicht entstünden.
RomComs sind mittlerweile Massenware und werden dadurch leider immer absurder und oberflächlicher, was bei Definitely Maybe, so der Originaltitel, ganz und gar nicht zutrifft. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, hält dieser am gewohnten Liebesfilm-Prinzip fest: Zuerst lieben sie sich, dann nicht mehr und am Ende wird doch noch alles gut. Jedoch beginnt der Film mit dem vermeintlich unschönen Ende, was auch gleichzeitig die Rahmenhandlung darstellt. An dem Tag, als die Scheidungsunterlagen ins Büro flattern, lässt William sein Liebesleben Revue passieren und erzählt seiner neugierigen Tochter wie alles begann. Hier startet die Romanze und der Zuschauer erfährt zusammen mit Maya die Vergangenheit von William Hayes, die im Jahr 1992 in Madison, Wisconsin anfängt und ihren Lauf in New York nimmt, wo William als idealistischer Jungpolitiker Fuß fasst.
Seine Geschichte wird durch amüsante Zwischenfragen und lustige Bemerkungen seiner Tochter immer wieder unterbrochen, was die ganze Sache angenehm auflockert und den Sympathiewert steigert. Gegen Ende fügt der Film Handlung und Rahmenhandlung zusammen und bringt das entstandene Beziehungsdurcheinander zu Ende. Das Schöne an Vielleicht, vielleicht auch nicht ist die Tatsache, dass ein normales Liebesleben eines jungen Mannes auf lockere und unkomplizierte Art und Weise inszeniert wird und man sich womöglich selbst mit dem Hauptcharakter oder der Story identifizieren kann. Von übermäßigem Kitsch oder weit hergeholter Dramatik, die das Geschehen unnatürlich beeinflussen, bleibt man verschont.
Die sympathischen Schauspieler muss man einfach gern haben, sie harmonieren perfekt miteinander. Durch ihren Charme und schauspielerischer Leistung runden sie die unterhaltsame Liebesgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen ab. Da alle Protagonisten auf ihre Weise total liebenswert sind, schließt man sie sofort ins Herz. So hofft man als Zuschauer ständig, dass William doch endlich die „Richtige“ findet und ertappt sich selbst dabei, wie man ebenfalls versucht, das Rätsel um Mayas Mutter zu lösen. Deshalb fiebert man dem Geschehen auch mit und ist dann selbst enttäuscht, wenn die eigene Vermutung doch nicht zutrifft.
Bildqualität
- Codec: MPEG-4/AVC, Ansichtsverhältnis: 2,35:1, Auflösung: 1920x1080p
- natürliche Farbwiedergabe
- gute Kontraste
- klares Bild
- feines, kaum wahrnehmbares Filmkorn
- toller Schwarzwert
- gute Durchzeichnung
Tonqualität
- Deutsch DTS 5.1 \ Englisch DTS-HD MA 5.1 u.w.m.
- lebhafter Raumklang
- gelungene Sounduntermalung, die den emotionalen Effekt passend verstärkt
- gelungene deutsche Synchronisation
- Dialoge sauber und verständlich
- Subwoofer wird so gut wie gar nicht benötigt
Ausstattung
Die Disc kommt in gewohnter UNIVERSAL-Pictures Aufmachung daher. Nach der umfangreichen Sprachauswahl gelangt man in das schlicht gehaltene, animierte Hauptmenü, das mit Ausschnitten des Films und einer Sounduntermalung verziert ist.
Während schon die DVD nicht allzu umfangreich mit Zusatzmaterial ausgestattet ist, muss die Blu-ray gänzlich darauf verzichten. Nicht mal die Audiokommentare der DVD wurden übernommen. Somit gibt es bis auf eine umfangreiche Sprach- und Untertitelauswahl auch nichts weiter zu erwähnen. Schade!
Fazit
Tolles Bild und ansprechender Sound machen den Transfer auf das HD- Medium nahezu perfekt. Natürliche Farben, klare Kontraste und viele kleine Details, die nun dank HD-Auflösung zu erkennen sind, lassen den Film in komplett neuem Glanz erstrahlen. Die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen und umhüllt den Zuschauer mit wunderbar abgemischten Sounds, die immer passend zum Einsatz kommen. Bonusmaterial ist leider nicht vorhanden und verhindert somit zusätzliche Punkte für die Blu-ray.
Vielleicht, vielleicht auch nicht erzählt eine unterhaltsame Geschichte über einen jungen Mann, der auf sein abwechslungsreiches Liebesleben zurückblickt und dabei erkennt, dass er immer noch voll drinsteckt. Dank der lockeren Erzählweise und den liebenswerten Charakteren ist der Film auf jeden Fall sehenswert und nicht nur für Genre-Fans uneingeschränkt empfehlenswert. (mwo)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Philips 37 PFL 8404 H
Player: Philips BDP 7300
AV-Receiver: Onkyo TX-SR508
Lautsprecher: Teufel Concept R2
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