Im Jahre 1928 thematisierte der deutsch-amerikanische Autor Erich Maria Remarque in seinem Roman „Im Westen nichts Neues“ die Grausamkeiten des ersten Weltkrieges. Bereits zwei Jahre später adoptierte der amerikanische Filmregisseur Lewis Milestone das Werk für die große Leinwand und schrieb sich damit in die Liste der 100 besten Filme der amerikanischen Filmgeschichte ein. Ende der 1970er Jahre folgte dann eine britisch-amerikanische Co-Produktion für das Fernsehen, bei der sich Delbert Mann für die Regie verantwortlich zeigte. Die 1930er Fassung wurde zuletzt im November 2022 aufwändig restauriert und durch Capelight Pictures als Blu-ray auf den Markt gebracht. Der weltbekannte Roman wurde jüngst aber auch erstmals mit einer deutschen Produktion bedacht, welche unter der Ägide von Edward Berger entstand. Nachdem die Neuverfilmung kurzeitig im Kino zu sehen und anschließend ins Angebot des Streaming-Riesen Netflix aufgenommen wurde, erscheint nun auch eine Disk-basierte Veröffentlichung. Abermals sind es Capelight Pictures, die den Titel auf den Markt bringen – die Erstauflage erscheint dabei in einer Sammler-Edition im Mediabook-Format und enthält sowohl die ultra-hochauflösende 4K-Fassung als auch eine Full HD-Variante des Films. Ob die Neuverfilmung ihren insgesamt vier Oscar-Auszeichnungen – gewonnen in den Kategorien „Bester Internationaler Film“, „Beste Kamera“, „Bestes Szenenbild“, und „Beste Filmmusik“ – gerecht wird, soll nun anhand der beiden Heimkino-Formate überprüft werden.
Story
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1917, im dritten Jahr des ersten Weltkrieges, schreibt sich der junge Paul Bäumer (F. Kammerer) zusammen mit seinen Freunden Albert Kropp (A. Hilmer) und Frantz Müller (M. Klaus) zum Militärdienst ein. Voller Euphorie und Tatendrang wollen die frischgebackenen Soldaten an der Front für ihr Heimatland kämpfen. Doch schon auf den Weg zu den Schützengräben lernen die Freunde den harten Führungsstil der Vorgesetzten sowie die unwirtlichen Wetterbedingen kennen, was ihrer Anfangseuphorie einen mächtigen Dämpfer verpasst. Glücklicherweise gibt es jedoch mit Stanislaus Katczinsky (A. Schuch) und Tjaden Stackfleet (E. Hasanović) erfahrene Kämpfer, die ihnen anfangs hilfreich unter die Arme greifen. Doch als sie dann das erste Mal im Kugelhagel stehen, Kameraden von Granaten zerfetzt werden und Panzer über ihre Köpfe hinweg rollen, bereuen sie schnell leichtfertig ihre Namen unter die Einschreibung gesetzt zu haben. Während die Fußsoldaten in den matschigen Gräben kauern und um ihr Leben bangen, kämpft Unterhändler Matthias Erzberger (D. Brühl) an der bürokratischen Front um einen Waffenstillstand. Doch die Bedingungen der Franzosen kämen einer deutschen Kapitulation gleich, was jedoch seinem starrsinnigen Vorgesetzten General Friedrich (Devid Striesow) ein Dorn im Auge wäre. Der möchte viel lieber die verbleibenden Stunden für eine letzte Offensive nutzen und mobilisiert die Truppe daher noch einmal, was sich jedoch für viele Soldaten als verheerend herausstellen soll.
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Bildqualität
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Bild 4k UHD
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Tonqualität
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- Deutsch Dolby Atmos (inkl. Dolby True HD 7.1 Kern)
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Weitere Tonspuren siehe Datenbank-Eintrag
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Ausstattung
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Das Mediabook aus dem Hause Capelight Pictures unterzog Chefredakteur Michael Speier einem Unboxing-Video:
- Audiokommentar von Regisseur Edward Berger
- Making-of (18:27 Min.)
- Original Trailer (2:19 Min.)
- US-Trailer (2:19 Min.)
- Internationaler Trailer (2:16 Min.)
- Teaser (1:52 Min.)
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Fazit
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Dass ein deutscher Film für gleich neun Oscars nominiert wird, ist schon ziemlich selten. Wenn er davon auch noch vier goldenen Jungs mit nach Hause nehmen darf – darunter die Auszeichnung als „Bester Internationaler Film“ - ist es noch mehr etwas Besonderes - sagt aber letztendlich immer noch nichts über seine Unterhaltungsqualitäten aus. Wenn sich dieser deutsche Film dann jedoch auch abseits der Oscar-Jury als sehr gut erweist und zudem noch mit einer technisch fast einwandfreien Umsetzung bei seinem Heimkino-Release bedacht wird - ja dann sollte man diesem heimischen Werk doch definitiv einmal ein Plätzchen in der eigenen Sammlung freiräumen. Edward Berger und sein Team haben quasi das Unmögliche möglich gemacht und mit „Im Westen nichts Neues“ ein Meisterwerk geschaffen, dass in jede gut sortierte Sammlung eines Kriegsfilmfans gehört – auch wenn man unter dem Strich sicherlich nicht Neues zu sehen bekommt, boten doch auch schon andere Kriegsfilme große Schlachten und viel Action. Dennoch ist dies alles sehr hochwertig in Szene gesetzt worden, insbesondere wieder für eine deutsche Produktion. Optisch und vor allem akustisch holt die Roman-Adaption alles aus seinen beiden Formaten heraus, etwas an dem sich so mancher Major eine große Scheibe von abschneiden kann. Das Bonus-Material gibt dann noch einen kurzen Einblick in die aufwendigen Dreharbeiten und die damit verbundenen Strapazen für Cast & Crew. Dieses Werk sollte man als Genre-Fan wirklich mit einem Kauf unterstützen, zumal man dieses nicht bereuen sollte, da hier - wie gesagt - eine erstklassige Umsetzung – inhaltlich wie technisch – vorliegt.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro