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African Queen (Remastered Special Edition) Blu-ray

Original Filmtitel: The African Queen

Exklusive Produktfotos:
Disc-Informationen
Kinofassung (dt. & US Version identisch), Uncut, Extras in HD (teilweise), Wendecover (ggf. nicht in allen Auflagen enthalten),
4K Remastered!
Label:
Herausgeber:
Vertrieb:
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Verpackung:
Altersfreigabe:
Sprachen:
Deutsch PCM 2.0 (Mono)
Englisch PCM 2.0 (Mono)
Untertitel:
Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Region:
B
Disc Kapazität:
BD-50 GB
Bildformat(e):
1920x1080p (1.37:1) @24 Hz
Video-Codec:
Laufzeit:
105 Minuten
Veröffentlichung:
12.12.2024
 
STORY
8
 
Bildqualität
9
 
Tonqualität
5
 
Ausstattung
9
 
Gesamt *
7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.
Bereits im Jahr 2022 kündigte Studiocanal an, dass man John Hustons beliebten Abenteuerfilm "African Queen" aus dem Jahr 1951 erstmals in 4K restauriert auf Ultra HD Blu-ray herausbringen würde. Nachdem die Veröffentlichung verschoben und später sogar komplett gestrichen wurde, erschien der hochkarätig besetzte Klassiker mit Katharine Hepburn und Humphrey Bogart, der für seine Rolle eine Oscarauszeichnung erhielt, nun doch endlich im Handel. Was der Film zu bieten hat, und wie sich die Scheibe, die im Vertrieb von Plaion Pictures unter dem Arthaus-Label auf 4K UHD und remastered auf Blu-ray jeweils als "Special Edition" in einer Softbox-Verpackung auf den Markt gebracht wurde in technischer Hinsicht schlägt, klärt die nun folgende Rezension.

Story

    African Queen 1.jpg
    Kurz nach Ausbruch des ersten Weltkriegs macht eine Gruppe deutscher Soldaten das Missionsdorf des Pastors Sayer (R. Morley) dem Erdboden gleich. Nach dem Tod des Pastors ist dessen Schwester Rose Sayer (K. Hepburn) allein und flieht zusammen mit dem raubeinigen und ungehobelten Kapitän Charlie Allnut (H. Bogart) vor den Deutschen. Ihre einzige Möglichkeit ist die Flucht mit der „African Queen“, einem alten und heruntergekommenen Flussdampfer. Den beiden steht eine abenteuerliche Reise bevor. Die Gefahren, die sie gemeinsam überstehen, lassen die anfängliche Abneigung langsam aber sicher verschwinden, bis die beiden schließlich sogar der Liebe verfallen. Doch die Reise ist noch lange nicht vorbei ...

      African Queen 2.jpg
      Der Film basiert auf der gleichnamigen Novelle von C.S. Forester und liefert eine klischeehafte und von vorne bis hinten vorhersehbare Abenteuergeschichte ab, die aber gerade wegen ihrer Vorhersehbarkeit und Klischeehaftigkeit auch heute noch gut funktioiert, sofern man sich auf die Geschichte einlassen möchte. Diese ist in den Anfangstagen des ersten Weltkriegs verortet und zeigt zum größten Teil zwei Archetypen des Genres: Den knallharten Kerl mit dem weichen Kern und die alte Jungfer, die als moralischer Kompass fungiert und den Draufgänger, der bis dato nur an sich selbst dachte, dazu bringt, das Richtige zu tun. Dass dies mehr oder weniger ein selbstmörderischer, patriotischer Akt ist, der eigentlich zum Scheitern verurteilt ist und gerade deshalb funktioniert, versteht sich von selbst. Die Handlung ist indessen gar nicht mal so wahnsinnig wichtig. Viel wichtiger sind die Inszenierung und die beiden Charaktere, die zur Entstehungszeit des Films für viele Zuschauer, die sich all dem sehnten, was der Film zu zeigen vermochte, als Identifikationsfiguren fungierten.
      African Queen 3.jpg
      So ist Humphrey Bogart als maskuliner Draufgänger perfekt besetzt, und auch Katharine Hepburn als weiblicher Gegenpart, welche den Gin aus dem Schiff kippt („Warum ist der Rum… äh… Gin weg?!?) und ihrem Helden in spe „Frühstück ans Bett bringt“, macht eine hervorragende Figur. Beide Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, nähern sich während der Reise einander an, und scheinen wie füreinander geschaffen zu sein. Der unrasierte Alkoholiker wird zum feinfühligen Gentleman, und dem methodistischen Mauerblümchen geht einer ab, wenn das Schiff durch lebensbedrohliche Stromschnellen schippert – herrlich! Natürlich geht alles schief und dann doch wieder gut – und wenn der verliebte Humphrey Bogart wie ein Idiot über das Schiff hampelt und die Tiere nachmacht, dann ist das einfach nur herzlich und man schwelgt in Erinnerungen an alte Zeiten. Ein Film, wie er heute nicht mehr gemacht wird, auch nicht mehr gemacht werden könnte – aber damals ein absolutes Meisterwerk war, welches bis heute nur wenig von seiner Faszination verloren hat und nach wie vor als Meilenstein der Filmgeschichte betrachtet werden muss.

Bildqualität

    African Queen 4.jpg
    Das körnige Bild liegt im Ansichtsverhältnis von 1,37:1 vor und basiert offensichtlich auf dem gleichen 4k-Master, auf dessen Grundlage auch die UHD basiert. Die Qualität ist hier – gemessen am Alter des Films – absolut hervorragend und erreicht nicht selten die Grenzen des Machbaren, stößt aber aufgrund der technischen Attribute der Blu-ray Disc hie und da an seine Grenzen. Die Schärfe bewegt sich dabei je nach Einstellung zwischen „Hervorragend“ und „Geht so“. Gerade Aufnahmen von Humphrey Bogarts markigem Gesicht offenbaren zahlreiche Kleinstdetails wie Schweißperlen, Bartstoppeln und ähnliches, während das Bild, wenn es Katharine Hepburn zeigt, deutlich weicher und „traumhafter“ gehalten ist. Die Aufnahmen des Dschungels sind teilweise bemerkenswert gut, teilweise sieht man ihnen an, dass sie aus einer anderen Quelle stammen. Die Farben sind kräftig und weitestgehend natürlich, allerdings kommen auch immer mal dezente Farbfilter zum Einsatz. Der Kontrast ist gut eingestellt und bildet sauberes Schwarz ab, ohne dass es hier zu nennenswertem Detailverlust käme. Altersbedingte Mängel gibt es nicht, und lediglich vereinzelte Kompressionsspuren trüben den Filmgenuss minimal.

Tonqualität

    African Queen 5.jpg
    Der Ton liegt sowohl in der deutschen Synchronisation als auch im englischen Original in Mono als LPCM 2.0-Tonspur vor. Optional lassen sich deutsche und englische Untertitel hinzuschalten. Leider klingt der deutsche Ton recht muffig und dumpf, woran man sich zwar nach einiger Zeit gewöhnt, aber das ändert nichts daran, dass man hier bestenfalls von einer zweckmäßigen Qualität sprechen kann. Immerhin sind die Dialoge weitestgehend verständlich, werden diese immerhin klar priorisiert. Umgebungsgeräusche wie etwa das Fließen des Flusses, das Tosen der Wasserfälle, oder gar Schüsse und Explosionen bleiben hingegen sehr zurückhaltend und unauffällig. Auch der Soundtrack von Allan Grey ist sehr schwach auf der Brust und kommt nicht richtig zur Geltung. In leisen und ruhigen Szenen wirkt das Vogelgezwitscher hingegen überdeutlich. Die deutsche Synchronfassung entstand unter der Regie von Alfred Vohrer nach einem Dialogbuch von Harald G. Petersson bei der Ultra-Film Synchron GmbH in Berlin und ist mit Wolfgang Lukschy über Humprey Bogart und Edith Schneider über Katharine Hepburn, sowie Curt Ackermann, Gert Günther Hoffmann, Eckart Dux und Erich Fiedler hochkarätig besetzt.

Ausstattung

  • Audiokommentar von Scripsupervisor Angela Allen und Ian Christie
  • Audiokommentar von Kameramann Jack Cardiff
  • Sir John Woolf über die Entstehung von African Queen (4:43 Min.)
  • Dokumentation „Das Chaos annehmen: Die Entstehung von African Queen" (59:20 Min.)
  • Videointerview mit dem Co-Drehbuchautor Peter Viertel (17:42 Minuten)
  • Diskussion mit Anjelica Huston und Script Supervisor Angela Allen im National Film Theatre 2010 (30:53 Min.)
  • Guardian-Interview mit John Huston im National Film Theatre 1981
  • Interviews mit Kritiker Kim Newman (18:47 Min.)
  • Interview mit Historiker Neil Sinyard (15:55 Min.)
  • Lux Radio Theater-Adaption von 1952 mit Humphrey Bogart und Greer Garson (59:23 Min.)
  • Hinter den Kulissen – Bildergalerie (1:12 Min.)
  • Original-Kinotrailer (2:42 Min.)
African Queen 6.jpg
Die bisherigen DVD-Veröffentlichungen des Titels waren im Bonusbereich nicht allzu gut aufgestellt, und es stellt sich gerade bei älteren Titeln immer die Frage, ob und welches Bonusmaterial überhaupt zur Verfügung steht. In diesem Fall wurde indessen aus den Vollen geschöpft, und ein ordentliches Bonuspaket zusammengestellt, für welches sich bereits die Anschaffung lohnt. Neben der bereits bekannten fast einstündigen Dokumentation über die Enstehung des Films erwarten den interessierten Cineasten noch zahlreiche Interviews, die zwar zum Teil nur in Audioform (mit Bildern versehen) vorliegen, aber eine Menge an wissenswerten Inforamtionen bereithalten. Darüber hinaus werden gleich zwei Audiokommenatare angeboten, die sich allerdings nicht über die Tonspur anwählen lassen, sondern im Bonusmaterial angewählt werden müssen. Für das gesamte Bonusmaterial liegen optional zuschaltbare deutsche Untertitel vor.

Fazit

    Lange mussten die Fans auf diese Veröffentlichung warten, und das Warten hat sich gelohnt. Das Bild der Blu-ray Disc sah nie besser aus – von der UHD ganz zu schweigen, und auch wenn der Ton nicht viel mehr als zweckmäßig ausgefallen ist, gibt es im Grunde absolut nichts zu beanstanden. Das umfangreiche Bonusmaterial ist ebenfalls ein gutes Argument, hier nicht lange zu überlegen, sondern kurzerhand zuzuschlagen. Der Film selbst ist ein Zeitzeugnis der 1950er-Jahre – naiv, vorhersehbar, voller Klischees – aber genau aus diesem Grund ein echtes Highlight und immer wieder schön. (Nicolai Härtel/Michael Speier)
    (weitere Reviews anzeigen)

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8 von 10

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geschrieben am 15.01.2025

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