Mit „Sundown – Rückzug der Vampire“ veröffentlicht CMV nun einen langersehnten Vampir-Horror-Comedy-Kultfilm von Regisseur Anthony Hickox erstmals auf Blu-ray Disc und spendiert dem Titel gleich drei limitierte und nummerierte Mediabook-Varianten, welche den Film sowohl auf Blu-ray Disc, als auch auf DVD beinhalten. Abgerundet wird das Ganze durch ein informative Booklet von Christoph N. Kellerbach. Was der Film zu bieten hat, und wie sich die Blu-ray Disc in technischer Hinsicht schlägt, klärt die nun folgende Rezension.
Story
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Fernab von mit Menschen überfüllten Großstädten hat der Vampirfürst Graf Mardulak (D. Carradine) für sich und seine untote Gefolgschaft im abgelegenen Städtchen Purgatory ein friedliches Zuhause geschaffen. Auf menschliches Blut sind die Vampire nicht länger angewiesen – sie produzieren einfach künstliches Blut in einer alten Fabrik, um bei Kräften zu bleiben. Doch als dieser chemische Lebenssaft plötzlich auszugehen droht, machen die konservativen Blutsauger Stimmung gegen den progressiven Mardulak. Als dann auch noch ein Nachfahre von Van Helsing (B. Campbell) in die Stadt kommt, ist das Chaos perfekt …
Bildqualität
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Das Bild liegt in Ansichtsverhältnis von 2,35:1 vor und wirkt sauber und hochwertig. Die Schärfe bewegt sich auf einem permanent hohen Niveau, wobei es hin und wieder auch mal zu unscharfen Aufnahmen kommt, die allerdings auf nicht ganz optimal fokussiertes Ausgangsmaterial zurückzuführen sein dürften. Die Farben sind kräftig und angenehm, dabei jederzeit sehr natürlich und der alten DVD um Längen überlegen. Der Kontrast ist ebenfalls solide eingestellt und bildet ein tiefes, makelloses Schwarz ab, ohne dass allzu viele Details dabei verschluckt werden. Altersbedingte Mängel gibt es so gut wie keine, und das Bild lässt den Film endlich in der erwünschten Qualität erscheinen, die sich die Fans seit Jahren wünschen – wobei dazu gesagt werden muss, dass die alte DVD auch nicht übel war, nur eben in einer ganz anderen Liga spielt.
Tonqualität
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Der Ton liegt in deutscher Synchronfassung sowie im englischen Originalton in Dolby Digital 2.0 mit optional zuschaltbaren deutschen Untertiteln auf der Disc vor und klingt den Umständen entsprechend gut. Die Dialoge sind weitestgehend gut verständlich, klingen allgemein aber etwas dumpf und angestaubt. Zumindest stimmt die Tonhöhe. Die fantastische Musik von Richard Stone, die mit ihren Westernelementen schon fast an die großen Arbeiten von Elmer Bernstein heranreicht, klingt sauber und kraftvoll, hätte aber ein wenig mehr „Wumms“ vertragen können. Der englische Originalton klingt hier deutlich frischer, angenehmer und ist wesentlich besser verständlich. Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Michael Eiler Synchron GmbH in Berlin und ist mit namhaften Sprechern und Sprecherinnen besetzt, allerdings ist die Betonung zuweilen etwas merkwürdig und wirkt mitunter ein wenig billig. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass hier bekannte und fähige Stimmen wie Thomas Nero Wolff, Bernd Rumpf, Juana von Jascheroff und Alexander Herzog mit von der Partie sind. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist auch der hervorragend gute Michael Pan, der hier über Bruce Campbell zu hören ist, und dem Darsteller durch seine markante Stimme einen völlig anderen Charakter verleiht, die jedoch perfekt zur Rolle passt.
Ausstattung
- Audiokommentar
- Soundtrack-Hörbeispiele
- Wild Weird West (15:28 Minuten)
- Bloodsuckers from Purgatory (14:26 Minuten)
- Memories of Moab (12:41 Minuten)
- A Vampire Reformed (13:06 Minuten)
- A True Character (11:00 Minutne)
- Bildergalerie
- Original-Trailer
- Programmtrailer
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Das Bonusmaterial besteht aus zwei weiteren Tonspuren, wobei es sich zum einen um einen Audiokommentar mit Regisseur Anthony Hickox und Kameramann Levie Isaacks, und zum anderen um eine kommentierte Soundtrack-Tonspur, in welcher der grandiose Soundtrack von Komponist Richard Stone von dem Musikhistoriker Randall Larson und Produzent Jefferson Richard kommentiert wird. Die beiden reden zwar nicht in die Musikstücke hinein, aber dennoch ist dieses Feature ein wenig merkwürdig, da man nicht die Musik an den Stellen abspielt, wo sie im Film vorkommen und hingehören, sondern der Soundtrack einfach abgespielt und zwischen den Titeln unterbrochen und kommentiert wird. Das ist zwar für Musikfreunde eine schöne Sache, aber wenn die Bilder nicht zur Musik passen, klingt das Ganze doch ein wenig merkwürdig. Zudem sind weder der Audiokommentar, noch die Anmerkungen zum Soundtrack untertitelt, weshalb gute Englischkenntnisse vorausgesetzt werden, um die Informationen überhaupt erfassen zu können. Das Gleiche gilt indessen auch für die übrigen Features, wobei es sich im Großen und Ganzen um Interviews mit Filmclips handelt. Hierin kommen Regisseur Anthony Hickox, sowie die Darsteller Tony Gardner, Bruce Campbell, David Carradine und M. Emmet Wals zu Wort, und erzählen von den Dreharbeiten und ihren Rollen. Abgerundet wird das Ganze durch eine selbstlaufende und mit Musik unterlegte Galerie mit Filmbildern und internationalen Poster-Artworks, sowie dem Trailer zum Film und einigen weiteren Trailern aus dem Programm des Publishers. Da sämtliches Bonusmaterial nur in englischer Sprache und ohne Untertitel vorliegt, wird an dieser Stelle ein Punktabzug vorgenommen.
Fazit
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Endlich liegt der Kultfilm von Regisseur Anthony Hickox auf Blu-ray Disc vor, und obendrein noch in einer Sonderverpackung mit informativem Booklet – was will man mehr? Sicher, gutes Bild und guten Ton, und auch hier kann die blaue Scheibe überzeugen, denn das Bild sah vermutlich nie besser aus. Der deutsche Ton hingegen klingt nach wie vor ein wenig angestaubt, hier wäre sicherlich mehr drin gewesen. Obendrein ist die Disc auch noch üppig ausgestattet und bietet viele Hintergrundinformationen – allerdings nur für Zuschauer, die der englischen Sprache mächtig sind, denn leider gibt es keinerlei Untertitel für die Boni, weshalb wir auch ein paar Punkte abziehen mussten. Der Film selbst unterhält nach wie vor und bietet die perfekte Mischung aus Horror, Comedy, Western und Vampiren – eine verrückte Story, großartige Darsteller und ein grandioser Soundtrack machen „Sundown“ zu einem Pflichtprogramm für Genrefans. Unbedingt ansehen!
(Michael Speier)
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