Saw (2004) (Unrated Director's Cut) 4K (Limited Steelbook Edition) (4K UHD + Blu-ray) Blu-ray

Angekettet an die Rohre eines verwahrlosten Kellerraums erwachen Lawrence (C. Elwes) und Adam (L. Whannell) aus der Ohnmacht. Einige ihnen zugespielter Hinweise deuten darauf hin, dass sie Opfer eines perfiden Killers geworden sind: Dieser stellt seine Auserwählten vor die Wahl, in einem tödlichen Spiel dessen selbst entwickelten Fallen zu entkommen und so um ihr eigenes Leben zu kämpfen - im Falle des Erfolgs gehe man gestärkt aus der Situation hinaus und wisse fortan das Leben mehr zu schätzen. Nicht selten bedeutet das Überleben des einen, jedoch den Tod eines anderen. Während die beiden Männer Schritt für Schritt dahinterkommen, wie sie zu den Auserwählten wurden, ist Detective Tapp (D. Glover) dem Killer schon dicht auf den Fersen. Wird er das brutale Spiel beenden können und somit weitere Opfer vermeiden? Dass man nicht immer ein Riesenbudget benötigt, um mit einem Film erfolgreich zu sein, bewies das Duo James Wan (Regie) und Leigh Whannell (Drehbuch & Hauptrolle) mit „Saw“ eindrucksvoll. Denn wer hätte schon gedacht, dass mit der einen investierten Millionen der Grundstein für eines der erfolgreichsten Horror-Franchise gelegt werden würde? Den beiden gelang es dabei schon im ersten Teil, ihre Zuschauer lange Zeit im Unklaren zu lassen und ein Finale zu kreieren, welches mit so mancher Überraschung daherkommt. Zunächst ist man als Zuschauer genauso ratlos, wie die beiden Hauptprotagonisten Lawrence und Adam, welche von Cary Elwes und eben Leigh Whannel gespielt werden. Warum befinden sich die beiden, jeweils mit schweren Gliedern an ein massives Eisenrohr gekettet, gegenüber in einem heruntergekommenen Kellerloch? Und was hat es mit der Suizid-Leiche in der Mitte des Raums auf sich? Fragen über Fragen, auf die alle Beteiligten zunächst keine Antworten haben. Nachdem man jedoch ein paar Tapes in der Hosentasche und ein Diktiergerät in den Händen der Leiche findet, kommt man der Sache langsam auf den Grund: Sie wurde von einem perfiden Killer für ein Spiel auserkoren – der Einsatz bzw. der Gewinn ist dabei das eigene Leben. Langsam dämmert es Lawrence, wurde er doch vor kurzem auf Grund eines Beweisfundstückes an einem Tatort, fast selbst für den Killer gehalten. In Rückblenden und Parallelerzählungen wird der Zuschauer nun auf die Folter gespannt – und das quasi im wahrsten Sinne des Wortes. Denn zimperlich geht es in dem ultra-spannenden Thriller nicht zu – wenn auch die Nachfolger hier noch wesentlich brutaler und expliziter zu Werke gehen werden – denn die ausgeklügelten Fallen des Killer sorgen für reichlich Adrenalin bei den Gorefans. Vor allem für die damalige Zeit war das noch etwas besonderes auf der großen Leinwand. Doch während sich Genre-Kollegen nur auf die Brutalität allein verlassen, gelang es Wan & Whannell auch die Geschichte spannend zu halten. Dabei schafft man es sogar, dass die Charaktere trotz unsympathischer Züge sowas wie Mitgefühl beim Zuschauer auslösen. Hier fiebert man auf allen Seiten mit und selbst für den Killer entwickelt man spätestens nach dem Finale ein gutes Stück Verständnis. Weiters soll hier nicht gespoilert werden, schließlich gibt es immer noch Zuschauer, welche das Franchise neu für sich entdecken. Und das lohnt sich definitiv, denn auch die weiteren Teile haben weitaus mehr zu bieten als die meisten ihrer Genre-Kollegen. Dranbleiben lohnt sich hier auf jeden Fall, jedoch sollte man darauf achten, vor allem bei den Fortsetzungen die ungeschnittenen Fassungen zu bekommen.

Dem 4K-Set liegt wieder die alte Full HD-Fassung bei, von einer Überarbeitung dieser sah man im Rahmen der UHD-Erstellung somit leider ab. Daher muss man leider weiter Vorlieb mit einer eher durchwachsenen Umsetzung nehmen, die oftmals zu dunkel geraten ist, über einige Verschmutzungen und Blitzer verfügt und bei der auch einige unscharfe Einstellungen immer mal wieder für Unmut sorgen. Während man die dunklen, etwas kontrastarmen Einstellungen hier noch als Stilmittel abtun könnte, sind die übrigen Kritikpunkte wohl eher auf das mässige Ausgangsmaterial zurückzuführen. Definitiv mit Stilmitteln arbeitet man bei den Abschnitten mit den Fallen, in denen man oftmals durch den Einsatz von Farbfiltern für eine noch bedrohlichere Stimmung sorgt. In Close-Ups kommen auch schon mal ein paar grobere Hautporen und Falten zum Vorschein, ansonsten bleibt man hier recht detailarm. Alles in allem also nur eine durchschnittliche Umsetzung, die mit heutigen Blockbuster-Produktionen nicht mehr mithalten kann.

Im Vergleich zur alten, ebenfalls dem 4K-Set beiliegenden Blu-ray offenbart die ultra-hochauflösende Fassung ein deutlich gesteigertes Seh-Erlebnis: Zunächst einmal wurde das Bild von Blitzern und Verschmutzungen befreit, sodass es in diesem Punkt schon mal keinen Anlass mehr zur Kritik gibt. Des Weiteren reicherte man das 4K-Bild mit Dolby Vision zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums an. Das Bild wirkt nun deutlich homogener, zum Beispiel setzt sich Lawrence‘ blaues Hemd nun schön leuchtend vom versifften Keller ab. Auch Taschenlampen, Autoscheinwerfer und andere Beleuchtungselemente gewannen merkbar an Strahlkraft. Gesteigert werden konnte auch der Detailgrad, welcher nun auch in Close-Ups feinere Unebenheiten im Teint sowie feine Härchen zum Vorschein bringt. Zwar ist das Bild immer noch etwas dunkel, jedoch durch einen recht guten Schwarzwert kommt es nur noch selten zu Detailverlusten in den Schatten. Das formatbedingte Filmkorn tritt minimal stärker in Erscheinung, als es bei der Blu-ray der Fall war, ein störendes Niveau erreicht man damit jedoch zum Glück nicht. Als Kritik bleiben jedoch einige Unschärfen, die somit eindeutig auf das Ausgangsmaterial zurückzuführen sind. Für Fans des Films lohnt sich dennoch ein Upgrade, besser hat der moderne Horror-Klassiker noch nicht ausgesehen.

• Deutsch DTS-ES 6.1 • Deutsch DTS-HD High Resolution 7.1 • Englisch DTS-ES 6.1 • Englisch DTS-HD High Resolution 7.1 Die Sound-Untermalung ist ein wenig wechselhaft geraten: Während die Dialoge meist etwas leise geraten sind und sich dadurch eine Anpassung der Gesamtlautstärke anbieten würde, bereut man dies schon bald bei einigen Schock-Effekten, die den Zuschauer durch einen wesentlich höheren Pegel dann von der Couch hochschrecken lassen – wohl dem, der den Center-Lautsprecher separat steuern kann. Zwischendurch werden die Surround-Kanäle immer wieder dafür genutzt, die (Tonband)-Stimme des Killers durch den Raum schweben zu lassen. Auch tropfendes Wasser, hallende Schritte oder andere Umgebungsgeräusche sorgen hierüber des Öfteren für Atmosphäre. Oftmals bleibt es aber auch einfach recht front-lastig, zudem klingen die Sprecher in der deutschen Synchronisation etwas angestaubt, hier ist man doch etwas schneller gealtert als gedacht. Schade, dass O-Ton Fans nicht auch in den Genuss eines 3D-Soundformats kommen, wie es zum Beispiel beim US-Release mit Dolby Atmos der Fall ist. Immerhin ist die hier vorhandene Original-Spur etwas pegelstärker und klingt nicht so altbacken. Die verschiedenen Abmischungsformate bringen indes nur dezente Unterschiede, die 7.1 Formate haben hier in der Regel die Nase vorn.

• Audiokommentar von Regisseur James Wan, Autor / Schauspieler Leigh Whannell und Schauspieler Cary Elwes (auch UHD) • Audiokommentar von den Produzenten Mark Burg, Gregg Hoffman und Oren Koules (auch UHD) • Deutscher Trailer (2:01 Min.) • Englischer Trailer (1:59 Min.) • Saw - Behind the Scenes (36:10 Min.) • Saw - Der original Kurzfilm (9:26 Min.) • Sawed Off - Featurette (2:29 Min.) • Billy - Die Jigsaw-Puppe (2:19 Min.) • Der Jigsaw-Report (14:28 Min.) • Interviews (18:13 Min.) • Bei den Dreharbeiten (14:48 Min.) • Alternative Szenen (2:25 Min.) • Musikvideo "Fear Factory - Bite the Hand that Bleeds - Rated (4:05 Min.) - Unrated (2:51 Min.) - Making-of Musikvideo (4:47 Min.) • TV-Spots - Kinostart (0:12 Min.) - Ruthless (0:32 Min.) - Closer (0:32 Min.) - Detective (0:30 Min.) - Detective Cutdown (0:16 Min.) - Disturbed (0:30 Min.) • Filmtipps - Terminator 2 - Jumper - Die Vorahnung - Saw II - Saw III - Free Rainer - Asylum - Mr. & Ms. Smith - The Flock • Game Changer - Fas Vermächtnis von SAW (58:00 Min.) – (nur UHD) Die Extras, welche sich bis auf drei Ausnahmen alle auf der Blu-ray befinden, werden zunächst von zwei Trailern zum Hauptfilm eröffnet, dem deutschen und englischen. Weiter geht es dann mit einer Mini-Zusammenfassung, in der James Wan & Leigh Whannell noch einmal kurz die Entstehung des Films zusammenfassen. Dessen Ursprünge liegen in einem Kurzfilm, den es im Anschluß zu begutachten gibt. Das darauffolgende Feature bietet erneut Interview-Häppchen und Eindrücke der Dreharbeiten. Humor beweist man mit einem Beitrag zur Saw-Puppe, die im „echten“ Leben den Namen Billy trägt. Diese wurde von allen geliebt, besonders weil sie alles in einem Take schaffte, sich nicht beschwerte und nie viel redete – wie gesagt: Ein etwas humorvoller Beitrag über einen „ungewöhnlichen“ Kollegen. Weiter geht es mit einem (fiktiven) Nachrichtenbericht, der sich den Taten des Jigsaw-Killers widmet, sie analysiert und (angebliche) Augenzeugen liefert. Es folgen insgesamt 8 Interviews u.a. mit den Hauptdarstellern, dem Regisseur und einigen Produzenten, welche etwas zu ihren Rollen und Aufgaben erzählen. Für ein paar Impressionen zu den Dreharbeiten lies man nebenbei für ein klassisches B-Roll Feature eine zweite Kamera mitlaufen. Eine Alternative Storyboard-Szene zeigt dann das Duell zwischen Jigsaw und Detective Tapp etwas ausführlicher, als es später im Film umgesetzt werden konnte. Die Metal-Band „Fear Factory“ steuerte einen Song zum Soundtrack bei, dessen Musikvideo es hier in zwei unterschiedlichen Schnittfassungen zu sehen gibt. Zudem zeigt man, wie der Clip gedreht wurde. Mehrere TV-Spots zum Hauptfilm, sowie einige Programmtips des Publishers runden dann die Extras ab. Über das Ton-Menü hat man dann noch die Möglichkeiten zwei Audiokommentare zu aktivieren. Anmerkung 4K Ultra HD: Auf der UHD befindet sich neben den beiden Audiokommentaren auch ein 2021 entstandenes Special zum Film, in dem zahlreiche Beteiligte die damaligen Dreharbeiten noch einmal Revue passieren lassen und erzählen, wie das Franchise ihr Leben bzw. das der Kinowelt beeinflusste. Einige Eindrücke zum Steelbook gibt es im Forum von Bluray-Disc.de:

Der moderne Horror-Klassiker kann auch heute noch mit Spannung und Überraschungen überzeugen. So fiebert man von Anfang bis Ende mit, wird durch einige gut-platzierte Jump-Scares öfters von der Couch befördert und wird vermutlich recht verblüfft im Final dreinschauen. Technisch bietet die Full HD-Fassung eher Durchschnitt in Sachen Bild & Ton, wird aber zumindest bei erstem locker von der UHD übertroffen: Besser hat der Film noch nie ausgesehen, weshalb sich ein Upgrade für Fans definitiv lohnt. Wer nach dem Abspann noch eine Weile in der Welt von „Saw“ verweilen möchte, findet in den zahlreichen Bonus-Beiträgen jede Menge Infos zur Film-Entstehung – auf der Ultra-hochauflösenden Fassung sogar in Form eines aktuellen, knapp einstündigen Making-Ofs, welches die damaligen Dreharbeiten und Entwicklungsstadien noch einmal Revue passieren lässt. (Jörn Pomplitz) (weitere Reviews anzeigen)

TV: LG OLED 65C17LB Player: Oppo UDP-203 AVR: Yamaha RX-A1080 Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2 Center-Lautsprecher: Canton Vento 866 Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507 Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989 Subwoofer: SVS SB-2000 Pro