Der japanische Regisseur Makoto Shinkai erlangte mit dem Anime “Your Name” Weltruhm. Selbst Hollywood plant nun ein Live-Action-Remake des Animationsfilms. Mit “5 Centimeters per Second” erscheint nun eines der Frühwerke von Shinkai als neue Blu-ray-Auflage unter der Schirmherrschaft von Leonine.
Story


Bildqualität
1,78:1; 1080p
„5 Centimeters per Second“ wurde 2021 bereits von Kaze veröffentlicht und liegt jetzt aber im Vertrieb von Leonine vor. Vergleicht man beide Fassungen direkt, dann muss man relativ genau hinsehen, erkennt aber an einigen Stellen, dass die Kompression im Falle der neuen Disc etwas vorteilhafter arbeitet. Das kann einerseits Folge einer großzügigeren Komprimierung sein, aber auch schlichtweg Folge der technischen Fortschritte sein. Schließlich erschien Kazes Blu-ray bereits 2012. Wer jene bereits besitzt, muss allerdings nicht auf ein Upgrade schielen, dazu sind die Unterschiede nicht groß genug.
Beispielsweise erkennt man immer noch an einigen Stellen leichtes Banding. Die Farben sind ansonsten kräftig, die Kontraste ebenfalls knackig. Man sieht den Animationen von „5 Centimeters per Second“ ihr Alter aber durchaus an, wenn man mit aktuelleren Filmen von Shinkai, wie „Weathering With You“ vergleicht. Letzterer dürfte allerdings nach dem massiven Erfolg von „Your Name“ auch mit einem deutlich höheren Budget gesegnet gewesen sein. Dennoch ist auch dieses Frühwerk von Shinkai sehr beeindruckend und spielt mit unterschiedlichen Stilmitteln. So wirken einige Abschnitte extrem detailreich und realitätsnah, andere Szenen nutzen sehr minimalistische Hintergründe. Das passt natürlich auch zur Geschichte des Films, der sich über unterschiedliche Lebensabschnitte der Charakter erstreckt.


Tonqualität
Ton: Deutsch, Japanisch DTS-HD Master Audio 2.0
Untertitel: Deutsch
Wer gehofft hätte, dass der deutsche Ton gegenüber der Kaze-Auflage ein Upgrade erhalten würde, muss zurückstecken. Man wechselt lediglich bei der Codierung von PCM zu DTS-HD Master Audio. Es bleibt jedoch bei einer Stereo-Abmischung. Die verlustfreie 2.0-Spur ist als solche recht gelungen, unterfordert moderne Soundbars und erst recht vollwertige Surround- und 3D-Sound-Anlagen hoffnungslos. Im Zentrum stehen dabei die Synchronsprecher und der Soundtrack. Generell setzt der melancholische Hauptfilm Umgebungsgeräusche eher spärlich ein bzw. zumindest rangieren sie bei der Stereo-Umsetzung eher im Hintergrund. Was bleibt ist eine solide Tonspur, die aber nicht mehr auf der Höhe der Zeit spielt.

Ausstattung
•Kurzfilm: „Voices of a Distant Star“
• Trailer zu „Voices of a Distant Star“
•Interview mit Makoto Shinkai
• Storyboard zum Film
•Musikvideo: „One more time, one more chance“
Im Bereich des Bonusmaterials sticht hier besonders der Kurzfilm „Voices of a Distant Star“ hervor. Letzterer war und ist im Ausland vielmehr in Bundles mit „The Place Promised in Our Early Days“ zu haben. Bemerkenswert ist, dass der neue Vertrieb Leonine gegenüber dem vorherigen Rechteinhaber Kaze auch sonst das Bonusmaterial leicht aufgestockt hat. So gibt es neben dem Kurzfilm auch noch ein Interview mit Shinkai, eine Storyboard-Version des Hauptfilms und ein Musikvideo. Dadurch kommen die Boni auf insgesamt 126 Minuten Spielzeit, was man heute nicht mehr bei vielen Veröffentlichungen erlebt – egal ob innerhalb oder außerhalb des Anime-Genres.

Fazit
„5 Centimeters per Second“ stammt aus dem Jahr 2007 und zählt zu den frühen Werken des Anime-Stars Makoto Shinkai, der sich mit „Your Name“ und „Weathering With You“ auch international einen Namen gemacht hat. Der Film ist teilweise etwas holprig, erzählt aber eine liebevolle Geschichte zweiter Charaktere über mehrere Lebensabschnitte. Technisch ist die neue Blu-ray von Leonine sauber umgesetzt und beinhaltet sogar mit „Voices of a Distant Star“ noch einen Kurzfilm von Shinkai, der sonst nicht mehr in Deutschland zu bekommen gewesen ist.
Shinkai frönt hier seiner Leidenschaft eine Geschichte um zwei Liebende zu spinnen, zwischen denen Hürden stehen, die aber dennoch ihre Gedanken und Gefühle nicht vom anderen abwenden können. „5 Centimeters per Second“ ist nicht so stark wie „Garden of Words“ oder gar „Your Name“, für Fans liegt hier aber ein sehenswerter Anime vor, der die Wurzeln des Regisseurs eindrucksvoll zeigt.
(Andrè Westphal)
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