Mitte der 1970er Jahre sorgte ein Horror-Film für großen Aufruhr in Filmkreisen: die explizite Gewaltdarstellung - gemessen an den damaligen Verhältnissen - sorgte bei Zensurbehörden weltweit für Aufschreie, was dem Film auch prompt eine Jahrelange Indizierung - teils selbst für die geschnittene Fassung - einbrachte. Dennoch - oder vielleicht auch gerade deswegen - entwickelte sich der Titel im Horror-Fankreisen zu einem großen Hit, von dem er auch heute noch zehrt. Die Rede ist hier natürlich von "The Texas Chainsaw Massacre", bei dem seinerzeit Tobe Hooper Regie führte. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass der Spross der Hinterwäldler-Familie Sawyer mit einer Kettensäge bewaffnet zu einer der größten Kult-Figuren in seinem Genre wurde? Dieser Fragen gingen bereits 2017 das französische Regie-Duo Alexandre Bustillo & Julien Maury nach und entwickelten ein Prequel zum Chainsaw-Franchise. Nachdem Turbine Medien schon das Original in einer Ultra HD Fassung auf den Markt brachte, folgt nun auch die Vorgeschichte im hochauflösenden Format, welchem man eine schicke FuturePak-Edition spendiert. Was genau diese Version im Vergleich zur schon erhältlichen Blu-ray zu bieten hat, soll das nachstehende Review klären. (jp)
Story



Bildqualität

Bild 4k UHD

Tonqualität
Folgende Tonformate befinden sich sowohl auf der UltraHD Disc, als auch auf der Blu-ray:
• Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1
• Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0
• Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
• Englisch DTS-HD Master Audio 2.0
Die Tonspuren sind alles in allem sehr hochwertig und verfügen über eine sauber abgemischte und fein differenzierte Dynamik, in welcher auch die leisen Töne gut zur Geltung kommen. Leider klingen die Dialoge der deutschen Synchronfassung ein klein wenig muffig und dumpf, sind aber im Großen und Ganzen jederzeit gut verständlich. Die hinteren Kanäle werden in einem guten Umfang ins Geschehen mit einbezogen und können insbesondere bei actionlastigen Szenen (Beispiele: Ausbruch aus der Anstalt, Überfall auf das Diner) überzeugen. Auch der Subwoofer bekommt hin und wieder ein wenig zu tun, insbesondere dann, wenn die Kettensäge zum Einsatz kommt, oder aus allen Rohren gefeuert wird. Der stimmungsvolle Soundtrack von John Frizzell sorgt zusätzlich für Gänsehautmomente. Die gelungene deutsche Synchronfassung entstand nach einem Dialogbuch und unter der Regie von Manuel Karakas bei der Metz-Neun Synchron Studio- und Verlags GmbH und setzt auf fähige und bekannte Stimmen wie die von Matthias Keller, Marcus Off und Claudia Urbschat-Mingues. (ms)

Ausstattung
Folgende, bereits bekannte Extras liegen lediglich auf der beiliegenden Blu-ray vor:
• Die Entstehung
◦ Making of „Leatherface“ (13:20 Minuten)
◦ Promo-Feature (5:10 Minuten)
◦ Hinter den Kulissen (12:42 Minuten)
• 6 Entfernte Szenen (21:04 Minuten)
• 13 Interviews (96:50 Minuten)
• Trailer
• TCM Trailershow
Das umfangreiche Bonusmaterial erlaubt einen kleinen Blick hinter die Kulissen und wartet mit einem ausführlichen Booklet auf, welches bei den Mediabook-Versionen eingearbeitet und bei der Steelbook-Version beigelegt wurde. Das Promo-Feature ist genau das, was der Name erahnen lässt, und das knapp 13-minütige „Hinter den Kulissen“ Feature ist lediglich ein unkommentierter Blick auf die Dreharbeiten. Mehr Substanz haben da die Interviews mit den Darstellern, den beiden Regisseuren, dem Drehbuchautoren Seth M. Sherwood, dem Produktionsdesigner Alain Bainee, dem Kameramann Antoine Sanier, dem Make-Up-Künstler Oliver Afonso und dem Produktionsleiter Les Weldon. Leider wurden die Interviews nicht deutsch untertitelt, weshalb an dieser Stelle ein paar Punkte abgezogen werden müssen. 4 entfernte Szenen, sowie ein alternativer Anfang und ein alternatives Ende, runden das Gesamtpaket ab. Obendrauf gibt es noch einen ganzen Sack voll Trailer zum Film und den beiden Vorgängertiteln. Erwähnenswert ist auch, dass das uns überlassene Limited Steelbook ohne FSK, beziehungsweise SPIO/JK-Siegel auskommt. Die „Altersfreigabe“ befindet sich auf einem oben und unten überlappenden Pappeinleger, auf welchem sich auf der Rückseite die Produktinformationen (und die Limitierungsnummer) befinden. Das eigentliche Steelbook trägt vorne lediglich den Filmtitel, auf der Rückseite befindet sich das blutige Blatt einer Kettensäge und die Innenseite verfügt über einen Schwarzweiß-Druck einer Filmszene (ms)
Anmerkung 4K UltraHD: Das 36-seitige Booklet, welches noch in den bisherigen Full HD Mediabooks eingearbeitet bzw. dem Steelbook beigelegt wurde, ist hier leider nicht mehr enthalten. Zudem wurde - zumindest dem Presse-Muster, welche der Redaktion vorlag - die Blu-ray nur lose in das Steelbook gelegt. Da es sich aber um ein eingeschweißtes Exemplar handelte, ist es durchaus möglich, dass dies auch bei der im Handel erhältlichen Version der Fall ist. Durch diese beiden Gründe gibt es dann an dieser Stelle auch einen Punkt Abzug in der Wertung der Extras gegenüber der Blu-ray. (jp)

Fazit
Der aktuelle Ausflug ins Hinterland schaut aus wie die früheren Teile des Franchise, nur eben etwas sauberer. Das Bild ist stark eingefärbt, dabei von guter Schärfe und hoher Detailsichtbarkeit. Der Ton kann sich ebenfalls hören lassen und wartet mit einigen netten Highlights auf. Leider sind die Dialoge etwas zu dumpf. Im Bonussektor finden sich haufenweise Hintergrundinformationen – nicht nur zum Hauptfilm, sondern auch zu den vorherigen Titeln aus dem TCM-Universum. Aus welchem Grund allerdings bei einem großen Teil des Bonusmaterials auf Untertitel verzichtet wurden bleibt ein ungeklärtes Ärgernis. (ms)
Die technische Seite der Ultra HD kann beim Bild durch einen auflösungsbedingten höheren Detailgrad und eine homogenere Farbgebung, welche sich durch das eingesetzte HDR ergibt, punkten. Hierdurch kommen sowohl einige Farbakzente besser zur Geltung, zudem sind feiner Farbabstufungen vor allem in den helleren Tageslichtszenen zu sehen. Tonal bleibt alles beim Alten, denn hier kommen die schon von der Blu-ray Veröffentlichung bekannten Tonspuren zum Einsatz. Schade jedoch, dass man bei dieser Veröffentlichung das 36-seitige Booklet der bisherigen Sonderverpackungen eingespart. Dies wäre sicher leicht nachzudrucken gewesen und hätte gerade für Erstkäufer des Films noch ein Kaufgrund mehr dargestellt. (jp)
Der Film selbst bietet bluttriefende Unterhaltung, die sich allerdings nur selten nach TCM anfühlt, aber deswegen nicht gleich schlecht ist. Dennoch hat mir persönlich die Origin-Geschichte des Ledergesichts aus den Michael Bay Remakes besser gefallen. Geschmäcker sind nun mal verschieden. Fans der Reihe sollten allerdings unbedingt einen Blick riskieren. (ms)
(Jörn Pomplitz / Michael Speier)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro