Bertie und seine Clique fiebern einem turbulenten Wochenende entgegen. Sie haben nur eines im Sinn: ihre Mantas, die sie mit viel Schweiß und Fleiß in eindrucksvolle Sportwagen verwandelt haben. Das Unheil bricht knüppeldick über Bertie herein, als er sich zu einem fatalen Wettrennen mit einem überlegenden Mercedes herausfordern lässt. Seine Freundin verlässt ihn, sein Auto geht kaputt und sein bester Freund gesteht ihm, dass er das Abitur nachgemacht hat. Aber als es darauf ankommt, hält die Clique zusammen. Trotzdem nimmt das Rennen dann eine für alle überraschende Wendung...

Wir bei Bluray-disc.de sind ja stets um objektive Bewertungen der von uns vorgestellten Filme bemüht, aber eine gewisse Subjektivität lässt sich nun mal niemals zur Gänze abstellen – erst recht nicht, wenn man etwas mit dem getesteten Titel verbindet. So wurde der hier vorliegende Film „Manta, Manta“ zu einem Teil in meiner Heimatstadt gedreht, die Stars liefen uns hin und wieder über den Weg, und der Hype, der durch den Film ausgelöst wurde, hält teilweise bis heute an. So ist es auch kein Wunder, dass sich bereits beim Einlegen der Disc in den Player ein wohliges Grinsen auf meinem Gesicht festsetzte, welches bis zum Ende einfach nicht mehr verschwinden wollte. Objektiv betrachtet ist der Film voller banaler Momente, bietet Flachwitze am laufenden Band, erzählt dabei aber trotzdem eine stringente Geschichte. Tiefe Charakterstudien sind hier zwar nicht zu erwarten, dafür sind die Figuren aber, trotz teilweise nicht von der Hand zu weisenden Überzeichnungen, weitestgehend authentisch.

Obendrein verzichtet der Film dankenswerterweise darauf, sich über die Figuren lustig zu machen, sondern zeigt, dass auch hier das Herz am rechten Fleck schlägt. Und zwar mit massig viel PS. Ganz ohne Klischees kommt der Film dabei natürlich nicht aus, aber das macht nichts, denn immerhin haben wir es hier mit einer Komödie zu tun, und zwar mit einer, die für viele der Darsteller der Beginn einer langen Karriere darstellte. Zum einen hätten wir da Til Schweiger, der hiermit der Lindenstraße entfloh und stattdessen die Kinoleinwände eroberte. Mit Filmen wie diesem, „Der Bewegte Mann“, aber auch „Knocking on Heavens Door“ und „Der Eisbär“, ebnete er sich den Weg, der ihn letztendlich bis nach Hollywood führen sollte, wo er mit Regielegende Quentin Tarantino zusammenarbeitete – was für viele Darsteller der absolute Wunschtraum sein dürfte. Ein weiteres Gesicht, dass sich heute nur schwerlich aus der Fernsehlandschaft wegdenken lässt, ist das von Michael Kessler, der hier als Klausi einfach umwerfend komisch ist.

Bei aller Objektivität darf man allerdings trotzdem behaupten, dass der Film auch für Zuschauer ohne persönlichen Bezug einiges zu bieten hat. Zum einen bietet der Film eine Zeitreise zurück in die 1990er Jahre, als die Deutschen noch ganz andere Probleme hatten als heute. Es ist eine Reise zurück in die Jugend, die Unbeschwertheit jener Zeit, als man noch mit seinen Freunden an den Tankstellen herumhing, mit schnellen Fahrzeugen sinnlos durch die Gegend brauste, und die Sorgen und Nöte des Erwachsenseins noch in weiter Ferne lagen. Wer also noch einmal diese Zeit erleben möchte, der sollte unbedingt diesen Film ansehen, denn er ist auch heute noch sehenswert. Und erstaunlicherweise bietet er nahezu keinerlei Fremdschäm-Momente, sondern ist einfach nur witzig, unterhaltsam und auf gewisse Weise sogar einigermaßen Spannend.