Fortsetzungen sind ja immer so eine Sache – erst recht, wenn sie erst Jahre nach ihren Vorgängern starten: Mangels Ideenreichtums in Hollywood werden heutzutage Kultfilme der 1980er Jahre aus der Versenkung geholt, nur um hier noch einmal mit großen (Franchise-)Namen das schnelle Geld zu machen. Rein aus Story-technischer Hinsicht kann man hier meist nicht erfolgreich an die Ursprünge anknüpfen, was sicherlich aber auch durch die heutigen Sehgewohnheiten der Zuschauer begründet ist. Denn auch das Publikum ist in der Zwischenzeit deutlich älter und reifer geworden und blickt oftmals nur noch mit der Nostalgiebrille auf die einstigen Blockbuster zurück. Doch keine Regel ohne Ausnahme, denn ab und an passiert es doch noch: Eine späte Fortsetzung sorgt für großes Aufsehen, tritt einen Siegeszug an den Kinokassen an und überzeugt auf ganzer Linie. Genau zu diesen seltenen Titeln gehört „Top Gun: Maverick“, das Sequel zum 1986er Blockbuster mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Eben jener setzt sich auch anno 2022 ins Cockpit eines Überschallfliegers und mischt damit die Kinocharts gehörig auf. Mit derzeit knapp 1,5 Milliarden Dollar Umsatz führt er zum Zeitpunkt der Review-Erstellung die Bestenliste des Jahres 2022 an – ein Ende ist noch nicht in Sicht, steht er doch bis kurz vor der Heimkino-Veröffentlichung noch bei vielen Lichtspielhäusern auf dem Programm. Publisher Paramount Home Entertainment nutzt die Beliebtheit des Titels folglich aus, bringt den Film sowohl als Blu-ray als auch im 4K UHD-Format in den Handel und spendiert dem Titel neben den normalen Keep Case-Verpackungen auch noch diverse Sondereditionen (Steelbooks und sogar eine „Superfan-Collection“ inkl. Teil 1 des nun zu einem Franchise gewachsenen Titels). Was den Film im Detail nun genau erfolgreich macht, soll das nachstehende Review aufzeigen.
Story
Im Cockpit eines Hyperschallflugzeugs testet Pilot Pete „Maverick“ Mitchell (T. Cruise) Prototypen für die US-Navy. Da das aktuelle Projekt kurz vor dem finanziellen Aus steht, ist der aktuelle Testflug enorm wichtig für die Weitführung der Entwicklung, an der auch viele Jobs hängen. Durch Mavericks übereifrigen Einsatz gelingt zwar der Durchbruch, allerdings muss er dies auch mit einem Absturz bezahlen. Würde ihn sein Vorgesetzter daraufhin am liebsten aus der Navy feuern, wird Maverick jedoch auf Wunsch seines ehemaligen Kontrahenten Tom „Iceman“ Kazansky (V. Kilmer) – inzwischen Admiral der Pazifikflotte – an die TOP GUN Pilotenschule abkommandiert. Hier soll Maverick dafür sorgen, dass eine Gruppe junger Kampfpiloten für eine Geheimoperation trainiert wird, in der die Uran-Anreichungsanlage eines Schurkenstaates mit Hilfe einiger F-18 Kampfjets zerstören werden soll. Was Maverick jedoch nicht ahnt: Zu den Kampfpiloten gehört mit Bradley „Rooster“ Bradshaw (M. Teller) auch der Sohn seines tödlich verunglückten Partners Nick „Goose“ Bradshaw, welcher Maverick für den Tod seines Vaters verantwortlich macht. Als wäre das nicht schon genug, stellen auch interne Machtkämpfe und Rangeleien innerhalb der Gruppe den neuen Trainer vor große Herausforderungen. Doch „aufgeben“ gehörte noch nie zum Wortschatz von Maverick und so setzt er alles daran, die Mission zum Erfolg zu führen und das Vertrauen von Rooster zu gewinnen.
Zugegeben: Auf dem Papier klingt die Story-Angabe fast wie eine 1:1 Kopie des damaligen Blockbusters, der vor allem aus heutiger Sicht im Hinblick auf die prallen Macho-Sprüche und die sehr patriotische Ausrichtung – schließlich unterstützte schon damals die US-Navy die Filmaufnahmen zu großen Teilen - nicht mehr ganz so gut funktioniert, wie es noch in den 1980er Jahren der Fall war. Cruise, damals noch eher der Sonnyboy, dem vor allem die Frauenherzen schnell zu Füßen lagen, sorgte hier - rückwirkend betrachtet - durch seine teils überhebliche Art fast schon dafür, dass man seinen Charakter auch schnell unsympathisch finden konnte. Dementsprechend ist der erste Teil, der nun zu einem Franchise wachsenden Filmreihe dann auch nicht allzu gut gealtert und steht vermutlich - wie eingangs schon erwähnt - eher durch den Nostalgie-Effekt bei seinen Fans noch gut im Kurs. So verwundert es nicht, dass sicherlich viele Zuschauer der Ankündigung einer Fortsetzung nach nun mehr als 35 Jahren zunächst recht skeptisch entgegenschauten. Braucht dieser „patriotische Werbefilm“ wirklich einen weiteren Teil? Will sich das US-Militär nur wieder nach außen hin präsentieren? Wie soll man nach dieser Zeit vernünftig an den Vorgänger anknüpfen? Nur einige der Fragen, die hier offen im Raum standen. Doch wer Cruise in den letzten Jahren verfolgt hat, der wird wissen, dass der Schauspieler keinen Job nur mal eben zum Spaß macht und sich wirklich richtig reinhängt, wenn es um neue Produktionen geht. Gemeinsam mit Regisseur Joseph Kosinski und Drehbuchautor Christopher McQuarrie, mit denen Cruise schon zuvor an Filmen wie „Oblivion“, „Jack Reacher“ oder „Mission Impossible 5-6“ gearbeitet hat, setzte der Hollywoodstar die Entwicklung zu einer Erweiterung des Erstlings um. Dabei ist die Idee zu einem Sequel schon seit 2010 im Umlauf, wurde aber jedes Mal aus den verschiedensten Gründen wieder auf Eis gelegt.
Am Prinzip des Vorgängers hat man letztendlich auch nicht viel verändert: Wieder muss eine Gruppe von Heißspornen eingeschworen (ja, auch ein bisschen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt) werden, um als Team die Mission zu meistern. Dass der Film dabei recht vorhersehbar abläuft, soll dabei natürlich nicht verschwiegen werden, denn von Anfang an weiß man, dass Cruise die „Show“ letztendlich schon „rocken“ wird. Sicher, der Filmauftakt und das erste Aufeinandertreffen der Protagonisten lässt einen auch gleich denken: „Nicht schon wieder diese Macho-Sprüche und das angeberische Verhalten“. Doch hiermit will man vermutlich nur die alteingesessen Hardcore-Fans in Sicherheit wiegen bzw. den alten Zeiten Tribut zollen. Denn schnell wechselt der Film in eine deutlich ernstere Richtung, stellt vor allem Cruise‘ Charakter „Maverick“ wesentlich erwachsener und gereifter dar, baut kontinuierlich Spannung auf und treibt die Charakter-Entwicklung voran. Da wäre zunächst das sehr verzwickte Verhältnis zu „Rooster“, dem Sohn seines ehemaligen Partners und Freundes „Goose“, welcher hier von Jungmime Miles Teller gespielt wird. Teller sorgt nicht nur dafür, dass der Schnauzbart wieder salonfähig wird, sondern liefert auch eine sehr gute Performance ab, die seinen bisherigen Werken in nichts nachsteht. Würdig geht man auch mit der Rolle des „Iceman“ um, in welcher erneut Val Kilmer kurz zu sehen ist. Da Kilmer schon lange mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat – er litt an Kehlkopfkrebs, durch dessen Auswirkungen er bisher heute nicht mehr richtig sprechen kann – wird er hier eben auch als der vom Leben gezeichnete Admiral gezeigt, welcher sich nur durch technische Hilfsmittel verständigen kann. In seinen Szenen spürt man förmlich, dass zwischen ihm und Cruise eine Menge Emotionen und gegenseitiger Respekt im Raum lag. Da ist es schnell vergessen, dass man Kilmer in der Vergangenheit nachsagte, er sei am Drehort aufgrund seiner Launen oftmals mit Vorsicht zu genießen. Mit Jennifer Connelly in der Rolle der „Penny“ stellt man „Maverick“ eine neue Partnerin an die Seite. Sie wird hier als toughe Barbesitzerin vorgestellt, die in der Vergangenheit schon einmal mit dem Piloten angebändelt hat. Nachdem man sich aber jahrelang nicht gesehen hat und nun unter anderen Voraussetzungen wiedertrifft, keimen schnell wieder Gefühle füreinander auf. Mit Ed Harris, John Hamm oder Charles Parnell ist die Fortsetzung auch in den Nebenrollen erstklassig besetzt, wenn sie auch eher in kleineren Rollen zu sehen sind und damit zumeist nur geringe Screen Time haben. Denn im Fokus stehen natürlich die neuen Piloten, welche neben dem schon genannten Miles Teller unter anderem von Glen Powell („Hangman“), Danny Ramirez („Fanboy), Lewis Pullman („Bob), Monica Barbaro („Phoenix“) und Kara Wang („Halo“) verkörpert werden. Wie es dabei heute natürlich üblich ist, ist die Gruppe recht international und divers ausgefallen, ohne dass es dabei aber aufgesetzt wirkt.
Highlight des Films sind aber die wirklich erstklassig gefilmten Flugmanöver, die teils gleich mit mehreren IMAX-Kameras aufgenommen worden. Tom Cruise ließ es sich dabei natürlich selbst nicht nehmen, belegte in den vergangenen Jahren einige Tausend Flugstunden und saß so in zahlreichen Szenen eigens am „Steuer“ der Kampfjets. Die Luftaufnahmen sind dabei wortwörtlich atemberaubend geworden und zeigen vor allem im Vergleich zum Vorgänger, inwieweit sich die Aufnahmetechniken und Möglichkeiten verbessert haben. Ein wirkliches Action-Feuerwerk, das aktuell seines Gleichen sucht. Schon von den letzten „Mission Impossible“-Teilen weiß man Cruise‘ (Körper-)Einsatz zu schätzen und dies ist auch hier erneut der Fall. Auf CGI-Effekte verzichtet man weitestgehend, sodass auch zahlreiche Cockpit-Aufnahmen unter realen Flugbedingungen entstanden sind. Diese erforderten von den Schauspielern, sich vorab einem fordernden Training - inklusive Vorbereitung auf die starken Belastungen durch die Gravitationskräfte - unterziehen zu müssen. Aufgrund der engen Cockpits mussten die Schauspieler teils selbst die Kameraeinstellungen in der Luft übernehmen, welche dann erst nach ihrer Landung kontrolliert, werden konnten. Zum Einsatz kam dabei wieder „Fuhr-respektive “Flug-Park“ des US-Militärs, die den Film erneut tatkräftig (vermutlich auch finanziell) unterstützten. Allerdings erfolgt dies ann0 2022 nicht mehr ganz so plakativ wie noch im Erstling, wenn man natürlich auch hier wieder einen guten Anteil an Patriotismus zeigt. Aber mal ehrlich: Kann dies bei einem Titel dieser Art überhaupt ohne funktionieren? Immerhin setzt man bei den „Gegnern“ einfach nur auf einen nicht näher benannten „Schurkenstaat“, was zwar einerseits eher nach einem Animationsfilm klingt, andererseits aber auch durchaus verständlich ist – schließlich will man niemanden zu nahetreten und vermutlich auch in möglichst vielen Kinos rund um den Globus gezeigt werden. Unter dem Strich hat man hier ein sehr unterhaltsames und sehenswertes Sequel abgeliefert, das mit Recht zu einem Highlight des Kinojahres 2022 zählt. Zugegeben, große Konkurrenz gab es bis dato nicht, dennoch soll dies die Leistung aller beteiligten nicht schmälern. Wie heißt es doch so schön: Wer „Top Gun“ mochte, wird „Top Gun: Maverick“ lieben. Ein Film, der selten wie ein anderer für die Hollywood-Prämisse „Höher, schneller, weiter“ steht.
Bildqualität
Anmerkung der Redaktion:
Leider wurde seitens des Publisher keine Full HD-Fassung zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Sollte sich dies zu einem späteren Zeitpunkt noch ergeben, wird die Bewertung der Blu-ray nachgereicht.
Bild 4k UHD
Die ultra-hochauflösende Fassung macht ihrem Namen alle Ehren, basiert sie doch auf einem 4K Digital Intermediate, welches man von den Roh-Aufnahmen - hergestellt im 6K-Format - abgeleitet hat. Zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums implementierte man sowohl HDR10 und Dolby Vision – letzteres liegt der hier vorliegenden Bewertung zugrunde. Trotz digitaler Aufzeichnungen fügte man dem Bild ein leichtes, künstliches Filmkorn hinzu, sodass man in optischer Hinsicht eine kleine Brücke zum Erstling schlug. Ebenfalls wie schon im ersten Teil, arbeitete man hier mit einigen Stilelementen, die dem Action-Blockbuster einen etwas düsteren Look verleihen sollten. Dies alles (Dolby Vision + Stilelemente) sorgt dann dafür, dass das Bild insgesamt etwas dunkler wirkt, sodass in den Schatten schon mal einige Details verloren gehen. Das war es dann aber schon mit den Kritikpunkten, kann das restliche Bild doch durchaus sehr gut überzeigen. Da wären zum einen die hervorragende Detaildichte, welche nicht nur in den Nahaufnahmen feine Härchen oder Fältchen in den Gesichtern der Protagonisten zum Vorschein bringt, sondern auch in den Totalen und zahlreichen Landschaft- und Luftaufnahmen aus weiterem Abstand sehr viele Details in der Ferne bzw. am Boden erkennen lässt. Punkten kann man zudem durch kontrastreiche Farben, bei denen besonders rot äußerst positiv ins Auge sticht. Wie in der Story-Bewertung schon erwähnt, wurden viele der Action-Szenen im IMAX-Format gefilmt. Diese Aufnahmen haben es auch in die Disk-Version geschafft und liegen hier im Ansichtsformat von 1.90:1 vor. Der Wechsel hierauf erfolgt in der Regel sehr organisch bzw. teils unbemerkt und verleiht den entsprechenden Abschnitten dann auch noch einmal in bildlicher Hinsicht viel Atmosphäre.
Tonqualität
- Deutsch Dolby Atmos (inkl. Dolby True HD 7.1 Kern)
- Englisch Dolby Atmos (inkl. Dolby True HD 7.1 Kern)
Bei der akustischen Umsetzung ist Publisher Paramount Home Entertainment endlich mal über seinen Schatten gesprungen und spendiert dem Film für die deutsche Synchronisation einen modernen 3D-Sound im Dolby Atmos-Format. Allerdings – und hier muss man dann leider doch wieder kritisieren – ist dies nur den Zuschauern der ultra-hochauflösenden Fassung vergönnt, auf der Full HD-Fassung des Films gibt es lediglich eine klassische 5.1 Tonspur im Dolby Digital-Gewand. Ein Grund mehr also, zur 4K-Variante zu greifen, zumal sich dies wirklich lohnt: Denn hier heißt es: „Gut festschnallen auf der Couch“, denn das Heimkino wird in den zahlreichen Action-Sequenzen – hier natürlich insbesondere während der Flugszenen - ordentlich durchgerüttelt. Die Triebwerke der Jets sorgen immer wieder dafür, dass der Subwoofer ordentlich zu packen darf und die Umgebung in Wallung versetzt. Die Flugzeuge selbst, aber auch im späteren Verlauf deren Raketen – ob selbst abgeschossen, oder als Beschuss der Gegner – sausen quer durchs ganze Heimkino und über die Köpfe der Zuschauer hinweg, sodass ein sehr gutes Mittendrin-Gefühl entsteht. Der ebenfalls wieder sehr gelungene – weil teils auch wieder mit bekannten Popstücken versehene – Soundtrack erhält über die umherliegenden Kanäle einiges an Volumen und hüllt den Zuhörer passend zum Gezeigten ein. Fans von Lady Gaga müssen sich aber bis zum Abspann gedulden, ertönt ihr – inzwischen zum Charthit avancierter – Song „Hold My Hand“ doch erst zum Schluss des Films. Ein Vergleich der beiden Tonspuren ergibt einen kleinen Vorsprung für den O-Ton, welcher einen kleinen Ticken pegelstärker herüberkommt. Nichts, was man aber auch nicht mit dem Lautstärkeregler des heimischen Equipments ausgleichen könnte. Die deutsche Synchro entstand bei der Interopa Film GmbH aus Berlin, unter der Dialogregie von Clemens Frohmann und nach einem Dialogbuch von Klaus Bickert. Als Sprecher wurden unter anderem Patrick Winczewski (Cruise), Roman Wolko (Teller), oder Claudia Urbschat-Mingues (Connelly) eingesetzt, welche hier - wie ihre übrigen Kollegen - einen durchaus motivierten und damit passenden Job abliefern. Insgesamt kann die Akustik hier also vollkommen überzeugen und kratzt dabei nicht selten an der Referenzmarke.
Ausstattung
- Bereit für den Abflug (9:15 Min.)
- Neuland betreten – Das Making-of von „Top Gun: Maverick“ (7:56 Min.)
- Eine Liebeserklärung an die Luftfahrt (4:48 Min.)
- Die Darkstar entsteht ( 7:31Min.)
- Meisterklasse mit Tom Cruise – Cannes Film Festival (49:04 Min.)
- Musikvideos
o „Hold My Hand“ - Lady Gaga (3:52 Min.)
o „I Ain’t Worried“ - One Republic (2:37 Min.)
Das erste Extra zeigt die harten Trainingsbedingungen, welche alle Schauspieler durchlaufen mussten, um im Cockpit eines Jets zu sitzen. In kurzen Interviews erzählen Christopher McQuarrie, Jerry Bruckheimer, Tom Cruise sowie Regisseur Joseph Kosinski und ein Großteil des Casts (u.a. Ellis, Pullman, Teller) von ihren ersten Flugstunden und wie sie vor allem mit der Schwerkraft zu kämpfen hatten. Für das Training hatten sie nur wenige Monate zur Verfügung, während echte Kampfpiloten mehrere Jahre Ausbildung absolvieren. Im Making-of zum Film dreht sich vieles um die Kameratechniken, welche teils für die Dreharbeiten erst noch gebaut werden mussten. Cruise durfte sogar sechs Starts von einem Flugzeugträger drehen – etwas, dass im ersten Teil noch nicht möglich war. Im nächsten Beitrag schwärmt Cruise von seiner Leidenschaft für das Fliegen. Die P-51, die im Film genutzt wurde gehört Cruise selbst. Zusammen mit Jennifer Connelly machte er darin ein paar Flugkunststücke. Das nächste Feature widmet sich der Darkstar, dem Testjet aus dem Filmauftakt, welche in Zusammenarbeit mit Lockheed Martin bzw. deren Abteilung “Skunk Works” entstand. Ein knapp 50 Minütigrs Interview mit Tom Cruise vom 2022er Film Festival in Cannes stellt das längste Extra auf der Disk dar. Hier erzählt Cruise von seiner Liebe zum Filmgeschäft, die ihn schon seit jüngster Kindheit begleitet. Wenn man seinen Worten Glauben schenken darf, dann hing er sich schon in jungen Jahren extrem in kleinere Jobs hinein, um Geld fürs Kino zu verdienen, schrieb schon an eigenen Geschichten und sog alles, was mit Film zu tun hatte, wie ein Schwamm auf. Abgeschlossen wird das Bonus-Material mit zwei Musikvideos von Lady Gaga und One Republic. Insgesamt alles sehr interessant, vor allem sieht man hier sehr gut, wieviel Aufwand und Planung man in den Film gesteckt hat, um alles möglichst real drehen zu können.
Fazit
Selten gelang es einem Sequel nach so langer Zeit – „Top Gun“ erschien 1986 – so erfolgreich an den Kinokassen zu überzeugen, was sicherlich auch zu einem Siegeszug im Heimkino-Sektor fügen wird. Wesentlich gereifter und ernster bei seinen Charakteren, dafür um so entfesselter bei der Darstellung der Action-Szenen, legt der Film die Messlatte für das Genre der Kampfjet-Filme sehr hoch. Dies geschieht auch auf der technischen Seite, bei der man in Sachen Bild & Ton oftmals an der Referenzmarke kratzt. Während das Bild einen Punkt durch seine Stilelemente und die damit verbundene dunkle Darstellungen einbüßen muss, verliert die deutsche Synchronisation – hier endlich einmal als Titel aus dem Hause Paramount Home Entertainment mit einer modernen 3D-Soundspur á la Dolby Atmos ausgestattet – nur ganz knapp im Vergleich mit dem englischen Originalton, der mit seiner noch etwas pegelstärkeren Abmischung ganz leicht die Nase vorne hat. Dies ist letztendlich aber auch Meckern auf hohem Niveau, bringt auch die deutsche Vertonung das Heimkino einige Male ordentlich ins Wanken. Kurz um: Ein Top-Film, der dieses Jahr in keiner Filmsammlung eines Actionfans fehlen sollte.
(Jörn Pomplitz)
(weitere Reviews anzeigen)
Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro