Wir sind wieder „up-to-date“, nachdem wir erst vor kurzem die zweite Volume von „Konosuba“ besprochen haben, geht es direkt mit der dritten und letzten Volume der ersten Staffel weiter. Wie schlagen sich Kazuma und seine Chaos-Truppe in den letzten Folgen der Fantasy-Comedy?
Story
Nachdem Kazuma den Dullahan besiegt hat, vom Wintergeneral getötet und von Eris wiederbelebt wurde, konnte es in dieser durchgeknallten Welt doch nicht noch dicker kommen, oder? Falsch gedacht, denn jetzt geht es für Kazuma erst richtig los! Er lernt einen neuen Skill, muss mit seiner Gruppe eine Villa voller Geister exorzieren, erlebt eine heiße Nacht mit dem erotischen Sukkubus-Traum-Service und trifft dann auch noch auf die wandelnde Festung „Destroyer“. Ob sein Stuben-Nerd-Herz so viel Action aushält?
Nachdem die zweite Volume mit ihren drei Folgen fast nur ein Häppchen für Zwischendurch war, liefert Volume 3 zwar auch wieder nur 3, dafür aber auch die OVA „Choker Gamer“ als Bonus. Zum Abschluss gibt es für Fans der Serie also nochmal ein kleines Extra geboten. Auf die OVA gehe ich am Ende dieser Rezension nochmal ein, diese ist nämlich etwas „spezieller“. Zunächst aber befassen wir uns mit den neuen Folgen und ob Konosuba überhaupt noch genug Zündstoff bietet, um Lust auf eine weitere Fortsetzung zu machen.
Um die Frage direkt einmal vorwegzunehmen: „Ja, tut sie, allerdings mit Abstrichen.“. Welche das genau sind, erläutere ich am Ende. Zunächst einmal möchte ich mich mit etwas beschäftigen, auf das ich bisher nicht eingegangen bin. In vielen Serien dieser Art schafft es der Protagonist sich innerhalb kürzester Zeit einen Harem an weiblichen Figuren zusammenzusuchen. Auch bei „Konosuba“ hat Kazuma zwar nur weibliche Figuren an seiner Seite, im Gegensatz zu vielen ähnlicher Titeln aber, haben diese kaum bis gar kein Interesse sich an ihn heranzuschmeißen.
Eine positive Abwechslung und das verhindern einer mittlerweile recht nervigen „Trope“. Dafür sind die Figuren zwar alle stereotypisch und man hat sie relativ leicht durchschaut, doch genau das braucht man eben auch um möglichst schnell den Humor und die verschiedenen Interaktionen der Figuren untereinander zu verstehen. Der Witz trägt dazu bei, dass wir viele von den eigentlichen Schwächen konsequent ignorieren können und trotzdem Spaß haben. Auch in den letzten Folgen nimmt sich die Serie alles andere als ernst und wer echtes „World-Building“ oder Charakterentwicklungen erwartet, ist immer noch fehl am Platz.
Im weitesten Sinne gibt es nicht einmal eine Rahmenhandlung und auch keine Konsequenzen, denn selbst wenn Kazuma nochmal stirbt, geht es kunterbunt weiter. Selbst wenn sich die Pleitegeier wieder auf eine nächste gefährliche Quest begeben, brauchen wir keine Angst um sie zu haben und können stattdessen einfach abschalten und uns dem bunten Treiben hingeben. Die von Kazuma getaufte „Göttin der Partytricks“ Aqua ist oft der Auslöser dafür, dass alles den Bach heruntergeht. Auch Megumin und Darkness sind nicht sonderlich hilfreich, aber mit ihren Mitteln schlägt sich die Truppe am Ende doch irgendwie durch.
Das ist alles sympathisch und macht auch weiterhin Spaß, doch im Gegensatz zu der ersten Hälfte hatte ich des Öfteren das Gefühl es wiederholen sich ständig dieselben Gags. Vor allem im Hinblick auf die Eigenschaften der Figuren. Hier wünsche ich mir, dass die Macher in Staffel 2 noch etwas kreativer werden und mit den etablierten Stereotypen brechen. Folge 9 ist dann die typische Fanservice-Episode, denn Kazuma kommt in Kontakt mit einem Succubus (Ein weiblicher, lüsterner Dämon, die sich einen Mann sucht, um mit ihm Sex zu haben.). „Konosuba-Typisch“ ist dieses Vorhaben aber voller Missverständnisse und viel Fanservice.
In Folge 10 versucht man dann ein Staffelfinale zu inszenieren, bei dem vor allem die Action im Vordergrund steht. Ein CGI-Kampfroboter kommt aus dem Nichts und will die ganze Stadt zerstören, eine „Notfall-Quest“ wird ausgerufen und alle arbeiten zusammen um genau das zu verhindern. Ad absurdum wird dieser Angriff dann geführt, wenn der Grund für diesen herauskommt, aber davon lasst euch selbst gerne überraschen.
Noch ein paar letzte Worte zu OVA mit dem doppelbödigen Titel „Choker Game“. Kazuma findet in einem magischen Laden ein Halsband, welches Wünsche erfüllen soll. Als er es ganz naiv umlegt, wird er mit den Regeln bekannt gemacht: Das Halsband wird im Laufe von 4 Tagen immer enger, bis es ihm am Ende die Luft nimmt, sollte er nicht innerhalb dieser seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt bekommen. Die Autoren haben wieder einen Grund gefunden, die tiefsten Perversitäten ihrer Hauptfigur ausleben zu können. Reichlich sexuelle Anspielungen, wackelnde Brüste und auch ein gleichermaßen unerwartetes, wie auch offensichtliches Ende warten auf euch.
Bildqualität
Das Bild macht einen insgesamt ordentlichen Eindruck und kommt mit einem AVC-kodierten 1080p Transfer in 1.78:1 daher. Auf Blu-Ray kommt der Anime auf jeden Fall gut zur Geltung, die Farben sind schön bunt und durch die verschiedenen Animationsebenen haben viele Bilder eine schöne Tiefe. Die Kontraste lassen sich gut sehen, ob in hellen oder dunklen Szenen. Die Farben aber jederzeit schön klar und ohne nervige Bildfehler wie Artefakte oder Schlieren.
Tonqualität
Der Ton ist, typisch für Anime-Serien, in DTS-HD MA 2.0. und man hat sich dagegen entschieden eine künstliche 5.1 Mischung anzufertigen. Das macht aber auch gar nichts, denn der Klang ist fehlerlos, angenehm abgemischt, kommt unkomprimiert aus den Boxen und lässt sich ziemlich gut hören. Der Subwoofer bekommt in dramatischen Sequenzen auch mal einen kurzen Auftritt. Der Soundtrack bzw. auch das Opening machen Laune und sind recht einprägsam.
Ausstattung
Als Extra gibt es diesmal die (stellenweise ziemlich versaute) OVA zur Serie, glücklicherweise auch auf Deutsch synchronisiert wurde. Außerdem zu erwähnen ist das schicke Mediabook, mit seinem integrierten Booklet und vier Artcards.
Fazit
„Konosuba“ macht auch in seiner letzten Volume wirklich Spaß, alle Zutaten stimmen und werden mit einer ordentlichen Schippe Humor aufs Korn genommen. Zwar hat man mittlerweile die Figurenkonstellation etwas durschaut und wünscht sich etwas mehr Überraschungen, doch dafür bleibt der letzte Cliffhanger im Gedächtnis, der Staffel 2 in eine andere Richtung bringen könnte.
(Tom Sielemann)
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